Schonende Rasur, richtige Pflege für Männerhaut

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Schonende Rasur, richtige Pflege

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Die tägliche Rasur kann bei empfindlicher Gesichtshaut schnell einmal zum Belastungstest werden. Trockenheit, Schnittwunden und unter Umständen sogar Akne sind mögliche Folgen.


Dementsprechend ist es wichtig, den Hauttyp bei der Wahl der Rasur-Methode unbedingt miteinzubeziehen. Wie Sie Rasurbrand verhindern und weitere Pflegetipps bei empfindlicher & trockener Haut.

Rasur & Pflege – Artikelübersicht:

Täglich wachsen die Barthaare durchschnittlich um 0,3 Millimeter nach, doch die Gründe für die tägliche Rasur sind rein kultureller Natur. Rasur ist ein gesellschaftliches Phänomen, medizinisch gesehen ist eine tägliche Rasur nicht notwendig.

Es wurde wissenschaftlich auch noch nicht nachgewiesen, dass die tägliche Rasur für eine gesündere Haut sorgen würde. Beauty-Experten und Dermatologen betonen daher auch, dass es absolut nicht notwendig ist die Gesichtshaut jeden Tag dem Stress einer Rasur auszusetzen, vielmehr reicht es häufig schon, sich nur jeden zweiten oder dritten Tag zu rasieren und so Hautirritationen zu vermeiden.

Da allerdings in manchen Berufen ein absolut glatt rasiertes Gesicht erwartet wird, lässt sich der Hinweis nicht von allen unsetzen.

Geschichte der Rasur

Die Entfernung der Körperhaare im allgemeinen und die Gesichtshaarentfernung im besonderen haben in der Menschheitsgeschichte eine lange Tradition. Schon die Neandertaler entfernten die Haare mittels einer Art Epilation. und etwa 30.000 v. Chr. wurde der erste Einweg-Rasierer erfunden – ein Werkzeug aus geschärftem Feuerstein oder Muscheln. Später sorgten Stein- und Kupfermesser für die glatte Rasur der Männer.

Im alten Rom benutzten Männer Bimsstein, mit dem sie die Haut rieben. Die Ureinwohner Südamerikas wiederum haben das Auszupfen des Haars bevorzugt. Das klappbare Rasiermesser wurde im 17. Jahrhundert von der Firma Sheffield eingeführt, doch dies ermöglichte noch nicht die einfache Rasur daheim.

Regelmäßige Besuche beim Barbier waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts üblich. Im Jahr 1901 erfand King C. Gillette den ersten mechanischen Rasierhobel mit Sicherheitsklingen. Damit wurde es ermöglicht, die tägliche Rasur einfach zu Hause durchzuführen. 30 Jahre später verkaufte man in den USA bereits die ersten Elektrorasierer der Welt. Heute ist der Konzern Weltmarktführer im Bereich von Rasierern und Rasierzubehör.

Die bedeutung einer Rasur war und ist allerdings den diversen Religions- und Kulturkreisen höchst unterschiedlich. Während ein glatt rasiertes Gesicht im alten Rom als Symbol der Jugendlichkeit galt, war es bei den Germanen Brauch, einen besiegten König oder Prinzen kahl zu rasieren und seinen Bart zu entfernen um ihn zu demütigen. Heute ist die Rasur Teil der täglichen Körperpflege und Ausdruck eines gepflegten Äußeres.

Nassrasur für jeden die richtige Methode?

Grundsätzlich stellt sich die Frage: Nass- oder Trockenrasur? Im Wesentlichen geht es bei der Wahl der Rasurmethode um die Beschaffenheit der Haut und natürlich um die persönlichen Vorlieben. Üblicherweise wird die Nassrasur als die beste Methode zur Entfernung des Gesichtshaars bezeichnet – schließlich kommen hierbei die Klingen besonders nahe an die Hautoberfläche.

Ein wirklich gutes Ergebnis erzielt man vor allem, wenn die eigene Haut wenig anspruchsvoll ist, nicht zu Akne neigt und auch sonst den Großteil der Zeit gut mit Feuchtigkeit versorgt ist. Eine große Rolle spielt aber auch der Rasierschaum oder das Rasiergel. Diese sollte man gründlich und dick auftragen und idealerweise ein bis zwei Minuten lang einwirken lassen. Erst dann sollte gegen den Bartwuchs rasiert werden.

Die rasur sollte man dabei mit den Wangen und der Oberlippe beginnen, denn hier sind die Haare weicher und wachsen nicht so dicht.

Die Kinn- und Halspartie rasiert man als Letztes: Das liegt daran, dass dort die Haare am härtesten sind und daher länger durch den Rasierschaum eingeweicht werden müssen. Anschließend empfiehlt es sich, Aftershave aufzutragen, um die gereizte Haut zu beruhigen. Bei Schnittwunden sollte man aber darauf verzichten, ansonsten kann es zu Verstopfungen und daraus resultierende Entzündungen kommen. Wunden gilt es gleich mit antibakteriellen Produkten oder Salben aus der Apotheke zu behandeln, um Irritationen oder gar Entzündungen vorzubeugen.

Trockenrasierer für schonende Rasur

Für eine sehr empfindliche und problematische Haut empfiehlt man eher Trockenrasierer. Sie entfernen die Stoppeln zwar nicht so gründlich, wie dies bei der Nassrasur möglich ist, aber sie sind schonender für die Haut. Trockenrasierer schneiden das Haar nicht wie bei der Nassrasur einfach tief ab. Vielmehr werden die Haare dank einem Elektrosystem, sei es mit einem vibrierenden Klingenblock oder mit Scherköpfen, Stück für Stück abgehobelt.

Aber auch bei der trockenen Variante ist es wichtig, das Haar und die Haut entsprechend vorzubereiten. Das Barthaar ist an sich hydrophil, d.h. wasseranziehend. Wenn es nass ist, ist es einfacher es zu schneiden. Aus diesem Grund empfehlen Dermatologen, ein warmes Baumwoll- oder Musselintuch auf das Gesicht zu legen.

Rasurbrand und Hautirritationen

Ein oft auftretendes Problem nach der Rasur ist der sogenannte Rasurbrand (medizinisch pseudofolliculitis barbae). Dieser hat zur Folge, dass die Haut nach der Rasur gerötet ist, unangenehm juckt und kleine Pickel entstehen. Grund dafür ist unter anderem, dass die Klinge meist über die normale Anzahl an empfohlenen Verwendungen hinaus genutzt wird.

Kommt es zu Rasurbrand, sollte das Rasieren eingestellt werden, bis die Haut sich erholt hat. Der Rasurbrand hält bis zu 7 Tage an, medizinisch relevant wird er aber erst, wenn er danach nicht abklingt, sondern es zu einer längerfristigen Entzündung der Haarfollikel kommt.

Rasierbrand lässt sich aber auch vermeiden, wenn man sich direkt nach dem Duschen rasiert, da dann Haut und Barthaare weicher sind. Oft hilft aber auch ein Produktwechsel, denn oftmals sind Duft- oder andere Inhaltsstoffe des Aftershaves Grund für die Hautreizung. Tritt keine Besserung ein, hilft nur noch ein Besuch beim Hautarzt.

Empfindliche Haut braucht mehr Aufmerksamkeit

Besondere Vorsicht sollte bei sensibler Haut walten lassen. Treten Entzündungen, Trockenheit oder eingewachsene Haare regelmäßig auf, müssen die eigenen Rasiergewohnheiten entsprechend geändert werden. Wer auf Nassrasur setzt, sollte etwa unbedingt mit statt gegen den Strich rasieren, um die Haut zu schonen. Außerdem muss bedacht werden, dass bestimmte Produkte der Haut Feuchtigkeit entziehen können.

Es empfiehlt sich auch zu Produktlinien aus der Apotheke zu greifen, da sie besonders hautschonend sind. So bietet zum Beispiel die französische Marke Avène eine ganze Produktlinie für empfindliche Männerhaut. Hier kann man zwischen Pflegeprodukten für normale bis Mischhaut und trockene Haut wählen.

Zur Beruhigung der Haut und Minderung der Hautirritationen kann man das Thermalwasser anwenden und für bessere Pflege sorgt das After Shave Fluid. Besonders interessant ist Dermo-K, ein Produkt zur Vorbeugung eingewachsener Haare. Bei besonders trockener Haut sollten außerdem alkoholhaltige Produkte vermieden werden, denn diese würden die Haut unnötig belasten.

Zusätzlich ist es wichtig, den Rasierer regelmäßig gründlich zu reinigen. Grundsätzlich sollte dieser während der Rasur mehrmals mit warmem Wasser abgespült werden, bis alle Rückstände entfernt sind, und dann an der Luft trocknen. Denn besonders bei Trockenrasierern können sich Bakterien und Krankheitserreger aufgrund des fehlenden täglichen Wasserkontakts schnell ansammeln.

Komplikationen wie eingewachsene Haare, Pickel und Rasurbrand können die Folge sein, weswegen man unbedingt auf eine regelmäßige Pflege achten sollte. Einige Trockenrasierer werden auch mit Reinigungsstationen ausgeliefert, die diese Aufgabe vereinfachen und den Rasierer mit Ölen pflegen.

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Quellen:

¹ nassrasur.com – Alles über die Nassrasur
² Pharma Wiki: Ausschlag nach der Rasur

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Linktipps

– Trockene Haut – was tun?
– Männerkosmetik: gesunde Körperpflege für den Mann
– Rasiertipps gegen eingewachsene Haare
– Kosmetik und Körperpflege in Österreich

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