Übergewicht ist vorhersagbar
Die Neigung eines Menschen zu Übergewicht ist bereits in jungen Jahren erkennbar. Das geht aus einer Studie des Psychologischen Instituts der Universität Salzburg hervor.
Wie die Studie an 400 Probanden zeigte, unterscheiden sich viele Normal- und übergewichtige in bestimmten Verhaltensweisen und Denkmustern. So ist die Verführbarkeit von übergewichtigen höher, sie reagieren auf Gerüche oder den Anblick von Speisen heftiger als Normalgewichtige. Anhand von Fragebögen lassen sich derlei Muster bereits erkennen, wenn das übergewicht noch nicht oder nur in geringem Maße feststellbar ist.
Abhilfe
Ist die Neigung zu Übergewicht einmal erkannt, bieten sich laut Elisabeth Ardelt-Gattinger, Professorin am Psychologischen Institut der Uni Salzburg etwa Verhaltenstherapien an, in denen die so genannte Reizkontrolle der Betroffenen verbessert werden kann. Hilfe bieten aber auch Ernährungsberatung und Bewegungsprogramme.
Eindringlich warnt die Expertin vor diversen Crash-Diäten und Wundermitteln zur Gewichtsreduktion. “Vielfach geraten vor allem Frauen erst durch den Beginn von derlei Diäten in einen Teufelskreis, der zu schweren übergewicht führen kann”, so Ardelt-Gattinger. Denn wenn jemand durch eine Diät mit weniger als 1.200 Kalorien 25 Prozent seines Körpergewichts reduziert, verringert sich sein Energiebedarf um 40 Prozent, rechnet die Wissenschafterin vor. Isst der kurzfristig Erschlankte dann normal weiter, nimmt er unweigerlich wieder zu, der berüchtigte Jojo-Effekt hat eingesetzt.
Finanzielle Abnahme
Abgesehen von den körperlichen und psychischen Problemen von übergewichtigen stürzen sich viele Betroffene für die Abnehmkuren in finanzielle Abenteuer, die bis zu völligen Überschuldung führen können. Durchschnittlich geben Betroffene 2.000 bis 3.000 Euro für völlig wirkungslose Maßnahmen aus, berichtete die Expertin von ihren Gesprächen. Beurteilt wird das Gewicht eines Menschen meist durch den sogenannten Body Maß-Index.
Dazu wird das Körpergewicht durch das Quadrat der Größe in Metern dividiert. Ergibt die Rechnung mehr als 25, sprechen die Experten von übergewicht, bei mehr als 30 liegt so genannte Adipositas, über 40 krankhafte Adipositas vor.
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