Die Schlankheitspille – abnehmen ohne Stress?
München – Viele der rund 15 Millionen übergewichtigen in Deutschland können ein Lied vom teuren, entbehrungsreichen und oft erfolglosen Kampf gegen die überflüssigen Pfunde singen! Für endgültige Abhilfe sollen nun neue Schlankheitspillen sorgen. Abnehmen grenzenlos, ohne Risiken und Nebenwirkungen? Können Medikamente wie Xenical (Orlistat) und Meridia (Sibutramin) wirklich helfen? Ermöglichen diese Pillen tatsächlich eine dauerhafte Gewichtsreduzierung?
Antifettpillen
Mit Xenical dürfen übergewichtige mit einem Body-Mass-Index über 30 behandelt werden (BMI=Gewicht, geteilt durch Körpergröße mal Körpergröße, z. B. 55,7kg:(1,62m*1,62m)=21,2). Xenical zählt zur Gruppe der Lipasehemmer oder Fettblocker. Der Wirkstoff Orlistat setzt im Magen-Darm-Trakt an und macht das für die Fettspaltung verantwortliche Lipase unwirksam. Die Fettaufnahme wird so um etwa 30% vermindert. Die unverdauten Fettstoffe werden über den Darm ausgeschieden und können sich so nicht zu Fettzellen im Körper ansammeln. Unschöne Nebenwirkung: Der Stuhl wird dünner und kündigt sich öfter nicht an. Teilnehmer einer klinischen Studie reduzierten ihr Gewicht nach einjähriger Behandlung und kalorienreduzierter Ernährung um durchschnittlich 10%. Meridia, ein kürzlich in den USA zugelassenes und wahrscheinlich bald unter dem Namen Reductil auf den deutschen Markt kommendes Medikament, ist Teil eines anderen Behandlungsprogramms gegen übergewicht.
Der Wirkstoff Sibutramin verhindert im Gehirn die Wiederaufnahme der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin. Dadurch wirken die Botenstoffe in höherer Konzentration auf die Nervenzellen ein und verursachen ein stärkeres Sättigungsgefühl. Außerdem scheint es, dass zusätzlich die Körperaktivität erhöht wird und so mehr Kalorien verbraucht werden. Studien haben eine Gewichtsreduzierung zwischen 5% und 10% belegt. Beide Medikamente sind keine Schlankheitspillen, sondern verschreibungspflichtige Hilfsmittel zur Behandlung von Adipositas (Fettsucht). Der Erfolg beider Pillen setzt die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten voraus. Vor allem auf fettreiche Nahrung muss weitgehend verzichtet werden. Dazu zählen Nüsse, Schokolade, fetter Käse und Wurst.
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