Raucherentwöhnung – Informationen und jede Menge Top-Links

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Die letzte Zigarette - Raucherentwöhnung

Die meisten Raucher erinnern sich an ihre erste Zigarette. Geschmeckt hat sie oft nicht, und den meisten ist es auch schlecht gegangen. Denn der Körper hat noch anders reagiert.


Wenn sie sich ans Rauchen gewöhnt haben, behaupten viele Raucher, dass ihnen die Zigarette (und vor allem “ihre” Marke) schmeckt.

Raucherentwöhnung – Artikelübersicht:

Wer aber einmal angefangen hat, kommt vom Glimmstängel nicht mehr so leicht los. Raucherentwöhnung ist nicht einfach, doch die Disziplin lohnt, wenn man an die verheerenden gesundheitlichen Folgen des Rauchens denkt.

Rauchen: Vorbilder prägen

Das Vorbild der Eltern ist sehr wichtig für die Einstellung des Kindes. Denn schon ganz kleine Kinder ahmen das Verhalten der Erwachsenen nach. In dieser Experimentierphase werden Bleistifte oder Stöckchen zur Zigarette.

Die erste richtige Zigarette probieren Heranwachsende meist aus Neugier, Experimentierfreude oder eben aus dem Wunsch heraus, es den anderen gleichzutun. Später dann, weil sie dazugehören, in der Clique anerkennt sein wollen. Manche lassen es dann wieder, aber viele rauchen weiter.

Die Entscheidung, ob jemand Raucher wird oder Nichtraucher bleibt, fällt im allgemeinen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Denn immer häufiger ergeben sich nun Gelegenheiten zu rauchen: Mitschüler, ältere Bekannte oder Familienangehörige bieten Zigaretten an.

Der soziale Druck der Freunde wirkt. Hat man erst einmal mit dem Anbieten von Zigaretten Erfolg in der Clique oder beim Flirt – Zigaretten scheinen geradezu ideal zu sein, um mit jemanden ins Gespräche zu kommen – könnte eine wichtige Barriere gefallen sein. Zigaretten sind auch geeignet, Zeit zum überlegen zu gewinnen oder nach einer Anstengung zu entspannen. Sie bieten die Chanche, sich an etwas festzuhalten, Unsicherheit zu überspielen.

So geht es “Zug für Zug” in den regelmäßigen Zigarettenkonsum. Auf einmal stellen Raucher fest, dass sie immer wieder zur Zigarette greifen (müssen). In dieser Phase – der Stabilisierungsphase – wird die Wirkung des Nikotins zunehmend wichtiger. Zu Anfang erklären Raucher, dass sie – natürlich – jederzeit aufhören können, dass sie es aber gar nicht wollen. Jedenfalls jetzt nicht, hier nicht und heute nicht.

Außerdem würde ihnen die Zigarette schmecken.Sie sind mehr oder weniger abhängig. Ein 50 Jahre alter Raucher, der seit dem 12. Lebensjahr raucht, hat rund 250 000 Zigaretten geraucht, dabei 3500 Gramm Teer und 300 Gramm Nikotin aufgenommen (die Nikotinmenge reicht aus, um 5000 Menschen zu töten) und für diese Droge rund 18.000.- Euro bezahlt.

Das Passivrauchen

Besonders betroffen sind die Kinder rauchender Eltern. Sie können sich nicht zu Wehr setzen, sie müssen mitrauchen. Es sei denn, die Eltern rauchen nicht dort, wo sich ihre Kinder aufhalten. Das gleiche Problem haben natürlich Paare, wenn einer der Partner nicht raucht.

Am Arbeitsplatz setzten sich zunehmend Nichtraucherschutz-Regelungen durch. Schon das Kind im Mutterleib “raucht” mit. Wenn die Mutter selbst Raucherin ist, nimmt das Kind durch den gemeinsamen Blutkreislauf alle Tabakschadstoffe auf.

Die Folge: Beeinträchtigungen der geistigen und körperlichen Entwicklung. Kinder von Raucherinnen haben bei der Geburt im Durchschnitt 100 bis 300 Gramm weniger Gewicht als Kinder von Nichtraucherinnen. Auch besteht ein höheres Frühgeburts- und Mißbildungsrisiko.

Kinder erkranken wesentlich häufiger an Entzündungen der Atemwege und der Lunge, wenn sie rauchenden Eltern und Erziehern ausgesetzt sind. Die Beschwerden von Asthmakranken und Allergikern können ebenfalls durch Tabakrauch erheblich zunehmen.

Die Schadstoffe

Beim Verbrennen einer Zigarette entwickeln sich ungefähr zwei Liter Rauch. Dieser enthält neben Nikotin, Kohlenmonoxid und Teer noch eine Vielzahl (über 300) chemischer Verbindungen, teils in fester Form, teils als Gas. Darunter sind Stoffe wie Ammoniak, Blausäure, Stickoxide, Acrolein, Toluol, Pyridin, Blei und Zink.

Als krebserregend werden vor allem die Bestandteile Nitrosamine, Vinychlorid, Hydrazin, Benzo(a)pyren und Nickel angesehen. Begründeter Krebsverdacht besteht unter anderem bei Formaldehyd, Anilin und Cadmium. über 40 krebserzeugende Stoffe sind in der Zigarette nach gewiesen. Rauchen verursacht Schäden am Gefäßsystem und ist somit an der Verengung und Verkalkung der Blutgefäße (Ateriosklerose) beteilig.

Hauptstrom und Nebenstrom

Der Raucher selbst nimmt vom Rauch seiner Zigarette nur rund ein Viertel direkt auf, den sogenannten Hauptstromrauch, der zum Teil anschließend wieder ausgeatmet wird. Der größere Teil des Rauchs zieht zwischen den Zügen von der glimmenden Zigarettenspitze in die Umgebung.

In diesem Nebenstromrauch, dem Raucher und Nichtraucher ausgesetzt wird, finden sich zahlreiche Schadstoffe in wesentlich höherer Konzentration als im Hauptstromrauch. Bis zu 130mal stärker ist hier die Konzentration an krebserzeugenden Substanzen. Bei einigen Stoffen wie Formaldehyd, Stickoxiden und Nitrosaminen muss mit Belastungen des Passivrauchers gerechnet werden, die der Belastung des Aktivrauchers entsprechen.

Kohlenmonoxid

Raucher geraten bei körperlicher Anstrengung leichter außer Atem als Nichtraucher. Die Ursache hierfür ist vor allem das Kohlenmonoxid. Dieses giftige Gas gelangt zum größten Teil über die Lungenbläschen ins Blut. Dort wird es anstelle des Sauerstoffs an die roten Blutkörperchen gebunden. Es wird weniger Sauerstoff transportiert. Das Einatmen größerer Mengen Kohlenmonoxid bei starken Rauchen ruft deshalb Sauerstoffmangel in Geweben und Organen hervor. Dadurch entstehen Durchblutungsstörungen.

Teer

Teer ist im Rauch in winzigen Partikeln enthalten, die sich mit jedem Zug aus der Zigarette in den Atemwegen und der Lunge absetzen. Nur ein geringer Anteil wird wieder ausgeschieden. Wer täglich ein Päckchen Zigaretten raucht, nimmt pro Jahr eine Tasse Teer auf.

Luftröhre und Bronchien sind mit Flimmerhärchen ausgestattet, die verhindern, dass in der Atemluft vorhandene Staubteilchen in die Lunge gelangen. Man kann die Flimmerhärchen mit einem Fließband vergleichen, das die eingedrungenen Schadstoffe wieder nach draußen befördert. Dieser Mechanismus wird durch den Tabakteer lahmgelegt. Die Flimmerhärchen werden bewegungsunfähig und später sogar zerstört. So wird die Selbstreinigung der Atemwege praktisch ausgeschltet.

Die Schmutzstoffe können sich nun ungehindert auf den Schleimhäuten ablagern. Da sie ein idealer Nährboden für Bakterien und Viren sind, kommt es leicht zu Entzündungen. Durch Husten versucht der Körper die liegengebliebenen Schmutzstoffe loszuwerden. Jeder starke Raucher kennt den morgendlichen Reizhusten. Aus all diesen Schädigungen entwickelt sich oft eine chronische Bronchitis.

Nikotin

Nikotin ist ein hochwirksames Gefäßgift. Raucher regulieren ihren Nikotingehalt im Blut durch die Häufigkeit und Tiefe des Inhalierens. Sinkt der Nikotinspiegel, wird erneut geraucht, um ihn wieder hochzutreiben. Beim übergang auf eine leichtere Zigarettenmarke inhalieren Raucher oft tiefer oder rauchen mehr, um den Nikotinspeigel in der gewohnten Höhen zu halten. Bei Inhalieren erreicht das Nikotin das Gehirn innerhalb von Sekunden.

Es wirkt in kleinen Mengen anregend, aber auch beruhigend und kann vorübergehend Müdigkeit, Unlust- und Hungergefühle beseitigen. Raucher empfinden subjektiv, dass in monotonen Situationen eine oder mehrere Zigaretten ein Absinken der Leistung verhindert. Bei Streß oder starker Anspannung empfinden sie durch das Rauchen einen dämpfenden Effekt. Unter anderem deswegen greifen “Streß-Raucher” zur Zigarette.


Die gesundheitlichen Folgen

Rauchen ist die wichtigste individuelle vermeidbare Ursache für vorzeitiges und gehäuftes Auftreten von Krankheiten, Invalidität und Tod.

Einige wichtige gesundheitliche Auswirkungen des Rauchens:

  • eine allgemein erhöhte Krankheitshäufigkeit
  • eine chronische Bronchitis, Emphysem (Lungenblähung)
  • Herz-Kreislaufkrankheiten (Herzinfarkt, Gehirnschlag, Raucherbein)
  • Lungenkrebs und verschiedene andere Krebsarten
  • Magen-Schleimhautentzündungen,
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
  • Erektile Dysfunktion (Impotenz)
  • Rauchen steht bei einer Vielzahl anderer Krankheiten im Verdacht, sie zu verursachen oder an der Entstehung beteiligt zu sein.

Auch die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD, Raucherlunge) entsteht in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle durch Rauchen. Wie aus dem Namen hervorgeht, handelt es sich bei der COPD um eine chronische, also lang andauernde Erkrankung, die bei Betroffenen zu einer Behinderung des Atemstromes führt.

Diese stellt für den Patienten das eigentliche Problem dar, weil sie – vor allem bei körperlicher Belastung – Atemnot nach sich zieht. Neben dem Aktivrauchen wird zunehmend auch die Rolle des Passivrauchens, ebenso wie der schädliche Einfluss von Feinstaub in der Entstehung der COPD erkannt.

Krebs

Lungen- und Bronchialkrebs gilt als die Raucherkrankheit schlechthin. Bei der männlichen Bevölkerung der Bundesrepublik ist er die häufigste Krebsform. Nach internationalen Erfahrungen muss angenommen werden, dass 85 % der Krebstoten Raucher waren.

Die Chance, Lungenkrebs fünf Jahre zu überleben, liegt bei etwa 10 %, weil Lungenkrebs in der Regel zu spät erkannt wird und dann nur noch schwer zu behandeln ist. Das heißt, nur 10 von 100 Lungenkrebskranken überleben die nächsten fünf Jahre. Auch das Risiko, an anderen Krebsformen zu erkranken, ist bei Rauchern größer als bei Nichtrauchern.

Rauchen begünstigt die Entstehung von Mundhöhlen-, Kehlkopf-, und Speiseröhrenkrebs, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren- und Blasenkrebs. Gefährdet sind alle Teile des Körpers, die direkt oder indirekt mit den krebserzeugenden Stoffen im Tabakrauch in Berührung kommen.

Herz- und Kreislaufkrankheiten, Herzinfarkt

Rauchen ruft akut eine Verengung der Blutgefäße, ein Ansteigen des Blutdrucks und eine Erhöhung der Herztätigkeit hervor. Langfristig schädigt es das Gefäßsystem und fördert die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die häufig Gefäßverschluß zur Folge hat. Betroffen sein können die Arterien des Herzens, des Gehirns und der Gliedmaßen. Das Risiko, eine Erkrankung der Herzgefäße zu erleiden, wird zu 25 % durch das Rauchen bedingt.

Für den vorzeitigen Tod vieler Raucher durch Herzinfarkt ist das Rauchen ein Risikofaktor unter mehreren. Allerdings ein sehr wichtiger Risikofaktor. Die Gefahr, an einem Herzinfarkt zu sterben, leigt für Raucher etwa doppelt so hoch wie für Nichtraucher.

Wird das Rauchen mit weiteren gesundheitsgefährdenden Lebensgewohnheiten kombiniert (z.B. hoher Blutdruck, übergewicht, hoher Alkoholgenuß, Streß, Bewegungsmangel), können sich die Risikofaktoren gegenseitig verstärken. Bei Frauen steigt das Infarktrisiko durch die Einnahme der Pille nochmals stark an. Herzinfarkte vor dem 40.Lebensjahr betreffen fast ausschließlich Raucher.

Raucherbein

Man versteht darunter Gefäßverengungen und -verschlüsse der Beinarterien, die zu heftigen Schmerzen, unter anderem beim Gehen, führen. Die Erkrankung tritt nach dem 40.Lebensjahr wesentlich häufiger auf. Im Ruhezustand reicht die Durchblutung meist noch aus.

Beim Gehen ist der Sauerstoffbedarf jedoch erhöht, und ein plötzlich auftretender Schmerz zwingt den Kranken zum Stehenbleiben. Wer dieses Arlarmzeichen nicht ernst nimmt und beim ersten Auftreten von Schmerz unterhalb der Kniekehlen nicht sofort das Rauchen einstellt, muss mit größeren Beschwerden und ernsthaften Gesundheitsgefahren rechnen.

Chronische Bronchitis, Emphysem

Raucher leiden häufig an Erkrankung der Atemwege mit Husten und Auswurf. Diese Symptome verschwinden jedoch oder nehmen ab, wenn das Rauchen aufgegeben wird. Häufig kommt zur chronischen Raucherbronchitis eine Lungenblähung (Emphysem) hinzu. Bei dieser Krankheit wird im Spätstadium jeder Atemzug zu Qual, weil beim Ausatmen, das nur mit Anstrengung möglich ist, nicht die gesamte verbrauchte Luft aus den Lungen ausgestoßen wird.

Die Lungenbläschen werden dadurch niemals ganz geleert, sie vergrößern sich und können sogar platzen, wenn ihre feine Außenhaut sich nicht weiter dehnen kann. Im weiteren Verlauf wird das engmaschige Netz des Lungengewebes immer gröber, und die Zahl der funktionsfähigen Lungenbläschen nimmt ab.

Damit verringert sich die Lungenoberfläche und die Möglichkeit, Sauerstoff aufzunehmen. Patienten mit diesem Leiden müssen schneller atmen und können in schweren Fällen nur durch Sauerstoff aus Atemgeräten überleben.

Informationsstellen zur Raucherentwöhnung

Verein von Raucher zu Nichtraucher
Karl Czerny-Gasse 4/9, 1200 Wien
Telefon: 33 07 719

Raucherberatungsstelle / Wiener Gesundheitsberatung
3., Guglgasse 7-9
Haus A, 3. Stock, Raum 3.02
Telefon: 4000 / 66730 (Voranmeldung!)

Weitere Informationen zu COPD

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Linktipps

– Raucherberatung hilft bei Tabakentwöhnung
– Nikotinpflaster & Co. zur Raucherentwöhnung?
– Rauchstopp: mit fünf Tipps zum Nichtraucher
– Wege zur erfolgreichen Raucherentwöhnung
– Cadmium in Lebensmitteln
– www.aerzteinitiative.at
– rauchfrei.de – das Nichtraucherportal

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