Oxithermie gegen Rückenschmerzen
Seit Jahrhunderten zählen Wärmeanwendungen zu wirkungsvollen und gleichzeitig nebenwirkungsfreien therapeutischen Verfahren. Dem Entwickler der Sauerstoffmehrschritttherapie, Professor Manfred von Ardenne ist es gelungen, in Form der Oxithermie die Vorteile der Wärmebehandlung mit denen der Sauerstoffinhalation zu kombinieren. Dies ist vor allem für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, bei rheumatische Erkrankungen, Verspannungen der tiefliegenden Muskulatur aber auch bei Asthma bronchiale und Neurodermitis eine neue Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden.
Die Oxithermie ist eine neue Therapie gegen chronische Rückenleiden und andere Schmerzen. Sie besteht aus einer Kombination zweier schon bewährter Methoden – der Hyperthermie, also Therapie durch Wärme, und der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie.
Wärmezufuhr von außen ist seit Jahrhunderten nicht nur eine geschätzte Methode Wohlbefinden und Behaglichkeit zu erzeugen, sondern auch Schmerzen zu lindern, Krankheitsverläufe zu beeinflussen und die Abwehrkräfte des Körpers zu unterstützen. Hinzu kommt, dass der Körper nur eine effektive Energieproduktion bei optimalem Sauerstoffangebot durchführen kann, so dass Wärme und Sauerstoff in Kombination sich optimal ergänzen.
Wozu dient eine Oxithermie-Behandlung?
Die Oxithermie ist eine Therapieform, welche gleich zwei wissenschaftlich gut untermauerte und bewährte Naturheilverfahren miteinander verbindet. Es handelt sich um ein erprobtes, hochentwickeltes und non-invasives Therapieverfahren, bei welchem eine Ganzkörpererwärmung mit Sauerstoff-Inhalationen entsprechend dem Mehrschritt-Konzept nach Prof. von Ardenne kombiniert wird.
Durch die Kombination von Wärme und Sauerstoff werden die bekannten guten Ergebnisse der Sauerstoff-Therapie nicht nur intensiviert beziehungsweise verbessert, sondern neue Anwendungssgebiete erschlossen. Dies gilt in besonderem Maße für Erkrankungen und Schmerzzustände des Stütz- und Bewegungsapparates.
Der Vorgang an und für sich besteht darin, dass zunächst die Temperatur der äußeren Körperschale an die Körperkerntemperatur angeglichen wird. Im Anschluß daran erfolgt eine weitere Erhöhung der Temperatur, wodurch die Durchblutung im gesamten Körper steigt und es zu einer Erhöhung der Körperkerntemperatur kommt (vergleichbar mit einem künstlichen Fieber). Die anzustrebende Kerntemperaturerhöhung liegt bei ca. 38°C bis ca. 39°C.
Die körperweite Durchblutungserhöhung verbessert den Transport von Sauerstoff und Stoffwechselprodukten. Stoffwechselvorgänge und Ausscheidungsfunktionen werden mit zunehmender Körpertemperatur beschleunigt. Die gleichzeitige Inhalation von konzentriertem Sauerstoff (90 prozentig) während der Wärmebehandlung steigert einerseits die Verträglichkeit der thermischen Belastung, andererseits verbessert sich die Durchblutung nochmals.
Dies löst insgesamt vielfältige Mechanismen aus:
- Steigerung der Durchblutung von Geweben und Organen
- Verbesserter Transport von Sauerstoff und anderen Stoffwechselprodukten
- Beschleunigung von Stoffwechselfunktionen und Ausscheidungsvorgängen
- Verringerung des Muskeltonus mit Lösung auch tiefliegender Verspannungen
- Schnellerer Abtransport von schmerzverursachenden Histaminen und Schmerzlinderung
- Stimulation von Immunreaktionen und Aktivierung natürlicher Heilprozesse
Durch die komplexen Wirkungen der Erhöhung von Körpertemperatur und Sauerstoffversorgung werden bei verschiedenen Krankheitszuständen Behandlungserfolge erreicht, die sich anderen Therapiemaßnahmen gegenüber weitgehend resistent verhalten.
Durch die Überwärmung des Körpers werden Immunreaktionen des Körpers stimuliert und dadurch natürliche Heilprozesse begünstigt. Die Blutgefäße stellen sich weit. Organe und Muskeln werden besser versorgt. Dies führt zu einer deutlichen Muskelentspannung. Außerdem werden schmerzverursachende Mediatoren wie Histamin und Serotonin aus der Muskulatur ausgeschieden, so dass sie sich rascher erholen kann.
Natürlich kann auch die Oxithermie keine Wunder bewirken, denn beschädigte Bandscheiben oder abgenutzte Wirbel etwa sind so nicht zu reparieren, die Beschwerden aber können damit wohl gelindert werden.
Behandlungsablauf
Der Patient liegt dabei unbekleidet auf einer Netzliege und wird von unten mit wasserfiltertem Infrarot-A-Licht bestrahlt. Zur Verhinderung von Wärmeverlusten wird er mit einem Badetuch und einer Metall-Reflexionsfolie abgedeckt. Der Kopf ruht ausserhalb auf einer Unterlage.
Für die Wärmewirkung sind Intensität, Anwendungsdauer und Tiefeneffekt von großer Bedeutung. Da Wärmeempfinden und -verträglichkeit individuell sehr unterschiedlich sind, kann die Wärmeleistung bei Bedarf um ca. 25% vermindert werden.
Während der 30-minütigen Anwendung und einer nachgeschalteten 10-minütigen Abkühlungsphase wird über eine Atemmaske 90%iger Sauerstoff eingeatmet. Subjektiv wird die Oxithermie gut vertragen; die Hitzebelastung der Haut wird als geringfügig, oft sogar als angenehm empfunden. Da der Körper mit einer erhöhten Wärmeabgabe reagiert, kommt es neben einer Aktivierung des Blutkreislaufes und einer verstärkten Atmung auch zu starkem Schwitzen.
Eine Behandlungsserie umfasst etwa fünf Einzelsitzungen in einem möglichst zusammenhängenden Zeitraum. Die Wirkung kann Monate andauern.
Anwendungsbereiche & Kosten
- Chronische Rückenschmerzen
- FibromyalgiesyndromMorbus Bechterew
- Rheumatische Erkrankungen(degenerativ und subakut entzündlich)
- Verspannungen tiefliegender Muskulatur
- Asthma bronchiale
- Neurodermitis und andere allergische Erkrankungen
- Infektanfälligkeit
- Erschöpfungszustände
- Regeneration bzw. Rehabilitation im Spor
Eine Oxithermie-Behandlung wird mit dem Arzt direkt abgerechnet, da die Krankenkassen bisher nicht für dieses Therapieverfahren aufkommen. In der Regel kann pro Sitzung mit 70.- – 100.- EUR gerechnet werden, somit würde eine Behandlungsphase mit 5 Sitzungen zwischen 350.- und 500.- EUR kosten.
Stand: 2012
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