Gesunde Gewürze in der Adventzeit

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Weihnachtsgewürze - gesund im Advent

Zimt, Anis, Kardamon, Vanille und Nelken verströmen in der Adventzeit nicht nur einen herrlichen Duft, der Vorfreude auf Weihnachten aufkommen lässt, es sind auch besonders wertvolle Gewürze, deren Inhaltsstoffe die Verdauung anregen und zudem gegen zahlreiche kleinere und größere Beschwerden helfen können. Dr. Verena Dirsch, Leiterin des Departments für Pharmakognosie und Vizedekanin der Fakultät für Lebenswissenschaften an der Uni Wien gibt Auskunft über die positiven Eigenschaften der Weihnachtsbäckerei.


Vielen Menschen ist dabei gar nicht bewusst, dass jedes einzelne dieser Gewürze ein wahrer Magenfreund ist. Egal ob Vanille, Anis, Zimt, Kardamon, Gewürznelken oder auch Ingwer – vielen Gewürzen gemeinsam ist das Vorkommen von ätherischen Ölen, die auch für den charakteristischen Geruch verantwortlich sind. Insbesondere die Gewürznelken besitzen einen sehr hohen Anteil an ätherischen Ölen, aber auch in Anis, Zimt, Kardamon und Ingwer sind ätherische Öle für die Wirksamkeit (mit)verantwortlich.

Gemeinsam ist allen – neben spezifischen Wirkungen einzelner Öle – die positive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Die Öle haben – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – eine leicht krampflösende Wirkung auf die Darmmuskulatur und wirken damit Blähungen entgegen; sie stimulieren zudem Speichel-, Magensaft- und Gallesekretion und haben eine antimikrobielle Wirkung.

So wirkt der süßlich-würzige Anis krampf- und schleimlösend und lindert zusätzlich auch Blähungen. Die verdauungsfördernde Wirkung des Anis war bereits den Römern bekannt. Seine ätherischen Öle wirken außerdem bei Atemwegserkrankungen schleimlösend.

Kardamom zählt zu den klassischen Weihnachtsgewürzen. Die Samen des Kardamomstrauchs werden in ihren grünen Kapseln geerntet, wenn sie noch nicht ganz reif sind. Damit das Aroma nicht verfliegt, bleiben die Samen, also das eigentliche Gewürz, zunächst in der Kapsel. Derart sind sie in Asia-Shops und indischen Supermärkten auch gut erhältlich, bei uns häufiger zu finden ist allerdings die gemahlene Version als rötlich-braunes Pulver. Mit seinem süßlich-scharfen Aroma verfeinert Kardamom in der Weihnachtszeit vor allem Glühwein, Christstollen und Spekulatius, außerdem harmoniert er geschmacklich besonders gut mit Kaffee und Schokolade. Kardamom wirkt verdauungsfördernd und hilft bei Blähungen und Magenschmerzen, zudem lindert er Krämpfe. Ihm wird – besonders in den arabischen Ländern – eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.

Koriandersamen sind Bestandteil von Gewürzmischungen wie Currypulver, Currypaste und Lebkuchengewürz und wird auch zur Likörherstellung verwendet. Die Samen sollten kurz angeröstet und nach Möglichkeit immer frisch gemahlen werden, denn sonst überwiegen die schwerflüchtigen Bitterstoffe und die Speisen werden bitter statt aromatisch. Die ätherischen Öle der Koriandersamen wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und lindernd bei Magen- und Darmleiden. Dementsprechend ist Koriander in vielen Medikamenten gegen Magen- und Darmstörungen enthalten, wobei er jedoch Koriander schwächer wirkt als etwa Kümmel oder Fenchel. Während übrigens in Europa der Samen die größere Rolle spielt, werden in der asiatischen und südamerikanischen Küche vor allem die grünen Pflanzenteile – diese ähneln im Aussehen der glattblättrigen Petersilie – verwendet. Samen und Blätter enthalten unterschiedliche Aromen und können einander daher nicht ersetzen.

Gewürznelken, mit denen man nicht nur Punsch, sondern auch allerlei Kekse und Strudel verfeinern kann, haben eine desinfizierende und verdauungsfördernde Wirkung. Das aus den Blüten gewonnene Nelkenöl hat schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften und ist das Mittel der Wahl bei leichten Zahnschmerzen und Entzündungen im Mund.

Auch der Samen des Muskatnussbaumes ist ein beliebter Bestandteil weihnachtlicher Kekse, Lebkuchen und Stollen. Geriebene Muskatnuss ist sehr vielseitig und sowohl in der pikanten wie auch der süßen Küche einsetzbar. Dem Gewürz wird ebenfalls eine verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Aber Achtung, aufgrund ihrer Inhaltsstoffe können Muskatnüsse im Übermaß genossen schläfrig machen.

Zimt gehört zur Weihnachtszeit wie das Salz in die Suppe – egal ob in Glühwein oder Lebkuchen, Keksen oder Strudeln, Zimt darf keinesfalls fehlen. Zimt wirkt wohltuend auf die Verdauung, wenn man zum Beispiel mit Blähungen kämpft. Das ätherische Öl der Zimtrinde wärmt und regt die Durchblutung an. Die bekannten Zimtstangen sind übrigens die getrocknete und gerollte Rinde der Bäume. Von denen gibt es mehr als 270 verschiedene Arten – als Gewürz sind neben dem bekannten Ceylon-Zimt aus Sri Lanka (vormals Ceylon) vor allem der Padang-Zimtbaum und der Kassia-Zimtbaum aus China im Einsatz.

Ebenfalls ein besonders wichtiges Weihnachtsgewürz ist der Ingwer. Zu Weihnachten wird er häufig in gemahlener und getrockneter Form angeboten und stellt dabei die stark würzende Grundlage für Früchtebrote und Tees dar. Ingwer fördert den Stoffwechsel und die Durchblutung, beruhigt Magen und Darm. Bei Leber- und Gallenleiden sollte er aber vorsichtig eingesetzt werden.

Vanille – oftmals als Königin der Gewürze bezeichnet – ist das Gewürz schlechthin, das insbesondere zur Weihnachtszeit nicht fehlen darf. Alleine die leckeren Vanillekipferl sind ein absolutes Muss in der Adventszeit. Vanille hellt nachweislich die Stimmung auf, hilft bei Ängsten, Müdigkeit und depressiven Verstimmungen. Auch die aphrodisierende Wirkung der Vanille konnte mittlerweile wissenschaftlich belegt werden, denn der Duftstoff der Vanille ähnelt den Sexuallockstoffen des Menschen.

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