Weihnachtliche Gewürze sind gesund – Naschen mit Verstand

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Weihnachtliche Gewürze sind gesund - Naschen mit Verstand

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Eine Adventzeit ohne Kekse, Lebkuchen oder Christstollen? Undenkbar! Selbst Weihnachtsmuffel lassen sich vom herrlichen Duft von Anis, Nelken, Vanille und Zimt verführen. Und damit das schlechte Gewissen ob der süßen Leckereien nicht zu groß wird, hier ein paar Informationen, welch gesundheitlicher Mehrwert in den tollen Gewürzen versteckt ist.


Kekse Backen gehört zu den Freuden der Vorweihnachtszeit. Im Handel gibt es Weihnachtsgebäck zum Kilopreis, aber die Adventstimmung und die wohlriechenden Düfte in der Küche bekommen Sie bei Fertigkeksen nicht mitgeliefert. Nutzen Sie die langen Winterabende, um gemeinsam mit der Familie Weihnachtsgebäck selbst zu backen. Kinder lieben meist das Kneten, Ausstechen, Kipferl Formen und haben einen großen Spaß am Treiben in der Küche.

Unklar ist, woher der Brauch, Weihnachtsbäckerei herzustellen, kommt. Eine Theorie geht davon aus, dass Bäckereien heidnischen Ursprungs sind und als Opfergaben für die Götter bestimmt waren. Das Christentum hat die heidnischen Symbole der Gaben dann umgedeutet und sich diesen Brauch für das christliche Weihnachtsfest zu eigen gemacht.

Der Christstollen stellte angeblich im Ursprung germanische Stützsäulen dar und wurde dann zum gewickelten Jesukind uminterpretiert. Eine andere Theorie ist etwas bodenständiger. Sie besagt, dass Kekse vor allem deshalb gebacken wurden, um Lebensmittel, die im Herbst geerntet wurden, länger haltbar zu machen.

Lebkuchen zählt zu den ältesten Gebäckarten. Abgeleitet ist er vom Honigkuchen, der als Grabbeigabe bei den alten Ägyptern gefunden wurde.

Ab dem 13. Jahrhundert gab es in Europa Gewürze wie Pfeffer, Kardamom oder Nelken, und in großen Handelsstädten wie Nürnberg wurden mit Mehl und Honig die ersten Lebkuchen gefertigt.

Selbstgemachtes ist übrigens auch eine nette Geschenk-Idee. Ob in einer schönen Dose oder in einem nett verpackten Schuhkarton mit Seidenpapier und Schleife – die Beschenkten werden bei jedem Bissen genussvoll an Sie denken!

Doch jetzt zu den wichtigsten Gewürzen, die beim Backen verwendet werden:

Anis – süß und sinnlich

Anis wird schon sehr lange als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Das Gewürz sind die getrockneten Samen der Anispflanze. Die aus dem vorderen Orient stammende Pflanze wird heute in vielen Ländern angebaut und ist gelegentlich auch als Wildpflanze bei uns zu finden. Anis schmeckt würzig-süß und erinnert an Lakritze.

Das im ätherischen Öl vorkommende Anethol soll östrogene Wirkung haben, weshalb Anis als Hausmittel zur Anregung der Milchbildung und Förderung der Monatsblutung eingesetzt wird. Traditionell gilt Anis auch als Aphrodisiakum. In der Medizin hilft Anisöl bei Erkältungskrankheiten und bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.

Aufgrund seines leicht süßlichen Geschmacks eignet sich Anis ideal für Weihnachtsgebäck, Lebkuchen, süße Aufläufe, Obstkompotte und Brot. In der indischen Küche ist Anis gern gesehenes Gewürz in Currys und Gemüsegerichten. Besonders beliebt ist sein Aroma in Likören wie in türkischem Raki, griechischem Ouzo oder französischem Pastis, welche auch hervorragend zum Marinieren von z. B. Huhn geeignet sind.

Sternanis – dekorativ und verführerisch

In der Traditionellen Chinesischen Medizin kennt und schätzt man den Sternanis seit 5000 Jahren als Gewürz- und Arzneipflanze. Seit Ende des 16. Jahrhunderts ist er auch in Europa bekannt, und man liebte ihn damals zum Beispiel am russischen Hof als Geschmackszutat für Tee.

Sternanis ist mit seinen schönen, sternförmigen Früchten besonders dekorativ. Wenn die Früchte reif sind, springen sie auf und zeigen ihre braunen, glänzenden Samenkörner. Der Geschmack erinnert an Anis, ist allerdings etwas voller und würziger (leicht scharf). Seine Heilkraft basiert vor allem auf die wärmende und bewegende Wirkung. Sternanis hilft bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungskrankheiten, wärmt das Yang und stärkt die Nieren.

Verwendet werden kann Sternanis im Ganzen oder gemahlen und eignet sich wie Anis für Weihnachtsbäckerei, Kompotte, aber auch für Fleisch, Fisch oder Geflügel. Auch in schwarzem Tee, Glühwein oder Grog entfaltet Sternanis sein Weihnachts-Aroma.

Nelken – herb und feurig

Nelken sind ein uraltes Gewürz und eines der ältesten Handelsgüter. Die “negellin” (Nägelchen) – wie die Gewürznelken im Mittelalter genannt wurden – beschreiben das Aussehen treffend.

Botanisch sind Nelken getrocknete Blütenknospen. Ihr herb-würziges Aroma stammt vom Inhaltsstoff Eugenol, das auch antiseptisch und betäubend wirkt und vor allem in der Zahnheilkunde eingesetzt wird. Die Chinesen wandten die Nelken bei Zahnschmerzen an, kauten sie aber auch, um einen guten Atem zu bekommen. Ein Nelkentee vertreibt Parasiten im Darm, hilft bei Übelkeit mit Erbrechen und wird auch bei Magenverstimmung empfohlen. Müde (Ehe)Männer sollen von gesüßter Milch mit 3 g Nelken wieder munter werden!

In der Küche werden Nelken vor allem für Kompotte, Rotkraut, Weihnachtsgebäck, Glühwein und süßsauer Eingelegtes wie Kürbis verwendet.

Ein Beitrag von: Dr. Claudia Nichterl, Ernährungsberaterin

Quellen:

– Kothe Hans et. al.: Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen, Komet Verlag
– Wu Yanping, Ernährungstherapie mit chinesischen Kräutern
– Christiane Seifert: Die Fünf-Elemente-Küche

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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– Zimt | Heilpflanzenlexikon
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