Rotklee | Heilpflanzenlexikon

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Rotklee (trifolium pratense)

Der Rotklee wird seit dem Mittelalter als Heilpflanze geschätzt und heute vorallem in der Frauenheilkunde genutzt. Er wirkt unterstützend bei Wechselbeschwerden. In der Langzeittherapie kann er auch zur Vorbeugung von Gebärmutter- und Brustkrebs genutzt werden und die Homöopathie setzt den Rotklee bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse und Katarrhen der oberen Atemwege ein.


Der Rotklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze, mit Wuchshöhen von 15 bis 60 cm. Als Tiefwurzler wurzelt die Pflanze bis zu 2 m tief. Seine typischen Blätter sind dreigliedrig und in seltenen Fällen viergliedrig. Vierblättrige Kleeblätter gelten als Glücksbringer. Bereits bei den Kelten war der Rotklee eine Glückspflanze und der dreifachen Göttin geweiht.

Als Heilpflanze wurde der Rotklee schon bei Hildegard von Bingen erwähnt, sowie bei dem Botaniker Leonhard Fuchs, der den Rotklee als Heilmittel bei Weißfluss beschrieb. Weiters wurde er in der Volksmedizin bei Bronchitis und Durchfall genutzt.

Heute findet der Rotklee Anwendung bei Wechseljahrebeschwerden. Außerdem besagen Studien, dass der Rotklee auch in der Langzeittherapie zur Vorbeugung von Gebärmutter- und Brustkrebs genutzt werden kann. In der homöopathischen Medizin wird der Rotklee als Mittel bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse und Katarrhen der oberen Atemwege eingesetzt.

Der Rotklee ist zudem eine der bedeutendsten Futterpflanzen vor allem für Schafe und Rinder. Er ist ein wichtiger Eiweißlieferant und wird bereits seit dem 11. Jahrhundert angebaut. Als Nahrungsergänzungsmittel für den Menschen ist Rotklee in Kapselform erhältlich.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Trifolium pratense
  • Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 60 cm
  • Farbe der Blüten: rosa bis rot
  • Sammelzeit: Mai bis September
  • Vorkommen: Europa, Nordafrika und Mittelasien
  • Standorte: frische, nährstoffreiche, tiefgründige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Kraut

Synonyme

Feldknoppern, Fleischklee, Futterklee, Himmelsbrot, Honigklee, Hummelklee, Hummellust, roter Steinklee, Rotklee, Rotkleeblüten, Steyrerklee, Sügerli, Weissklee, Wiesenklee, Zuckerblümli, Zuckerbrot

Wirksame Inhaltsstoffe

Asparagin, ätherisches Öl, Fett, Gerbstoffe, Glykoside, Isoflavone (Genistein, Daidzein, Biochanin A, Formononetin), Methylsalicylat, Proteine, Rhodanid, Wachs, Xanthin

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

  • Appetitlosigkeit
  • Atemwegserkrankungen
  • Blutreinigend
  • Chronische Hauterkrankungen
  • Entzündungen der Ohrspeicheldrüse
  • Gebärmutter- und Brustkrebs (Vorbeugung)
  • Gicht
  • Katarrhe der oberen Atemwege
  • Keuchhusten
  • Leberschwäche
  • Östrogenmangel
  • Rekonvaleszenz
  • Rheuma
  • Verdauungsprobleme
  • Verstopfung
  • Wechseljahresbeschwerden

Dosierung und Anwendung

Der Rotklee kann zur Zubereitung von Tees beispielsweise zur Blutreinigung, bei Verdauungsproblemen oder bei Wechseljahrsbeschwerden genutzt werden, sowie für Umschläge bei Rheuma oder bei Gicht.

Tee:

Hierfür übergießt man 1 EL getrocknete oder frische Rotkleeblüten mit 1 Liter kochendem Wasser und lässt dies 5-10 Minuten lang ziehen. Danach seiht man es ab. Davon täglich 3 Tassen trinken.

Umschläge:

Hierfür lässt man 4 TL Kleeblätter in 1 Liter kochendem Wasser 15 Minuten lang ziehen. Danach seiht man es ab, lässt es auf Körpertemperatur abkühlen und tränkt damit ein Tuch. Dieses legt man auf die schmerzenden Stellen.

Warnhinweise

Bei Rotklee-Isoflavonen wurde vereinzelt von Allergien und Erbrechen berichtet. Bei Frauen in den Wechseljahren kann die Aufnahme von Isoflavonen einen Stimulus auf das Brustdrüsengewebe ausüben, der unerwünscht ist. Ansonsten ist die Anwendung von Rotklee ohne Nebenwirkungen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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