Pestwurz | Heilpflanzenlexikon

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Pestwurz, Bach-Pestwurz, Heilpflanzen

Die Pestwurz ist seit der Antike bekannt und wurde bereits damals als Heilpflanze bei Geschwüren oder zur Wundheilung genutzt. Im Mittelalter setzte man sie im Kampf gegen die Pest ein. Später entdeckte man, dass die Pestwurz aufgrund ihrer spasmolytischen Wirkung bei Krampfzuständen genutzt werden kann. Vor allem aber bei der Behandlung von Migräne oder beim Einsatz als Migräneprophylaxe konnten große Erfolge erzielt werden.


Die (Gewöhnliche) Pestwurz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Ihre Blüten erscheinen zwischen März und Mai und stehen zahlreich in Traubenform zueinander. Die Blätter der Pestwurz sind während der Blüte noch sehr klein, erreichen danach aber eine Breite von bis zu 60 cm. Die denen des Huflattich ähnelnden Blätter sind langgestielt, an der Oberseite grün und an der Unterseite anfangs behaart, später kahl. Ihre ausdauernde Wurzel wird ca. 4 cm dick.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Petasites hybridus
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 120 cm
  • Farbe der Blüten: rötlich, Violett
  • Sammelzeit: Mai bis August
  • Vorkommen: Europa
  • Standorte: feuchte, kalkhaltige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Wurzeln

Synonyme

Bachbletzen, Bach-Pestwurz, Balsternblätter, Bullerblatt, Echte Pestwurz, Eselsfußblümle, Falscher Huflattich, Gebräuchliche Pestwurz, Gemeine Pestwurz, Gemeiner Pestwurz, Giftwurz, Große Rosshube, Großer Huflattich, Hofkebladen, Hutblacken, Hutpflanze, Kraftwurz, Kröpfen, Kuckucksblume, Lattkenblätter, Negenstärke, Neunkraft, Pestilenzwurz, Rote Geißkröpfe, Rote Pestwurz, Schneewurz, Schweißwurz, Schweißwurzel, Wasserklette

Wirksame Inhaltsstoffe

Alkaloide (Pyrrolizidinalkaloide), ätherische Öle, Beta-Sitosterol, Flavonoide, Gerbstoffe, Petasin, Polyphenole, Schleimstoffe, Sesquiterpene

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Pestwurz gilt als beruhigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, menstruationsfördernd, schleimlösend, schmerzstillend und schweißtreibend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Allergien
  • Asthma
  • Atemnot
  • Bronchitis
  • Darmkrämpfe
  • Entzündungen der Harnwege
  • Fallsucht
  • Fieber
  • Gallen- und Leberleiden
  • Geschwüre
  • Gicht
  • Hautleiden
  • Herzschwäche
  • Heuschnupfen
  • Husten
  • Ischias-Beschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Leberleiden
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Menstruationsstörungen
  • Migräne
  • Reizmagen
  • Rheuma
  • Verstauchungen
  • wunde Füße
  • Wunden


Dosierung und Anwendung

Es wird empfohlen, nur Fertigprodukte anzuwenden (siehe „Warnhinweise“). Bezüglich Anwendung und Dosierung dieser Produkte sind die Angaben auf der Packungsbeilage zu beachten.

Warnhinweise

Durch die in der Pestwurz enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide sollte die Anwendung der Pflanze gemieden werden, da diese Substanzen krebserregend und toxisch auf die Leber wirken könnten. Nur industriell hergestellte Produkte, die aus speziell gezüchteten Pflanzen, welche frei von Pyrrolizidinalkaloiden sind, sollten angewandt werden.

Bei der Anwendung von Fertigpräparaten gilt: Nicht länger als 6 Wochen anwenden, nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit anwenden.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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