Sanddorn | Heilpflanzenlexikon

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Sanddorn, Weidendorn, Naturheilkunde

Der Sanddorn wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze zum Stillen von Blutungen eingesetzt. Auch als Mittel gegen Seekrankheit wurde er verwendet. In der heutigen Zeit wird der Sanddorn hauptsächlich bei Vitaminmangel eingesetzt, da seine Beeren als wahre Vitaminbomben gelten.


Der Sanddorn kann bis zu 5 m hoch werden, er wächst jedoch sehr langsam und ist deshalb für die industrielle Nutzung ein relativ teurer Rohstoff. Neben seinem Nutzen als Heilpflanze werden seine Beeren für Fruchtsäfte, als Bestandteil von Mixgetränken und zur Herstellung von alkoholischen Getränken genutzt. Seine Samen dienen in der Kosmetikindustrie zur Gewinnung von hochwertigem Pflanzenöl für Hautpflegeprodukte.

Der Sanddorn verfügt über ein weitreichendes Wurzelsystem. Mit seinen langen Wurzeln, welche sich in alle Richtungen bis zu 12 m waagrecht oder schräg ausdehnen können, kann der Sanddorn an sandigen, schräg abfallenden Standorten gedeihen, an denen kaum andere Pflanzen anzutreffen sind. Seiner Fähigkeit, auf Dünen zu gedeihen, sowie seinen Dornen verdankt der Sanddorn seinen Namen.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Hippophae rhamnoides
  • Familie: Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 5 m
  • Farbe der Blüten: Gelb
  • Sammelzeit: August bis Dezember
  • Vorkommen: Mittel-, West-, und Nordeuropa sowie Ostasien
  • Standorte: sonnig; nährstoffreiche Sand- und Kiesböden
  • verwendete Pflanzenteile: Beeren, Samen, Holz (in der Holzindustrie)

Synonyme

Amritscherl, Audorn, Dünendorn, Fasanbeere, Fasanenbeere, Haffdorn, Korallenbeerdorn, Korallenbeere, Korallenstrauch, Rheindorn, Rote Schlehe, Rote Schlehen, Sandbeere, Seedorn, Stechdorn, Stranddorn, Weidendorn, Weisseldorn, Zitrone des Nordens

Wirksame Inhaltsstoffe

Beta-Carotin, Beta-Sitosterol, Flavone, Gerbstoffe, Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor), Öle, Provitamin A, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Sanddorn wirkt adstringierend und tonisierend. Durch den hohen Vitamingehalt seiner Beeren stärkt er die Abwehrkräfte und somit das Immunsystem. Auf folgenden Gebieten findet der Sanddorn Anwendung:

  • Akne
  • Appetitlosigkeit
  • Darmentzündung
  • Dekubitus
  • Durchfall
  • Erkältungskrankheiten
  • Fieber
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Gicht
  • Hautausschlag
  • Hauterkrankungen
  • Hautprobleme
  • Herzschwäche
  • leichte Verbrennungen
  • Müdigkeit
  • Schleimhautentzündungen
  • Strahlenschäden
  • Vitamin-C-Mangel
  • Vitaminzufuhr
  • Zahnfleischbluten


Dosierung und Anwendung

Sanddornprodukte sind als Säfte, Konzentrate oder Sirupe im Handel erhältlich. Eine Gurgellösung aus Sanddorn oder einen Sanddornsirup kann man jedoch auch selbst herstellen.

Sirup bei Erkältungen:
1 kg frische Früchte kurz erhitzen, durch ein Sieb streichen, etwas Honig ca. 20 Minuten einrühren, bis eine dickflüssige Masse entsteht. Täglich mehrmals 1 TL einnehmen.

Zum Gurgeln:
5 g Früchte mit 100 ml heißem Wasser übergießen, wenige Minuten ziehen lassen und abseihen.

Bei leichten Verbrennungen oder zur Wundbehandlung kann das Öl der Samen zur äußerlichen Anwendung genutzt werden.

Warnhinweise

Nebenwirkungen bei der Einnahme von Sanddornprodukten sind keine bekannt. Dies belegen auch Studien der Universitäten Dresden und Sofia.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

– Gesellschaft zur Förderung von Sanddorn und Wildobst
– Flohsamenschalen – wirksam bei Durchfall und Verstopfung
– Kornelkische, Dirndl – gesundes Wildobst
– Vitaminratgeber

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