Bandagen & Orthesen: Mobilisierungshelfer für Sport und Alltag
Bandagen geben Kraft: Egal, ob als Stütze nach Operationen und Verletzungen, als Schutz und Prophylaxe bei sportlichen Aktivitäten oder zur Unterstützung bei schmerzhaften Alterserscheinungen – Bandagen und Orthesen unterstützen die Mobilität vorbeugend und heilend.
Eine Orthese umschließt das zu unterstützende Körperteil und Gelenk mit Bandagen und Schienen und wirkt dadurch als Stabilisator, im Unterschied zur Prothese ersetzt sie nicht ein Körperteil.
Bandagen: Mobilisierungshelfer für Sport & Alltag – Artikelübersicht:
- Auch eine Zivilisationskrankheit
- Mobilitätsunterstützend
- Schmerzen lindern
- Tragekomfort, Qualität und Passform
- Linktipps
Wir alle wollen unsere Mobilität möglichst lange erhalten – mobil zu bleiben, oder nach einem Unfall oder Krankheit wieder mobil zu werden ist notwendig, um den Alltag zu meistern und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Doch Knochen, Muskeln, Bänder und Gelenke unterliegen altersbedingten Abnutzungserscheinungen und werden tagein und tagaus ordentlich gefordert.
Gelenkabnutzung als Zivilisationskrankheit
Wer glaubt, dass sich Gelenke nur durch Bewegung abnutzen, der irrt. Nicht nur Beanspruchung durch Sport oder eine mit Bewegung verbundene Tätigkeit, sondern auch Inaktivität z.B. durch langes Sitzen in einem typischen Bürojob verlangt unseren beweglichen Körperteilen einiges ab.
Menschen, die am Feld tätig sind oder am Bau oder im Bergwerk nutzen Ihre Gelenke natürlich – und zwar im doppelten Wortsinn – stärker ab. Wer viel schleppt, oder dauernd in gebückter Haltung unterwegs ist, belastet Gelenke, Bänder und Knochen und beansprucht sie ganz anders, als jemand, der körperlich nicht schwer arbeitet. Nicht zuletzt unser Pensionssystem nimmt auf die natürlichen Abnützungs- und Ermüdungserscheinungen Rücksicht – Stichwort ‚Hacklerregelung‘.
Doch auch Menschen in sitzenden Berufen sind ganz spezifischen Abnützungen ausgesetzt: verspannter Nacken, wehe Schulter, eingerostete Knie – wer kennt das nicht.
Schmerzen können durch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen ebenso entstehen wie durch Verletzungen.
Die Ursachen für die Gelenkabnutzung (Arthrose, Gelenkverschleiß) haben sich zwar in den letzten Jahrzehnten verändert, die daraus resultierenden Schmerzen sind jedoch die gleichen geblieben. Die Methoden, diesen Schmerzen Herr zu werden, bzw. vorzubeugen, haben sich allerdings verbessert und die moderne Medizin und Medizintechnologie bietet Möglichkeiten, die das Wohlbefinden – und die Mobilität – dauerhaft verlängern können.
Mobilitätsunterstützend
Es gibt viele Möglichkeiten und Verfahren, um nach Verletzungen wieder rasch fit zu werden, bzw. mit zunehmendem Alter in der Bewegungsmöglichkeit so wenig wie möglich eingeschränkt zu werden. Zu diesen Hilfsmitteln zählen auch Bandagen, die nicht nur als orthopädisches ‚Instrument’ fixer Bestandteil vieler Therapien sind, sondern verstärkt auch prophylaktisch genutzt werden.
Orthesen sind ebenfalls medizinische Hilfsmittel und dienen zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen oder des gesamten Rumpfes. Sie dienen entweder zur Gelenkstabilisierung (z.B. nach einer Kreuzbandverletzung) oder bei den typischen Volkskrankheiten Arthrose oder Osteoporose als anerkannte medizinische Hilfsmittel.
Wie diese Bandagen und Orthesen aussehen und aus welchem Material sie sind, hängt vom zu stützenden oder schützenden Körperteil aus. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig: die Kniebandage ist wohl die bekannteste und am häufigsten Genutzte. Als fester Verband konzipiert, schützen Bandagen aber beispielsweise auch, Knöchel, Ellenbogen, Handgelenke oder den Schulterbereich. Egal wo, der Zweck der Bandagen und Orthesen bleibt der gleiche: stützen und bei Bedarf …
Schmerzen lindern
Bandagen werden auch dazu eingesetzt, Schmerzen zu lindern – bei altersbedingten Abnützungserscheinungen, nach Operationen oder Verletzungen. Menschen, die krankheits- oder verletzungsbedingt längere Bewegungspausen einlegen mussten, sollen und wollen möglichst rasch wieder in Schwung kommen.
Im Vorfeld hat jedoch eine eingehende medizinische Abklärung zu erfolgen. Darauf aufbauend wird ein Trainingsplan erstell, um gezielt wieder in Bewegung zu kommen. Bandagen sind bei diesem Prozess wertvolle Helfer, indem sie unterstützend wirken und dazu beitragen, dass der Körper nicht durch Fehlbelastungen zusätzlich und nötig strapaziert wird.
Denn wer zu rasch und ohne Unterstützung ‚übertreibt‘, und meint, der Körper und die Gelenke werden schon ‚mitspielen‘ riskiert im schlimmsten Fall nachhaltige Probleme, was zu einer dauerhaften Einschränkung des Bewegungsapparates führen kann.
Tragekomfort, Qualität und Passform
Bandagen sind, wie die meisten orthopädischen Hilfsmittel, aus elastischen Stoffen gefertigt. Diese Stoffteile umwickeln und stützen den entsprechenden Körperteil und geben so Halt und zusätzliche Sicherheit.
Die Forschung arbeitet laufend daran, neue und immer bessere Materialien zu entwickeln, um ein Maximum an Tragekomfort bei gleichzeitiger Praktikabilität – z.B. was das Waschen oder Anlegen betrifft – zu bieten. Meist fällt dem Gegenüber gar nicht auf, dass man Bandagen trägt, denn die meisten der stützenden Verbände werden unter der Kleidung getragen.
Bandagen gibt es in verschiedensten Ausführungen, in Einheitsgrößen oder auch individuell angefertigt. Um die Wirkung optimal entfalten zu können, muss die Bandage ‚gut sitzen‘. Doch was so simpel klingt, ist in der Praxis nicht immer einfach umzusetzen. Wer also erstmals mit Bandagen ‚arbeiten‘ will, der sollte sich die Zeit nehmen, und sich in einem medizinischen bzw. orthopädischem Spezialgeschäft beraten lassen – nicht umsonst heißen viele dieser Läden bezeichnenderweise auch ‚Bandagisten‘.
Fazit: Qualität, Passform und Tragekomfort kombiniert mit optimalem Aktionsfreiraum – das ist das Ziel einer Bandage. Durch leichte Kompression sollen sie stabilisieren und Bewegung ermöglichen, während sie schützen, ohne die bandagierte Körperpartie zu stark einzuschränken. Schließlich dienen Bandagen der Unterstützung der Mobilität – und nicht der Ruhigstellung – dafür wären andere medizinische Hilfsmittel besser geeignet.
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Linktipps
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