5 Tipps für die Ernährung bei Zöliakie

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (7 Bewertungen, Durchschnitt: 4,00 Sterne von 5)

5 Tipps für die Ernährung bei Zöliakie

Wer an Zöliakie leidet, sollte sofort nach der Diagnosestellung seine Ernährung umstellen und sich glutenfrei ernähren. Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms.


Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der nach dem Verzehr von Gluten Entzündungen im Dünndarm auftreten, welche zu einer Rückbildung der Darmzotten führen.

5 Tipps für die Ernährung bei Zöliakie – Artikelübersicht:

Dadurch entwickelt sich eine Störung der Nährstoffaufnahme, welche in der Folge durch deren Mangel zu weiteren – teils heftigen – Beschwerden führen kann.

Wer an Zöliakie, die früher „Sprue“ genannt wurde, leidet wird sein Leben lang darauf achten müssen, kein Gluten zu sich zu nehmen, welches die Beschwerden auslöst. Da in vielen Lebensmitteln Gluten enthalten ist, ist die erste Zeit der Ernährungsumstellung schwierig, es gibt aber ein paar Tipps, die diese Umstellung leichter machen.

Tipp 1: Beim Einkauf strikt auf glutenfreie Produkte achten

Das Einkaufen ist für Menschen mit Zöliakie nicht ganz so einfach. Sie müssen ganz bewusst und sorgfältig auswählen, was sie in ihren Einkaufswagen legen, denn schon kleine Mengen Gluten können bei Menschen, die an Zöliakie leiden, Beschwerden hervorrufen. Nicht auf allen Produkten ist vermerkt, dass Gluten enthalten ist.

Darum ist es am besten, nach Lebensmitteln zu suchen, auf denen deutlich die Aufschrift „glutenfrei“ zu lesen ist. Meist liegen diese in einem extra Regal. Noch besser ist es, in Läden zu gehen, die sich auf glutenfreie Kost spezialisiert haben. Dort gibt es oft auch frische Backwaren, in denen kein Gluten enthalten ist.

Besonders knifflig ist die Situation bei Wurstwaren. Intuitiv würde man annehmen, dass darin kein Gluten enthalten ist, doch in Wurst und Kochschinken kann die Glutenbelastung durch glutenhaltige Bindemittel, Gewürzmischungen, Pökelhilfsmittel (Lake), Geschmacksverstärker, aber auch durch die Zugabe von Mehl und Semmeln verursacht sein.

Gerade an der Bedientheke brauchen Betroffene eine zuverlässige Auskunft, ob die offene Wurst Gluten enthält oder nicht, dabei darf bezweifelt werden, dass das Verkaufspersonal in der Lage ist, eine zuverlässige Auskunft über die Inhaltsstoffe in den Fleischwaren zu geben. Hier ist also besonder Vorsicht geboten!

Tipp 2: Getreidesorten ohne Gluten wählen

Gluten ist ein Klebereiweiß, das hauptsächlich in Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Dinkel vorkommt, in Gerste und Hafer ist Gluten in geringen Mengen enthalten. Doch Menschen mit Zöliakie müssen nicht gänzlich auf Getreide verzichten, denn es gibt auch Sorten, die glutenfrei sind.

Um weiterhin backen zu können oder sich eigene Nudeln oder Pizzateig herzustellen, eignen sich glutenfreie Getreidesorten wie Buchweizen, Hirse, Mais, Reis, Quinoa, Amaranth und Teff.

Da immer mehr Menschen an Zöliakie leiden (inzwischen liegt die Häufigkeit bei 1:200 statt noch vor 30 Jahren bei 1:2000) sind viele gut sortierte Lebensmittelmärkte schon mit glutenfreien Produkten bestückt. Ansonsten findet man diese Getreidesorten in Bioläden oder Reformhäusern.

Tipp 3: Partys oder Urlaub müssen gut vorbereitet werden

Da in sehr vielen Lebensmitteln Gluten enthalte ist, tun sich Menschen mit Zöliakie oft schwer, wenn sie auf Partys und Feiern eingeladen sind oder in den Urlaub fahren, da es dort Gerichte gibt, die sie selbst nicht zubereitet haben und deshalb nicht wissen, ob sie glutenfrei sind. Am besten ist es, immer eine Liste mit „erlaubten“ Lebensmitteln dabeizuhaben.

Wenn man den Gastgeber gut kennt, kann man sicher im Vorfeld mit ihm darüber reden und bekommt evtl. etwas ohne Gluten zu essen. Oder man spricht vorher ab, sein Essen von Zuhause selbst mitzubringen. Im Urlaub erkundigt man sich am besten vorher nach Restaurants oder Hotels, die glutenfreie Kost anbieten. Da Zöliakie weit verbreitet ist, sind einige gute Küchen schon auf Gäste mit diversen Nahrungsmittelunverträglichkeiten eingestellt.

Tipp 4: Auch Getränke sind nicht bedenkenlos für Menschen mit Zöliakie

Auch manche Getränke können Gluten enthalten, weshalb Menschen mit Zöliakie auch darauf achten sollten, was sie trinken. Zu Getränken mit Gluten zählen: verschiedene Biersorten, Getränke, die Hafer enthalten, Kaffeeersatz aus Gerste oder Malz, und manche Sorten Saft oder Kakao. Die Liste der Inhaltsstoffe sollte unbedingt vor dem Genuss gelesen werden.

Doch es gibt genügend Getränke, die bedenkenlos getrunken werden können, wie reiner Fruchtsaft oder Nektar, Wein und Sekt, Limonade und Cola, Bohnenkaffee und Tee.

Tipp 5: Eine gesunde Ernährung mit Früchten und Gemüse

In Frucht und Gemüsesorten ist kein Gluten enthalten. Daran dürfen sich Menschen mit Zöliakie satt essen, so viel sie möchten, ohne Angst vor Beschwerden zu haben. Zum Frühstück als Fruchtsalat, als kleiner Snack zwischendurch, Mittags im Gemüseteller und Abends als Salat machen Obst und Gemüse nicht nur satt, sondern sind auch nützlich für einen gesunden Körper und ein stabiles Immunsystem.

————–

Quellen:

¹ Glutensensitivität vs. Zöliakie
² Zöliakie – Lebensmittelauswahl (debiNet)

--------------------------

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Zöliakie – Glutenintoleranz | Krankheitslexikon
– Buchweizen – altes Korn neu entdeckt
– Rezept: Mohntorte ohne Mehl
– Rezept: Galettes bretonnes
– Brot & Gebäck – Ernährungsinfos
– Baobab – der Affenbrotbaum und seine gesunden Baumfrüchte

Das könnte Sie auch interessieren …