Magnesium – Baustoff der Gesundheit

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (7 Bewertungen, Durchschnitt: 3,57 Sterne von 5)
Magnesium – Baustoff der Gesundheit

Fotocredit: Herz As Media | AI

Magnesium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, den der Körper aber nicht selbst bildet.


Er ist unverzichtbar für Energiegewinnung, Muskeln, Knochen und Nerven.

Magnesium – Baustoff der Gesundheit – Artikelübersicht:

Magnesium reguliert nicht nur zahlreiche biochemische Reaktionen und wichtige zelluläre Funktionen im Körper, sondern gehört auch zu den zehn häufigsten Elementen der Erdkruste.

Mineralstoffe – unverzichtbare Bausteine für Gesundheit und Stoffwechsel

Mineralstoffe gehören zu den essentiellen Nährstoffen, die der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie müssen kontinuierlich über die Nahrung zugeführt werden, damit zentrale Körperfunktionen stabil bleiben – von der Energieproduktion über die Knochenstabilität bis zur Nervenleitung.

Im Körper eines erwachsenen Menschen machen Mineralstoffe zusammengerechnet mehrere Kilogramm Masse aus. Dennoch reichen schon geringe Schwankungen einzelner Mineralstoffe aus, um physiologische Abläufe messbar zu beeinflussen.

Ein Mineralstoff mit besonderer Bedeutung für Energiehaushalt, Zellstoffwechsel, Nervensystem und Muskulatur ist Magnesium.

In den letzten Jahren ist es zunehmend in den Fokus von Forschung und Gesundheitskommunikation gerückt, weil Magnesiummangel häufiger vorkommt, als lange angenommen wurde – nicht nur bei älteren Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen, sondern auch in Phasen hoher Belastung, bei unausgewogener Ernährung, intensiver sportlicher Aktivität oder Stress.

Gleichzeitig interessieren sich viele Menschen für Nahrungsergänzungsmittel, um Versorgungslücken auszugleichen. Doch wann ist Magnesium sinnvoll? Welche Formen wirken tatsächlich? Welche Studienlage gibt es? Und welche Symptome können Hinweis auf einen Mangel sein?

Dieser aktualisierte Artikel gibt einen umfassenden Überblick und ordnet die wissenschaftliche Evidenz verständlich ein – mit Ausblick auf ein weiteres Schwerpunktthema: Magnesium für Sport und Schlaf.

Magnesium – ein Mengenelement mit großer Wirkung

Magnesium zählt zu den sogenannten Mengenelementen. Jeder erwachsene Mensch speichert rund 20 bis 25 Gramm davon im Organismus. Mehr als die Hälfte befindet sich in den Knochen, ein weiterer großer Anteil in Muskulatur und Weichteilen.

Magnesium ist an über 300 enzymatischen Reaktionen beteiligt, steuert Energiegewinnung, Proteinaufbau, Zellteilung, Nervenleitung und Herzrhythmus. Die Bedeutung für die Skelettgesundheit wurde lange unterschätzt.

Neuere Forschungsarbeiten zeigen, dass Magnesium eng mit der Knochenmineralisierung verbunden ist und die Stabilität der Knochenmatrix beeinflusst. Eine unzureichende Versorgung kann – gemeinsam mit Vitamin D und Calcium – zu einer Verschlechterung der Knochendichte beitragen.

Ein direkter kausaler Zusammenhang mit Osteoporose ist zwar wissenschaftlich noch nicht endgültig belegt, aber die Datenlage spricht dafür, Magnesium als schützenden Faktor zu berücksichtigen.

Magnesium – der „Krampfkiller“ und viel mehr

Im Muskel- und Nervengewebe entfaltet Magnesium seine wohl bekannteste Wirkung: Es wirkt als natürlicher Gegenspieler von Calcium und sorgt dafür, dass Muskelfasern nach einer Aktivierung wieder entspannen.

Fehlt Magnesium, kommt es leichter zu unkontrollierten Kontraktionen – der klassische Wadenkrampf ist ein typisches Beispiel. Allerdings gilt heute als wissenschaftlich gesichert: Nicht jeder Muskelkrampf bedeutet automatisch Magnesiummangel.

Bei nächtlichen Wadenkrämpfen etwa ist die Evidenz für Magnesium als Therapie begrenzt, während Sportler bei starkem Schwitzen und hohen Belastungen tatsächlich häufiger profitieren.

Über die Muskelwirkung hinaus aktiviert Magnesium zahlreiche Enzyme, die Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel steuern. Es stabilisiert Zellmembranen, beeinflusst die Reizweiterleitung, reguliert Blutdruck, Herzrhythmus und Gefäßtonus.

Mögliche Anzeichen eines Magnesiummangels

Ein echter Magnesiummangel lässt sich nicht immer leicht erkennen, da Blutwerte den zellulären Magnesiumstatus nur eingeschränkt widerspiegeln.

Symptome können unspezifisch sein und auch andere Ursachen haben. Dennoch gibt es typische Beschwerdebilder, die auf eine unzureichende Versorgung hinweisen können.

Kopf & Gehirn: Spannungskopfschmerzen, Migräneanfälle, Nervosität, Konzentrationsschwäche, Stimmungstief
Muskeln & Nerven: Wadenkrämpfe, Lidzucken, Muskelzittern, Kribbelgefühle
Herz & Kreislauf: Herzstolpern, Blutdruckschwankungen, erhöhte Erregbarkeit

Verdauung & Stoffwechsel: Verstopfung, Bauchkrämpfe, Appetitmangel

Wie deckt man den Bedarf? Ernährung, Versorgungslage und empfohlene Zufuhr

Magnesium ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten – besonders in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Kakao und grünem Gemüse.

Allerdings zeigen Untersuchungen, dass ein relevanter Teil der Bevölkerung die empfohlenen Zufuhrmengen nicht erreicht.

Gründe dafür sind unter anderem höherer Konsum stark verarbeiteter Lebensmittel, geringerer Mineralstoffgehalt moderner Anbauprodukte, Stress, Leistungssport oder Diäten, bestimmte Medikamente sowie höherer Bedarf in Schwangerschaft und Stillzeit.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Frauen rund 300 mg pro Tag und Männern 350–400 mg pro Tag.

Magnesiumreiche Lebensmittel (aktualisierte Übersicht)

Magnesium pro 100 g essbarem Anteil:

Weizenkleie – 550 mg
Kakaopulver – 500 mg
Sonnenblumenkerne – 420 mg
Kürbiskerne – 400 mg
Mandeln – 270 mg
Cashews – 250 mg
Sojabohnen – 210 mg
Erdnüsse – 180 mg
Naturreis – 160 mg
Vollkornmehl – 155 mg
Weiße Bohnen – 140 mg
Haferflocken – 140 mg
Erbsen – 120 mg
Vollkornbrot – 90 mg
Bananen – 35 mg
Kartoffeln – 23 mg

Nahrungsergänzung mit Magnesium – wann sinnvoll, welche Formen wirken?

Da Magnesium im Körper an vielen biochemischen Reaktionen beteiligt ist, interessieren sich viele Menschen für Nahrungsergänzungsmittel. Die wissenschaftliche Datenlage zeigt:

Gut untersucht: Magnesiumcitrat, Magnesiumglycinat, Magnesiumlactat
Mittelmäßig verfügbar: Magnesiumoxid
Hinweise: Überschüsse werden ausgeschieden, bei Nierenerkrankungen Vorsicht, EFSA empfiehlt 250 mg pro Tag als maximale Zusatzmenge aus Supplementen, mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Magnesium und Migräne – was Studien zeigen

Eine Analyse der US-NHANES-Daten (2001–2004) untersuchte die Magnesiumaufnahme von Erwachsenen zwischen 20 und 50 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit niedrigster Magnesiumaufnahme signifikant häufiger unter Migräne litten.

Viele Betroffene erreichten die empfohlenen Tagesmengen nicht. Daraus ergibt sich ein Hinweis auf unzureichende Magnesiumversorgung als potenziellen Risikofaktor. Ob dieser Zusammenhang im gleichen Ausmaß in Europa besteht, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend untersucht.

Mehrere klinische Studien bestätigen jedoch, dass Magnesium zur Migräneprophylaxe wirksam sein kann.

Wer profitiert besonders von Magnesium?

Schwangere und Stillende, Jugendliche im Wachstum, Personen mit starkem Schwitzen, Ausdauer- und Kraftsportler, Menschen mit chronischem Stress, Personen mit Resorptionsstörungen, Menschen mit Diabetes, hoher Alkoholkonsum.

Sicherheit, Dosierung und medizinische Abklärung

Eine Überdosierung durch Lebensmittel ist praktisch ausgeschlossen. Bei Nahrungsergänzung kommt es meist nur zu Durchfällen. Ärztliche Rücksprache ist sinnvoll bei Herz- oder Nierenerkrankungen, dauerhafter Medikamenteneinnahme, Herzrhythmusstörungen, therapieresistenten Muskelkrämpfen oder neurologischen Beschwerden.

Ausblick: Magnesium für Sportler und für besseren Schlaf

Magnesium beeinflusst Muskelregeneration, Energieproduktion, Stressverarbeitung und die Regulation des Nervensystems – Faktoren, die sowohl sportliche Leistungsfähigkeit als auch Schlafqualität betreffen.

In unserem Artikel Magnesium für Sportler und besseren Schlaf? gehen wir darauf ein, ob Magnesium Muskelkater reduziert, Trainingsleistung verbessert, nächtliche Stressreaktionen senkt, Tiefschlafphasen unterstützt und welche Formen sich besonders für Sport und Abendroutinen eignen.

—-

Quellen:

¹ Dietary magnesium and migraine in adults: A cross-sectional analysis of the National Health and Nutrition Examination Survey 2001-2004 (Slavin M. et al. in Headache . 2021 Feb;61(2):276-286.)
DOI: 10.1111/head.14065
² Impact of dietary magnesium intake on depression risk in American adults: a cross-sectional study of the National Health and Nutrition Examination Survey 2005–2020 (Huang Y. et al. in Front Nutr. 2025 Feb 6:12:1484344. DOI: 10.3389/fnut.2025.1484344

--------------------------

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Mineralstoffe und Spurenelemente
– Lupinen – Soja des Nordens
– Exotische Früchte liefern Vitamine und Spurenelemente
– Ernährung in der Schwangerschaft: Vitamine und Mineralstoffe
– Sportmedizin: umfangreiche Artikelsammlung
– Biotropie – das Wetter als Krankheitsfaktor

Das könnte Ihnen auch gefallen …