Nicht vergessen: Blutdruck messen!
Die einfachste Methode, selbst festzustellen, ob man an überhöhtem Blutdruck leidet, ist die Messung.
In Österreich leiden geschätzte 1,5 Millionen Menschen an überhöhtem Blutdruck – sogenannter Hypertonie. Vorsorgemediziner empfehlen deshalb dringend zur regelmässigen Messung des Blutdruckes vor allem bei Personen bei denen wegen Rauchen, falscher Ernährung (zu viel Salz, zu viel Cholesterin), Übergewicht, übermäßiger Alkoholgenuss, Bewegungsmangel und/oder Stress ein erhöhtes Risiko besteht.
Das Gefährliche am Bluthochdruck ist, dass er keine Warnzeichen aussendet. Bei Grippe hat man Fieber, bei einem eitrigen Zahn Schmerzen. Hingegen sendet der Körper bei überhöhtem Blutdruck vor allem am Anfang keine Warnungen aus. Deshalb kommt dem regelmäßigen Blutdruckmessen als sinnvolle Vorsorgemaßnahme eine große Bedeutung zu.
Blutdruck – Basisinformationen
Mit jedem Herzschlag wird Blut in die Schlagadern (Arterien) gepumpt, damit das Blut in alle Bereiche des Körpers fließen kann – so entsteht der Blutdruck. Dabei zeigt der systolische Blutdruck jenen (höheren) Wert, wenn sich das Herz zusammenzieht und der diastolische Blutdruck zeigt jenen (niedrigeren) Wert, wenn das Herz entspannt ist.
Menschen mit erhöhtem Blutdruck (Hypertoniker) leben mit einem vielfach erhöhten Schlaganfall- sowie Herzinfarktrisiko. In den meisten Fällen sind die Betroffenen über fünfzig. Frauen leiden Frauen zumeist nach der Menopause an dieser Erkrankung. Von Bluthochdruck spricht man erst wenn mehr als 7 von 30 Werten einer Messreihe (innerhalb von 14 Tagen) erhöht sind.
Als international anerkannte Empfehlung für einen normalen Blutdruck soll dieser systolisch (oberer Wert) bei höchstens 135 mmHg liegen, diastolisch (unterer Wert) bei höchstens 85 mmHg liegen, wobei diese Werte für jedes Alter gelten (Normotension). Liegen mehr als 7 von den 30 Werten (7/30) über 135/85 mmHg, liegt ein behandlungswürdiger Bluthochdruck vor.
Vorbeugung: Regelmäßig Blutdruck messen !
Man kann Bluthochdruck vorbeugen und ihn auch sehr gut behandeln, aber es ist wichtig, ihn rechtzeitig zu entdecken. Dafür sind regelmäßige Blutdruckmessungen der einzige Weg. Zur Beachtung des richtigen Zeitpunkts für eine Blutdruckmessung gilt: Nach Anstrengungen vor dem Messen erstmal eine Pause einlegen!
Rund zwanzig Minuten Ruhepause benötigt der Körper, bevor der Blutdruck nach Anstrengungen aller Art wieder den Ruhewert (als optimal gelten laut Weltgesundheitsorganisation WHO 120 zu 80 mmHg) erreicht hat. Nicht nur körperliche Anstrengungen können zu erhöhten Blutdruckwerten führen, sondern auch z. B. die Angst vor dem Messen. Aus diesem Grund ist auch die Durchführung einer Messreihe notwendig, denn der Blutdruck schwankt systolisch während des Tages um 50 bis 60 mmHg und diastolisch um rund 30 bis 40 mmHg. Einzelmessungen sind daher zur Beurteilung des Blutdrucks nicht ausreichend.
Die singuläre Messung durch den Arzt ist daher auch kaum brauchbar – ganz abgesehen davon, dass in der Ordination des Arztes auch das Phänomen des “weißer Mantel-Hochdrucks” (also aus Angst vor dem Arzt) besteht. Zur Beurteilung des Blutdrucks sind deshalb wenigstens 30 Einzelmessungen erforderlich. Diese Zahl kann üblicherweise in der ärztlichen Praxis nicht erreicht werden, weshalb der Patient motiviert werden muss, sich den Blutdruck selbst zu messen. Hierbei haben sich Handgelenksmeßgeräte als bequem und entgegen vielen Meinungen auch als sehr verläßlich herausgestellt, sofern die richtige Bedienung beachtet wird (das Gerät soll sich bei augestütztem Arm in Herzhöhe befinden!)
Nur regelmäßige Überprüfungen Ihres Blutdrucks gewährleisten Sicherheit. Verlässliche Werte erhalten Sie, wenn Sie Ihren Blutdruck immer zur selben Tageszeit messen, am besten zu Hause oder in ruhiger Umgebung – etwa bei Ihrem Apotheker. Ist Ihr Blutdruck bei dreißig Messungen sieben Mal erhöht, sollten Sie unbedingt Ihren praktischen Arzt aufsuchen.
Bluthochdruck macht oft über Jahre keine Beschwerden und wird häufig erst erkannt, wenn Komplikationen auftreten. Bei leicht erhöhtem Blutdruck genügt oft schon eine Änderung der gewohnten (falschen) Lebensweise, um eine Besserung zu erreichen. Stark erhöhter Blutdruck muss meist ein Leben lang medikamentös behandelt werden.
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Linktipps
– Blutdrucktabelle zum Ausdrucken
– Bluthochdruck
– Herzinfarkt
– Institut für Hypotoniker (Infos über Selbstmessgeräte)
– Patienten mit Ärzte-Wartezimmer unzufrieden
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