Bauchdeckenstraffung: alles Wissenswerte

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Bauchdeckenstraffung, plastische Chirurgie

Ein großer Gewichtsverlust, aber auch Schwangerschaften führen immer wieder dazu, dass Frauen – im Falle einer großen Gewichtsabnahme auch Männer – unter einem ausgeprägt schlaffen Bauch leiden. Dabei entstehen teilweise unschöne Hautfalten, die sich auch durch ambitioniertes Training nicht mehr zurückbilden. Sogar Probleme mit den Bauchmuskeln sind in solchen Fällen nicht selten. Hier bietet die plastische Chirurgie mit einer Bauchdeckenstraffung Abhilfe.


Sie ist kein Allerweltseingriff und bedarf reiflicher Prüfung und Überlegung seitens des Patienten, sowie ausführlicher Beratung durch den behandelnden Arzt: Eine operativ durchgeführte Bauchdeckenstraffung fordert den Organismus heraus und sollte daher nicht unterschätzt werden. Nicht zuletzt hinterlässt ein solcher Eingriff eine große Narbe im Unterbauchbereich. Diese wird zwar – im Bereich des Schamhaaransatzes – so gesetzt, dass sie mit Unterwäsche oder einer Badehose gut verdeckt werden kann, dennoch wird der Patient in Zukunft mit seiner Narbe leben müssen.

Mögliche Probleme bei Schwangerschaft

Nicole K. hatte nicht nur drei Schwangerschaften hinter sich, sondern auch 30 Kilogramm an Gewicht abgenommen, als sie sich für die Bauchdeckenstraffung entschied. Trotz ausgiebigen Sports und Bauchmuskeltrainings war es ihr nicht gelungen, einen schönen Bauch zu bekommen. „Ich habe wirklich unter meinem Hängebauch gelitten. Eine Freundin hat mir dann von ihrer eigenen Abdominoplastik erzählt und mir ihren Bauch und die Narbe gezeigt. Das hat trotz der Narbe so schön ausgesehen, dass ich wusste, das will ich auch machen lassen.“ Sie informierte sich genau und ließ dann in der Klinik die OP durchführen. Alles lief bestens. Bald war sie auch sehr zufrieden mit ihrem Bauch. Dann wurde sie noch einmal schwanger und rät nun jeder Frau, die eine Bauchdeckenstraffung durchführen lassen will: „Sie sollte ihren Kinderwunsch bereits abgeschlossen haben. Es ist bei meinen Schwangerschaften und Geburten zwar alles gut gelaufen, aber die Narben innen drinnen, die tun schon ordentlich weh, wenn der Bauch wächst.“

Ärzte empfehlen außerdem, dass man sich sicher sein sollte, das nach der Operation niedrigere Gewicht auch halten zu können, da man am Bauch kaum mehr zunimmt, sich dafür aber neuerlich zugelegte Fettreserven andernorts bilden können. Dies könnte sich – ästhetisch betrachtet – letztendlich als noch größerer Nachteil herausstellen. Gelingt es, nach dem Eingriff nicht mehr nenneswert an Gewicht zuzulegen, dann kann eine Abdominoplastik dabei helfen, an Lebensgefühl zu gewinnen. In den einschlägigen Internetplattformen liest man zahlreiche Beiträge sehr zufriedener am Bauch operierter Menschen.

Rund um die Operation

Das Ziel der OP ist es, schlaffe Haut und Fettgewebe am Ober- und/oder Unterbauch, sowie Schwangerschaftsstreifen am Unterbauch zu entfernen und manchmal auch den darunterliegenden Bauchmuskel zu straffen. Der Ansatz des Schnittes und seine Führung erfolgt oberhalb des Schamhaarbereiches und von dort nach außen. Entfernt werden überschüssige Haut und Weichteile, sprich Fettgewebe. Der Nabel wird in der gestrafften Haut so versetzt, dass er seine ursprüngliche Position einnimmt. Bei Bedarf wird bei dieser Operation auch die muskuläre Bauchdecke durch Zusammenfügen der zwei auseinander gewichenen geraden Bauchmuskeln verstärkt. Schließlich wird zum Ableiten des Wundsekrets für ein paar Tage eine Wunddrainage gelegt und der Wundzugang durch feine Nähte verschlossen.

Sollte sich die überschüssige Haut eher im Oberbauch befinden, muss eventuell eine alternative Schnittführung unterhalb der Brust mit Hochzug der erschlafften Hautweichteile gesetzt werden. Die Entscheidung für die jeweilige Variante wird auf jeden Fall bereits im Vorfeld zwischen Patient und behandelndem Arzt vereinbart.

Nach der Operation erhält der Patient einen Verband, der mit einer Bauchbinde fixiert wird, und er sollte mit angewinkelten Beinen und erhöhtem Oberkörper schlafen. Raucher müssen sich dessen bewusst sein, dass sie mindestens drei Wochen vor dem Eingriff mit dem Rauchen aufhören sollten, damit es zu keinen Durchblutungsstörungen im Operationsbereich kommt. Nach der Operation treten häufig Spannungsgefühle oder Schwellungen auf, diese legen sich allerdings in der Regel nach ein paar Tagen.

Im Falle einer Bauchmuskelstraffung wird ein Bauchmieder bereits im Vorfeld angepasst, welches dann drei Monate lang zu tragen ist. Die Nähte werden 10 bis 14 Tage nach der Operation entfernt, Baden und Duschen ist erst nach dem Entfernen der Nähte erlaubt. In der Zeit nach der OP darf man für mindestens 3 Monate keine schweren Lasten heben und muss auch für einige Wochen mit einer Gefühlsminderung der Haut rechnen. Sportarten, die die Bauchmuskulatur trainieren, dürfen erst nach 3 Monaten kontrolliert begonnen werden. Endergebnis, wenn alles gut geht: Die Abdominoplastik macht den Bauch wieder straff, ein Großteil der Schwangerschaftsstreifen oder Gewebsrisse wird entfernt, das endgültige Ergebnis ist nach drei Monaten gut sichtbar.

Kosten und Kassen

In Österreich beläuft sich der Preis für eine solche Operation auf 3.500 bis 7.000 Euro, Deutschland liegt hier beinahe gleichauf mit bis zu 6.000 Euro, allein in der Schweiz liegen die Kosten mit 9.500 deutlich höher. Wieviel die Bauchdeckenstraffung im Einzelfall tatsächlich kostet, hängt vom Aufwand und der Dauer des Eingriffs ab. Schlechte Nachricht: Die Krankenkassen übernehmen nur in seltenen Fällen die anfallenden Kosten – etwa wenn die Operation nachgewiesenermaßen eine dauerhafte Leidensgeschichte zu beenden imstande ist. Ansonsten wird die Operation von den Kassen wie eine Schönheitsoperation behandelt. Der Klinikaufenthalt dauert etwa zwei bis fünf Tage, eine darauf folgende längere arbeitsfreie Zeit ist angeraten, um eine optimale Ausheilung und Erholung von der Operation zu gewährleisten.

Mit Bestimmtheit kann die Abdominoplastik – reiflich bedacht und sorgfältig durchgeführt – großes Leid bei all jenen, die sich mit ihrem Körper nicht mehr zu identifizieren wissen, lindern und zu einer erhöhten Lebensqualität verhelfen.

Sabine Bacher

Erfahrungsberichte:

http://www.leserberichte.de/themen/bauchstraffung.htm
http://www.portal-der-schoenheit.de/forum/bauchdeckenstraffung/bauchdeckenstraffung-10/1.html

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