Benimmregeln für die Weihnachtsfeier
Alle Jahre wieder, nicht nur “Jingle Bells” im Kaufhaus, “Last Christmas” im Radio und Keks und Lebkuchen bereits seit Oktober in gefährlicher Griffnähe, auch die alljährliche Firmenweihnachtsfeier kommt unaufhaltsam auf die meisten von uns zu. Eine Weihnachtsfeier mit Kollegen und Vorgesetzten klingt spaßig, steigert aber die Gefahr in Fettnäpfchen zu treten und damit zu einem echten Karriererisiko zu werden.
Nichts ist gefährlicher als Tratsch, Alkohol und heiße Tänze. Wir haben die besten Tipps zusammengefasst, wie sie den Abend ausgelassen, aber ohne Peinlichkeiten überstehen.
Laut einer aktuellen Umfrage ist diese für rund 25% der Bevölkerung jedoch ein kleiner Albtraum – verbringen die meisten von uns ihre Freizeit im Zweifelsfall doch lieber nicht mit ihrem Chef.
Tatsache ist aber auch, dass eine Weihnachtsfeier eine gute Möglichkeit darstellt, Kollegen und auch Vorgesetzte besser kennen zu lernen. Wie gefeiert wird, da hat jede Firma ihre ganz persönliche Philosophie. Ob eher leger oder formell, ob in der Firma oder im Rahmen eines Events außer Haus – ein paar Benimmrregeln gelten immer und überall. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengetragen.
Einladung beantworten
Zu- oder Absagen sind obligatorisch! Eigentlich ist ja Erscheinen Pflicht, zeigt man doch Wertschätzung gegenüber der Firma – auch in der Freizeit. Wer es jedoch tatsächlich nicht einrichten kann, sollte jedenfalls rechtzeitig absagen und einen vernünftigen Grund bekannt geben. Ansonsten bitte unbedingt zusagen.
Pünktlichkeit & Zeitrahmen
Gesetztes Abendessen oder Stehbuffet – Pünktlichkeit ist erstes Gebot bei Betriebsfeiern. Wenn es sich tatsächlich nicht vermeiden lässt, später zu kommen, geben Sie im Vorfeld Bescheid und begründen Sie Ihr Zuspätkommen. Auch sollte man laut Elmayer nicht unbedingt zum harten Kern zählen, der bis nach der Sperrstunde sitzen bleibt.
“Ist die Weihnachtsfeier für 19.00 oder 20.00 Uhr angesetzt, sollte man sich ca. um 23.00 oder 24.00 Uhr verabschieden.” Am Besten ‘mit dem Strom’, wenn es sehr viele Teilnehmer sind, bzw. nach kurzer Mitteilung an den Einladenden. Verabschiedung per Handschlag? Nun, das hängt ganz von der Situation ab. Unser Vorschlag: Halten Sie bei der verbalen Verabschiedung Ihre Hand auf Bauchnabelhöhe, damit Sie, sollte der Chef Ihnen die Hand reichen wollen, bereit sind. Generell gilt: Wer in der Hierarchie höher steht, initiiert den Handschlag.
Dresscode: passende Kleidung
Wird in der Einladung extra auf einen Dresscode hingewiesen, bzw. lässt der Rahmen der Weihnachtsfeier auf eine solchen schließen, beachten sie diesen! Ansonsten dürfen Sie davon ausgehen, dass ‘casual’ bzw. Dresscode wie im Office angesagt ist, oder eine etwas elegantere Garderobe als im Büroalltag.
Seien Sie sich aber immer bewusst, dass Sie sich immer noch in einem geschäftlichen Rahmen befinden. Vermeiden Sie also zu kitschige oder sexy Kleidungstücke.
Im Zweifelsfall fragen Sie die Veranstaltungsorganisatoren (meist das Chefsekretariat oder die PR/Marketingabteilung) welche Garderobe erwartet wird.
Partner mitnehmen?
Bei manchen Firmen werden die Partner der Mitarbeiter ebenfalls zur Weihnachtsfeier geladen. Partner mitnehmen ist also ok, wenn eine explizite Aufforderung dazu erfolgt. Ansonsten – bitte nicht!
Sollten Sie die Einladung gemeinsam mit Ihrem Partner annehmen, gilt es ein paar Regeln extra zu beachten: Stellen Sie den Partner Ihres Herzens Ihren Firmenkollegen vor – und zwar nicht nur namentlich, sondern mit ein paar Hintergrundinfos. Ein paar Worte über den Berufs- oder Lebensalltag des Partners erleichtern den Einstieg in ein gemeinsames Gespräch.
Nicht im eigenen Saft schmoren
Netzwerken ist keine Kunst – und die Weihnachtsfeier der perfekte Rahmen dazu. Endlich haben Sie Gelegenheit auch mit Kollegen zu sprechen, die Sie sonst eher selten sehen. Die Mitarbeiter aus der gleichen Abteilung sehen Sie ohnedies den Rest des Jahres; nutzen Sie doch die Gelegenheit auch andere Menschen und Aspekte Ihres Unternehmens kennen zu lernen.
Weihnachtsfeier-Knigge: Duzen
Das ‘Du-Wort’ bietet immer der Ranghöhere an. Die Weihnachtsfeier ist also sicher nicht der geeignete Ort sich dem Chef an die Brust zu werfen und diesem von sich aus das ‘Du-Wort’ anzutragen! Wer den Chef im normalen Arbeitsalltag siezt, sollte ihn nicht plötzlich auf der Weihnachtsfeier duzen.
Auch wenn ein Vorgesetzter zu später Stunde plötzlich unvermittelt zum ‘Du’ wechselt, heißt das noch lange nicht, dass diese Vertraulichkeit nachhaltig sein muss. Warten Sie den nächsten Tag ab – es soll auch Chefs geben, die sich am nächsten entweder tatsächlich nicht erinnern – oder nicht erinnern wollen.
Heikle Gesprächsthemen meiden
Über Kollegen oder den Chef zu lästern ist tabu, auch Gehaltsverhandlungen haben auf der Weihnachtsfeier nichts verloren. Firmenpolitik & Co. sollten ebenfalls tunlichst vermieden werden, liegt hier doch oft großes Konfliktpotential. Politik und Krankheit sind ebenfalls no-go Themen.
Haben Sie Mut zum Smalltalk: das Wetter, Urlaube oder ähnliche Gesprächsthemen sind jedenfalls unverfänglich; Kunst und Kultur, Literatur, Film und aktuelle Ausstellungen können ebenfalls geeignete Themen sein, wenn sie Berührungspunkte finden. Nutzen Sie dabei auch die Chance andere Kollegen besser kennen zu lernen und gehen Sie vorurteilsfrei und offen in die Gespräche.
Manieren & Contenance
Gute Manieren sollten eine Selbstverständlichkeit sein! Bedenken Sie auch, dass manche Vorgesetzte einen Rahmen wie die Weihnachtsfeier dazu nutzen könnten, zu überprüfen, wie sicher Sie sich am gesellschaftlichen Parkett bewegen können.
Sollte es also beispielsweise ein Buffet geben, dann stürmen Sie nicht als erster darauf los. Das gesetzte Essen wird vom ranghöchsten Mitarbeiter eröffnet, bzw. von dessen Gattin. Auf das beliebte “Mahlzeit”-Gemurmel oder peinliche Trinksprüche sollte unbedingt verzichtet werden. Legen Sie Ihre Serviette auf den Schoss und nach dem Essen neben den Teller, legen Sie das Besteck parallel auf den Teller, wenn Sie fertig gegessen haben.
Verzichten Sie bei Tischgesprächen in diesem Rahmen auf Themen, die allzu private Probleme betreffen (Schulden, Ehekrach usw.). Reden Sie lieber über ihre Hobbys und Freizeitbeschäftigungen. Auch politische Themen sollten – zumindest im erweiterten Kollegenkreis – eher tabu sein.
Alkohol
Das Thema Alkohol ist wohl die Nummer eins auf der Gefahrenskala bei Betriebsfeiern aller Art. Grundsätzlich gilt: Genuss mit Maßen. Gegen ein oder zwei Gläschen Wein oder Sekt ist nichts einzuwenden, behalten Sie aber den Überblick. Besonders gefährlich sind übereifriges Nachschenken von pflichtbewussten Servierkräften und der eine oder andere Schnaps am Ende der Mahlzeit.
Aus dem Rahmen fallen
Auf dem Tisch tanzen, laut singen oder als Alleinunterhalter die ganze Belegschaft mit Witzen ‘unterhalten’ – alles absuolute no-gos! Auch allzu Zwischenmenschliches hat auf der Weihnachtsfeier nichts verloren – erst recht nicht unter zu starkem Alkoholeinfluss. Das berühmt-berüchtigte ‘Pantscherl’ am Rande der Firmenfeier hat schon so manche Karriere beeinträchtigt – und so manche Ehe zerstört.
Tun Sie nichts, zu dem Sie nicht auch am nächsten Tag stehen können. Und falls Sie merken, dass Sie doch zu tief ins Glas geblickt haben – verlassen Sie die Feier bevor größeres Unglück geschieht.
Sie sind der Chef?
Auch als Chef bzw. als ranghoher Angestellter gilt es Vorschriften zu beachten: Bei einer Runde von bis zu 50 Personen ist jeder Gast per Handschlag zu begrüßen. Offizielle Ansprachen, Begrüßungsworte etc. sollten eine Rededauer von je vier bis fünf Minuten nicht überschreiten. Und am Tag danach ist ‘Business as usual’ angesagt – hier sollte der Chef mit gutem Beispiel voran gehen und pünktlich und fit am nächsten Morgen im Büro sein!
[abo]
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