Was sind Nasenpolypen?

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Was sind Nasenpolypen?

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Nasenpolypen sind gutartige, verzweigte Schleimhautgeschwülste in der Nasenhaupthöhle und in den Nasennebenhöhlen.


Was passiert hier in meiner Nase?

Die gutartigen Wucherungen wachsen oft aus den Nebenhöhlen in die Haupthöhle. Die genaue Ursache für die Entstehung von Nasenpolypen ist bis heute noch nicht vollständig erforscht.

Aber durch chronische Entzündungen der Nase wie z.B. Nasenschleimhautentzündungen und Schnupfen, chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen, allergischer Schnupfen oder der Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure können diese anschwellen.

Mögliche weitere Ursachen von Nasenpolypen können trockene Raumluft über lange Zeit, oder eine Pilzinfektion der Polypen sein.

Auch eine Schmerzmittelunverträglichkeit kann ein Risikofaktor sein.

Nasenpolypen befinden sich am Rachendach des Menschen oberhalb des Zäpfchens hinter der Nase. Die Tonsilla pharyngea (Rachenmandel) gehört zum Waldeyerschen Rachenring und dient dem Abfangen von über die Nase und Nasenhöhle eindringenden Krankheitserregern.

Die erhebliche Vergrößerung dieses volkstümlich auch als “Wucherungen” oder “Polypen” bezeichneten Gewebes kann zu Begleiterkrankungen wie Ohrentzündungen und Schwerhörigkeit führen. In solchen Fällen kann die Tonsilla pharyngea vom HNO-Arzt durch eine Adenotomie entfernt werden.

Dies hat keine nachteiligen Folgen für das körpereigene Abwehrsystem, zu dem die Rachenmandel gehört, da das vielfach vorhandene artgleiche Gewebe in der Umgebung ihre Funktion übernimmt.

Symptome

Symptome sind vor allem eine näselnde Stimme, Schnarchen, eine behinderte Atmung, häufige Mittelohrentzündungen, Kopfschmerzen, Entzündungen der oberen Atemwege und Nasennebenhöhlen und Lymphknotenschwellung im Nacken.

Weitere Symptome von Nasenpolypen sind unter anderem Nasenverstopfung, Niesen, Abfluss von Flüssigkeit in den Rachen, Gesichtsschmerzen sowie Verlust oder Beeinträchtigung des Geruchssinns.

Diagnose

Die Diagnose von Nasenpolypen basiert auf einer Kombination von Anamnese, körperlicher Untersuchung und gegebenenfalls bildgebenden Verfahren.

Der HNO-Arzt wird eine gründliche Untersuchung Ihrer Nase durchführen. Dies kann durch eine Nasenspiegeluntersuchung oder eine endoskopische Untersuchung (Nasenendoskopie) erfolgen. Bei der endoskopischen Untersuchung verwendet der Arzt ein dünnes, flexibles Instrument mit einer Kamera, um die Nasenhöhlen genauer zu betrachten.

In einigen Fällen kann der Arzt bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) empfehlen, um detailliertere Bilder der Nasenhöhlen zu erhalten. Diese können dazu beitragen, die Größe und den genauen Standort der Polypen zu bestimmen.

Da Nasenpolypen oft mit Allergien in Verbindung stehen, kann der Arzt Allergietests durchführen, um festzustellen, ob allergische Reaktionen zu den Symptomen beitragen.

Behandlung

Sollten Sie unter Nasenpolypen bzw. unter Merkmalen dieser Erkrankung leiden, müssen Sie als erstes den Arzt aufsuchen.

Die Therapie von Nasenpolypen hängt von der Größe und Anzahl der Polypen ab. In vielen Fällen werden Nasenpolypen mit Kortikosteroiden behandelt, um die Entzündung zu reduzieren. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Polypen zu entfernen. Es gibt auch nicht-operative Methoden zur Behandlung von Nasenpolypen, wie z.B. die Verwendung von Nasensprays oder die Immuntherapie.

Solange die Polypen die Atemfähigkeit nicht zu sehr einschränken, braucht man diese aber nicht zu entfernen.

Häufig kommt es jedoch durch die behinderte Nasenatmung zu Nasennebenhöhlenentzündungen, chronischer Bronchitis oder Lungenbeteiligung, so dass die Polypen dann operativ entfernt werden müssen.

Eine Operation bei Kindern ist vor allem notwendig, wenn sie sehr häufig an Atemwegsinfekten leiden, immer schlecht durch die Nase atmen und zudem häufig unter Mittelohrentzündungen leiden bzw. schlecht hören.

Nasenerkrankungen

Schnarchen
Trockene Nase
Nasenbluten
Nasenpolypen

Rhinitis
Sinusitis
Heuschnupfen


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Linktipps

– Was tun gegen Schnarchen?
– Chronische Sinusitis
– Was ist Anosmie?
– HNO-Ärte Österreich

[Verfasst 04/2009, Update: 10/2023]

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