Nasenbluten (Epistaxis)

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Nasenbluten (Epistaxis)

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Nasenbluten, auch als Epistaxis bekannt, ist ein häufiges Problem, das in der Regel aufgrund von kleinen Blutgefäßverletzungen in der Nasenschleimhaut entsteht.


Es kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, und während die meisten Fälle harmlos sind, erfordern einige besondere Aufmerksamkeit.

Die meisten Menschen machen sich nur Gedanken um ihre Nase, wenn sie ihnen optisch nicht gefällt und wenn sie blutet. Blutungen der dünnen Schleimhaut sind weder ungewöhnlich noch selten.

Denn die Nase, das “Tor zu den Atemwegen”, braucht zur Erfüllung ihrer Aufgaben (täglich 10.000 Liter Atemluft wärmen, befeuchten und filtern sowie Krankheitserreger abwehren) eine mit besonders vielen Gefäßen versorgte Schleimhaut.

Zudem reagieren gerade die kleinen Verästelungen am Naseneingang bei Einwirkung von außen hochsensibel.

Dennoch gibt es Unterschiede – zwischen lokal bedingtem und symptomatischem Nasenbluten. Sofern es dank Erster Hilfe nach wenigen Minuten zum Stillstand kommt, brauchen Sie sich nicht zu sorgen.

Erweist sich das Nasenbluten jedoch als unstillbar oder wiederholt sich aus nicht eindeutigen Gründen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Ursachen

Nicht immer ein harmloser Notfall. Da blutet sie also. Und wenn nicht gerade “höhere Gewalt” im Spiel ist, Sie gestürzt sind oder hingebungsvoll gebohrt haben, ist das Rätselraten bezüglich der Ursachen groß. Meistens ist Nasenbluten (Epistaxis) harmlos, gelegentlich aber das erste Symptom einer Allgemeinerkrankung.

Zu den häfigsten Ursachen einer Blutung aus der Nase zählen:

– Trauma: Ein häufiger Grund für Nasenbluten ist mechanisches Trauma, zum Beispiel durch Nasenbohren, Stöße oder Schläge gegen die Nase.
– Trockene Luft: Trockene Luft kann die Schleimhäute austrocknen und zu Rissen führen, die Blutungen verursachen.
– Infektionen: Infektionen der Nasenhöhle können die Blutgefäße schädigen und zu Nasenbluten führen.
– Allergien: Ständiges Niesen und Nasenputzen bei Allergien können die Nasenschleimhaut reizen.
– Blutgerinnungsstörungen: Erkrankungen, die zu einer gestörten Blutgerinnung führen, können Nasenbluten begünstigen.
– Medikamente

Lokal bedingtes Nasenbluten

ist die klassische Folge von leichten oder schweren mechanischen Einwirkungen (wie z .B. Prellungen, Frakturen etc.), von Schleimhautrissen nach starkem Schnäuzen oder dem Entfernen von Borken. Weitere Auslöser können sein: trockene Luft, krankhafte Veränderungen im vorderen Nasenbereich (z B. Gefäßerweiterungen, Krampfäderchen) sowie Schnupfen oder Nasenpolypen.

Symptomatisches Nasenbluten

kann das erste Warnsignal für verschiedene Erkrankungen sein: Bluthochdruck, Atherosklerose, Virusinfektionen (wie Masern, Scharlach, Pfeiffer-Drüsenfieber, Influenza), Gerinnungsstörungen, Diabetes und einer genetisch bedingten Gefäßerkrankung: der Osler-Rendu-Weber-Krankheit.

Keine Krankheiten, aber ebenfalls denkbare Auslöser fürs Nasenbluten sind Menstruation, Schwangerschaft sowie die Einnahme von Acetylsalicylsäure: Eine US-Studie mit 326 über 50-jährigen Patienten hat ergeben, dass Personen, die seit 50 beziehungsweise 100 Tagen Acetylsalicylsäure eingenommen hatten, doppelt so oft wegen Nasenbluten ins Krankhaus eingewiesen wurden wie Patienten aus Kontrollgruppen.

Bleibt die Ursache unklar, können gutartige Tumore wie das Nasenrachenfibrom oder Karzinome in den Nebenhöhlen dafür verantwortlich sein.

Erste Hilfe bei leichtem Nasenbluten

  • Oberkörper hochlagern oder aufrecht, nach vorn geneigt sitzen – Mund leicht öffnen.
    In jedem Fall: Ruhe bewahren.
  • Blut, das den Rachen runterfließt, nicht schlucken, sondern möglichst ausspucken.
  • Die Nasenflügel einige Male fest zusammendrücken bzw. drücken Sie sanft die Nasenflügel zusammen und halten Sie den Druck bei Mundatmung für 3-5 Minuten aufrecht.
  • Falls dann noch etwas Blut fließt, einen Tampon aus Gazestreifen oder Mull drehen und vorsichtig ins Nasenloch schieben.
  • Nacken und Stirn kühlen (mittels Eispackung, Waschlappen oder kalter Kompressen) um die Durchblutung der Nasenschleimhaut zu verringern.
  • Nach erfolgreicher Blutstillung einige Stunden nicht schnäuzen.

Wann einen Arzt aufsuchen:

Bei schweren Blutungen: Wenn das Bluten nach 20 Minuten Druckausübung nicht nachlässt.
Wiederkehrende Episoden: Bei wiederholten oder unerklärlichen Nasenbluten.
Blutgerinnungsstörungen: Bei Verdacht auf eine Blutgerinnungsstörung.

Prävention:

Luftbefeuchter verwenden: Insbesondere in trockenen Klimazonen.
Sanftes Schnäuzen: Vermeiden Sie zu kräftiges Schnäuzen, um Verletzungen zu verhindern.
Nasensalben: Die Verwendung von Nasensalben kann die Schleimhäute schützen. Das Auftragen einer Nasensalbe vor dem Schlafengehen kann besonders hilfreich sein, da der Körper während des Schlafes weniger aktiv ist und die Salbe länger einwirken kann.

Behandlung durch den Arzt:

Blutgerinnungstests: Zur Überprüfung von Blutgerinnungsstörungen.
Kauterisation: Einige Fälle erfordern möglicherweise eine Kauterisation der Blutgefäße zur Blutstillung.
Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente zur Behandlung von Nasenbluten verschrieben werden.

Blutsturz (Hämatorrhö)

Ein Blutsturz aus der Nase oder starkes Nasenbluten, bezieht sich auf eine übermäßige und langanhaltende Blutung aus den Blutgefäßen in der Nasenschleimhaut.

Im Gegensatz zu gewöhnlichem Nasenbluten, das oft leicht zu stoppen ist, erfordert ein Blutsturz in der Regel medizinische Aufmerksamkeit, da er durch eine schwerwiegendere Ursache bedingt sein kann.

Hier sind einige mögliche Ursachen für einen Blutsturz:

    Trauma: Starke Verletzungen oder Schläge gegen die Nase können zu einem Blutsturz führen, indem Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verletzt werden.
    Operationen oder medizinische Eingriffe im Nasenbereich oder medizinische Verfahren können zu einem Blutsturz führen, insbesondere wenn Blutgefäße beschädigt werden.
    Blutgerinnungsstörungen: Erkrankungen, die zu einer gestörten Blutgerinnung führen, wie Hämophilie oder die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, können zu schwerem Nasenbluten führen.
    Bluthochdruck: Hoher Blutdruck kann die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut belasten und zu einem Blutsturz führen.
    Nasentumoren oder Gefäßanomalien in der Nasenhöhle oder abnorme Blutgefäßbildungen können zu schwerem Nasenbluten führen.
    Schwere Infektionen der Nasenschleimhaut können zu Entzündungen und Blutungen führen.
    Arteriovenöse Malformationen (AVM): dabei handelt es sich um abnormale Verbindungen zwischen Arterien und Venen, die in der Nasenschleimhaut auftreten können und zu Blutungen führen können.
    Drogenmissbrauch: Das Inhalieren von Kokain kann etwa zu Nasenbluten führen weil es vasokonstriktive Eigenschaften hat. Das bedeutet, dass es die Blutgefäße verengt. Bei häufigem und intensivem Kokainkonsum kann dies zu einer erheblichen Verengung der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut und Gewebeschädigungen und letztendlich zu Nasenbluten führen. Kokainpulver kann außerdem die Nasenschleimhaut austrocknen und reizen. Die Trockenheit kann zu Rissen in den Blutgefäßen führen, was Blutungen verursacht. Aber auch der Missbrauch von Nasensprays, insbesondere abschwellenden Mitteln, kann zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut und Blutungen führen.
    In seltenen Fällen kann schweres Nasenbluten ein Symptom von Herzinsuffizienz sein.

Was tun bei einem Blutsturz?

Beruhigen Sie die Person: Angst und Stress können den Blutdruck erhöhen, was die Blutung verstärken kann. Die Person sollte ruhig bleiben.
Setzen Sie die Person aufrecht hin: Um den Blutdruck in der Nase zu verringern und das Blut nicht in den Rachen fließen zu lassen.
Drücken Sie die Nasenflügel bei Mundatmung für mindestens 10 Minuten zusammen.
Kühlen: Ein kühles Tuch oder Eispackung am Nacken oder an der Nasenwurzel kann helfen, die Blutgefäße zu verengen.
– Wenn die Blutung nach 20 Minuten nicht gestoppt ist oder der Blutverlust signifikant ist, suchen Sie sofort medizinische Hilfe.

Es ist wichtig zu beachten, dass ein Blutsturz aufgrund der möglichen schwerwiegenden Ursachen eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt erfordert.

In einigen Fällen kann ein Blutsturz ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Gesundheitsstörung sein, die behandelt werden muss.

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Quelle:

¹ Nasenbluten (MSD Manual)

Nasenerkrankungen

Schnarchen
Trockene Nase
Nasenbluten
Nasenpolypen

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– Rhinitis
– Was ist Hämophilie

– Sinusitis
– Heuschnupfen
– Erste Hilfe bei kleinen Wehwehchen




[Verfasst 04/2009, Update: 11/2021]

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