Welche Heilpflanzen gegen welche Wehwehchen?

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Welche Heilpflanzen gegen welche Wehwehchen?

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So nutzen Sie die Heilkraft der Natur: Wir haben in diesem Artikel altes Wissen und neue Forschungsergebnisse über Heilpflanzen und ihre Anwendungen ausgewertet.


Hier erfahren Sie, welche Heilpflanzen bei gängigen Beschwerden wie Akne, Schlaflosigkeit und Verdauungsproblemen effektiv helfen können.

Heilpflanzen Anwendungsübersicht – Artikelübersicht:

Heilpflanzen werden seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen zur Linderung und Heilung von Beschwerden eingesetzt. Ihre Wirksamkeit beruht auf einer Vielzahl von bioaktiven Substanzen, die in Blättern, Wurzeln, Blüten und Samen vorkommen.

In der modernen Medizin können Heilpflanzen eine wertvolle Ergänzung zu schulmedizinischen Behandlungen darstellen, indem sie Symptome lindern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Erfahren Sie mehr über die wirksamen natürlichen Alternativen zur Unterstützung Ihrer Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Lesen Sie jetzt, wie Teebaumöl, Baldrian & Co. Ihre Beschwerden auf sanfte Weise lindern können.

Heilpflanzen und ihre effektiven Anwendungen bei kleineren Wehwechen und Beschwerden

Nachfolgend wollen wir Ihnen jeweils einige bekannte aber auch unbekanntere bewährte Heilpflanzen für häufige Beschwerden und kleinere Wehwehchen vorstellen, wobei wir immer eine Pflanze etwas genauer hervorheben.

Abszess

Ein Abszess ist eine lokale Eiteransammlung im Gewebe, verursacht durch eine Infektion.

Hilfreich sind: Arnika, Bärenklau, Brennnessel, Kamiklle, Klette, Königskerze, Ringelblume, Schafgarbe. Besonders erwähnen wollen wir an dieser Stelle ein exotisches, aber äußerst hilfreiches Mittel, nämlich das Öl des australischen Teebaums …

Teebaumöl: Hat antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Sehr bewährt bei Abszessen und besonders bei Furunkel im Intimbereich.

Akne

Akne ist eine Hauterkrankung, die durch verstopfte Poren und entzündete Pickel gekennzeichnet ist.

Hilfreich sind: Arnika, Brennnessel, Löwenzahn, Krenn, Malve, Schafgarbe, Walnuss und …

Salbei: er wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, kann die Haut beruhigen und die Heilung fördern. Durch seine hohe Wirksamkeit gegen Bakterien, Pilze & Viren, ist Salbei (Salvia officinalis) geradezu ideal zur Bekämpfung von Akne, Pickel und unreiner Haut.

Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist der Verlust des Interesses am Essen, oft begleitet von Gewichtsverlust.

Hilfreich sind etwa: Alant, Basilikum, Beifuß, Benediktenkraut, Bohnenkraut, Dill, Enzian, Gundelrebe, Kalmus, Kümmel, Liebstöckel, Schafgarbe, Spitzwegerich, Tausendgüldenkraut, Wacholder, Wegwarte und …

Bitterklee: Die Pflanze hilft bei der Linderung von Blähungen und Völlegefühl. Bitterkleeblätter regen aber auch die Magensaftproduktion an und fördern den Appetit. Sie werden traditionell, wie auch Enzianwurzel und Tausendgüldenkraut, bei akuten und chronischen Verdauungsbeschwerden (sogenannten dyspeptische Beschwerden) und Appetitlosigkeit eingesetzt.

Arterienverkalkung

Arterienverkalkung oder Arteriosklerose ist die Verhärtung und Verengung der Arterien durch Plaqueablagerungen. Die recht häufige Gefäßerkrankung zeichnet sich durch ein chronisches Fortschreiten, sowie durch Elastizitätsverlust, Verhärtung und Verengung der Blutgefäße aus.

Hilfreich sind: Arnika, Bärlauch, Bibernelle, Ehrenpreis, Mistel, Stiefmütterchen, Rosmarin, Weißdorn und …

Knoblauch: Kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und die Blutgefäße zu erweitern. Der Hauptwirkstoff Allicin wird im Körper zu Schwefelwasserstoff umgewandelt, der eine positive Wirkung auf die Blutgefäße hat. Zudem kann der Verzehr von Knoblauch kann sich positiv auf die Blutfettwerte auswirken und damit möglicherweise Arteriosklerose vorbeugen.

Antriebslosigkeit

Unter diesem Begriff werden Zustände von körperlicher und mentaler Erschöpfung und Müdigkeit zusammengefasst.

Hilfreich sind: Apfel, Basilikum, Goldrute, Holunder, Johanniskraut, Kamille, Lavendel, Linde, Rosmarin, Sanddorn und …

Ginseng: Bekannt für seine adaptogenen Eigenschaften, kann Ginseng die Energie und Vitalität steigern.

Blasenleiden

Blasenleiden umfassen eine Reihe von Beschwerden, darunter Infektionen und Reizungen der Blase.

Hilfreich sind: Birke, Bruchkraut, Brunnenkresse, Dost, Eichenrinde, Eisenkraut, Fenchel, Frauenmantel, Goldrute, Gundelrebe, Hauhechel, Löwenzahn, Odermennig, Schachtelhalm, Schafgarbe, Taubnessel und …

Bärentraube: Die enthaltenen Substanzen (vor allem der Pflanzenstoff Arbutin) wirken antibakteriell und entzündungshemmend und sind besonders wirksam bei Harnwegsinfektionen. In der traditionellen europäischen Medizin werden die Blätter der Bärentraube mitunter in Kombination mit Preiselbeere oder Cranberry als Urin-Antiseptikum bei Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten verwendet.

Blutreinigung

Blutreinigung zielt darauf ab, Giftstoffe und Abfallstoffe aus dem Blut zu entfernen.

Hilfreich sind: Beinwell, Birke, Boxhornklee, Brombeere, Enzian, Erdbeere, Fichte, Gundelrebe, Huflattich, Klette, Knöterich, Linde, Schachtelhalm, Schafgarbe, Schlüsselblume, Sellerie, Wegwarte, Weinrebe, Wermut, Ysop, Zwiebel und …

Brennnessel: Hat eine harntreibende Wirkung und unterstützt die Ausscheidung von Stoffwechselabfällen. Brennnessel wird daher häufig in Entgiftungs- und Blutreinigungskuren eingesetzt. Die Blätter gelten als extrem vitalstoffreich, nicht umsonst zählt die Brennnessel weltweit zu den ältesten medizinisch verwendeten Pflanzen.

Bronchitis

Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, die zu Husten und Atembeschwerden führt.

Hilfreich sind: Andorn, Beinwell, Eberesche, Eibisch, Fichte, Gundelrebe, HHafer, Karde, Kiefer, Königskerze, Lavendel, Linde, Lungenkraut, Malve, Quitte, Rettich, Schachtelhalm, Schlüsselblume, Ysop, Zwiebel und …

Thymian: Wirkt schleimlösend und antimikrobiell, erleichtert das Abhusten von Schleim.

Blutarmut

Blutarmut oder Anämie ist ein Zustand, bei dem das Blut nicht genügend rote Blutkörperchen enthält.

Hilfreich sind: Alant, Bärlapp, Benediktenkraut, Brennnessel, Frauenmantel, Kalmus, Melisse, Odermennig, Rosmarin, Schachtelhalm, Taubnessel, Tausendgüldenkraut, Weinrebe und …

Spinat: Er enthält Eisen, das wichtig für die Blutbildung ist. Der Eisengehalt in Spinat beträgt etwa 3 mg pro 100 Gramm Eisen, das essentiell für die Produktion von Hämoglobin ist. Obwohl Spinat nicht als besonders eisenreich gilt, kann es als Heilpflanze zu einer Verbesserung der Eisenversorgung beitragen, insbesondere wenn es in Kombination mit Vitamin C eingenommen wird. Eine Heilpflanze, die bei Blutarmut noch wirksamer sein kann als Spinat, ist aber zweifellos Brennnessel (Urtica dioica). Brennnessel ist besonders reich an Eisen, das für die Bildung von Hämoglobin im Blut entscheidend ist, und enthält darüber hinaus auch Vitamin C, das die Eisenaufnahme im Körper verbessert.

Fieber

Fieber ist eine erhöhte Körpertemperatur als Reaktion auf eine Infektion.

Hilfreich sind: Echinacea (Echinacea purpurea), Ehrenpreis (Veronica officinalis), Goldmelisse (Monarda didyma), Holunderblüten (Sambucus nigra), Huflattich (Tussilago farfara), Immergrün (Vinca minor), Ingwer (Zingiber officinale), Lindenblüten (Tilia spp.), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Pfefferminze (Mentha piperita) und …

Weidenrinde: Enthält Salicin, das fiebersenkende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Salicin wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt wird, ähnlich wie Aspirin. Zur Anwendung kommt meist ein Tee aus Weidenrinde zur Fiebersenkung und Linderung von Schmerzen.

Frauenleiden

Dies umfasst eine Vielzahl von Beschwerden wie Menstruationsbeschwerden und Wechseljahresbeschwerden.

Hilfreich sind: Anserine, Baldrian, Borretsch, Diptam, Frauenmantel, Faulbaum, Goldrute, Johanniskraut, Kamille, Quecke, Schafgarbe, Schlehdorn und …

Mönchspfeffer: Mönchspfeffer ist eine traditionell genutzte und vielversprechende Heilpflanze bei verschiedenen Frauenleiden. Er kann helfen, hormonelle Ungleichgewichte zu regulieren und wird deshalb vor allem bei Prämenstruelles Syndrom (PMS), Menstruationsstörungen und Regelschmerzen, Wechseljahresbeschwerden und Libidostörungen verwendet. Allerdings zeigt sich die volle Wirkung von Mönchspfeffer meist erst nach einer Einnahme von mindestens 3 Monaten. Zudem sollte man bei der Einnahme Vorsicht walten lassen, da Mönchspfeffer eben in den Hormonhaushalt eingreifen kann und die Folgen für Laien nicht immer vorhersehbar sind.

Geschwür

Ein Geschwür ist eine offene Wunde auf der Haut oder Schleimhaut, die nicht leicht heilt.

Hilfreich sind: Beinwell, Boxhornklee, Dill, Kamille, Labkraut, Lein, Veilchen, Wacholder, Quecke, Schlüsselblume, Sauerklee, Taubnessel und …

Ringelblume: Fördert die Wundheilung und hat entzündungshemmende Eigenschaften und wird daher bei allen Arten von Wunden, insbesondere bei eiternden oder schlecht heilenden Geschwüren, eingesetzt. Ringelblumensalbe hilft bei Wundbehandlung und Nagelbettentzündungen. Dafür verantwortlich sind die ätherischen Öle, Xanthophylle und der Bitterstoff Calendulin. Laut traditioneller Heilpflanzenkunde hilft ein Verband mit dem abgekochten Sud der Ringelblume sogar bei frischen Wunden.

Gicht

Gicht ist eine schmerzhafte Gelenkerkrankung, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen verursacht wird.

Hilfreich sind: Beinwell, Boxhornklee, Brennessel, Hagebutte, Hafer, Hauswurz, Hollunder, Quecke, Rosskastanie, Schlüsselblume, Sauerklee, Traubenkirsche, Veilchen, Wacholder, Weide, Weinrebe und …

Kirsche: Kirschen werden antientzündliche und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben, die auf ihrem hohen Gehalt an dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan beruhen sollen. Außerdem hemmen sie anscheinend die Produktion von Harnsäure. Laut einer US-Studie sank das Risiko einer Gichtattacke um 35%, wenn die Teilnehmer an den zwei vorangegangenen Tagen Kirschen gegessen hatten. Bei Kirschextrakt sogar um 45%. Insgesamt deuten einige kleinere Studien darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Kirschen das Risiko für Gichtattacken senken und damit eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie sein kann. Dabei sollte man allerdings keine übermäßigen Erwartungen aufbauen und jedenfalls die Einnahme von verschriebenen Medikamenten nicht beenden.

Haarausfall

Haarausfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich hormoneller Veränderungen und Stress.

Hilfreich sind: Birke, Boxhornklee, Brennessel, Kalmus, Klette, Salbei, Schöllkraut, Schachtelhalm, Zwiebel und …

Rosmarin: Fördert die Durchblutung der Kopfhaut und kann das Haarwachstum anregen. Rosmarin kann in verschiedenen Formen – als Öl, Tee/Wasser oder in Haarkuren – gegen Haarausfall eingesetzt werden. Die Studienlage deutet darauf hin, dass Rosmarinöl dabei besonders vielversprechend ist. Rosmarinöl kann direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden, um die Durchblutung anzuregen und das Haarwachstum zu fördern. Studien zeigen, dass Rosmarinöl ähnlich wirksam gegen Haarausfall sein kann wie das Medikament Minoxidil.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind geschwollene Blutgefäße im Bereich des Anus, die Schmerzen und Juckreiz verursachen.

Hilfreich sind: Bärlapp, Brennessel, Kamille, Ringelblume, Schafgarbe, Schöllkraut, Schachtelhalm und …

Hamamelis: Hat adstringierende und entzündungshemmende Eigenschaften, die Schwellungen reduzieren können. Hamamelis kann als Salbe, Zäpchen, Balsam oder Extrakt helfen Hämorrhoiden in den Anfangsstadien zu lindern und die Wundheilung zu fördern.

Hexenschuss

Ein Hexenschuss ist ein plötzlicher, starker Schmerz im unteren Rücken, oft durch Muskelverspannungen verursacht.

Hilfreich sind: Arnika, Brennessel, Hafer, JohanniskrautKamille, Kren, Mädesüß, Odermennig und …

Teufelskralle: Besitzt schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften, die Linderung verschaffen können. Die Wirkstoffe in der Teufelskralle, insbesondere das Harpagosid, blockieren die Produktion von schmerz- und entzündungsfördernden Substanzen, was bei der Linderung von Hexenschuss-Symptomen hilfreich sein kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Teufelskralle kein akutes Schmerzmittel ist und es daher etwas länger dauern kann, bis die Extrakte ihre Wirkung entfalten.

Kreislaufbeschwerden

Kreislaufbeschwerden umfassen Probleme wie Schwindel und niedrigen Blutdruck.

Hilfreich sind: Arnika, Hafer, Heidekraut, Hirtentäschel, Hollunder, Katzenminze, Rosmarin, Tausendgüldenkraut, Wegwarte, Weinrebe, Zitronenmelisse und …

Weißdorn: Weißdorn gilt seit Generationen als bewährtes, natürliches Mittel zur Unterstützung der Herz- und Kreislauffunktion. Er stärkt das Herz-Kreislauf-System und verbessert die Durchblutung. Weißdorn-Präparate werden bei Herzschwäche und Kreislaufproblemen eingesetzt. Sie können bei Abgeschlagenheit, Müdigkeit und nachlassender Herzleistung helfen. Die Wirkstoffe in Weißdorn, insbesondere Flavonoide und oligomere Procyanidine, haben eine stärkende Wirkung auf das Herz und verbessern die Durchblutung. Weißdorn wirkt auch blutdruckregulierend und kann somit bei zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck eingesetzt werden. Weißdorn-Präparate sind allgemein gut verträglich und können langfristig eingenommen werden, um die Herz-Kreislauf-Funktion zu unterstützen.

Krämpfe

Krämpfe sind unwillkürliche Muskelkontraktionen, die Schmerzen verursachen.

Hilfreich sind: Fenchel, Gänsefingerkraut, Liebstöckel, Mädesüß, Mistel, Ringelblume, Salbei, Schafgarbe, Schlehdorn, Silberdistel, Thymian und …

Kamille: Hat krampflösende und beruhigende Eigenschaften. Die entzündungshemmende, antimikrobielle und krampflösende Wirkung der Kamille hilft bei vielen Beschwerden, insbesondere bei Magen-Darm-Krämpfen und entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen. Sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet, kann Kamille bei Krämpfen lindernd wirken und zur Entspannung beitragen.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können durch Stress, Spannung oder andere gesundheitliche Probleme verursacht werden.

Hilfreich sind: Anis, Baldrian, Huflattich, Johanniskraut, Kamille, Lavendel, Schafgarbe, Schlehdorn, Thymian, Wacholder, Wegwarte und …

Pfefferminze: Kann durch ihre kühlende Wirkung Spannungen lösen und Kopfschmerzen lindern. Pfefferminzöl enthält den Wirkstoff Menthol, der eine kühlende und schmerzlindernde Wirkung hat. Studien zeigen, dass Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen tatsächlich genauso effektiv sein kann wie das Schmerzmittel Paracetamol. [Quelle: aerzteblatt.de – Spannungskopfschmerz: Pfefferminzöl ist anderen Analgetika ebenbürtig (https://www.aerzteblatt.de/archiv/1799/Spannungskopfschmerz-Pfefferminzoel-ist-anderen-Analgetika-ebenbuertig)] Bereits nach 15 Minuten kann Pfefferminzöl eine signifikante Reduktion der Kopfschmerzen bewirken. Pfefferminzöl kann entweder auf Stirn und Schläfen aufgetragen, inhaliert oder als Badezusatz verwendet werden, um Kopfschmerzen zu lindern.

Neuralgie

Neuralgie ist ein starker Schmerz entlang eines oder mehrerer Nerven, oft im Gesicht.

Hilfreich sind: Baldrian, Boxhornklee, Brennessel, Hollunder, Kamille, Königskerze, Lavendel, Mutterkraut, Pfefferminze, Schafgarbe, Schwertlilie, Spitzwegerich, Rosskastanie, Thymian und …

Johanniskraut: Wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Nervenschmerzen. Das aus Johanniskraut gewonnene Rotöl gilt als eines der besten Heilöle und kann äußerlich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um Nervenschmerzen zu lindern. Die Inhaltsstoffe Hyperforin und Hypericin in Johanniskraut sollen die neuronale Aufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin beeinflussen und so schmerzlindernd wirken. Achtung, die volle Wirkung von Johanniskraut-Präparaten tritt oft erst nach 2-3 Wochen regelmäßiger Einnahme ein. Zudem können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten, sodass die Einnahme mit einem Arzt abgestimmt werden sollte.

Rückenbeschwerden

Rückenbeschwerden umfassen eine Vielzahl von Symptomen, darunter Schmerzen und Steifheit.

Medizinisch hilfreich sind: Brennnessel (Urtica dioica), Cayennepfeffer (Capsicum annuum), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Kamille (Matricaria chamomilla), Kurkuma (Curcuma longa), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Teufelskralle (Harpagophytum procumbens), Weidenrinde (Salix alba), Wiesenkümmel (Carum carvi) und …

Arnika: Wird äußerlich angewendet, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Die Inhaltsstoffe von Arnika wirken gegen Verspannungen und Entzündungen im Rücken und können bei Rückenschmerzen, insbesondere bei Überlastung, helfen.

Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit (Insomnie) ist die Schwierigkeit, ein- oder durchzuschlafen.

Hilfreich sind: Hopfen (Humulus lupulus), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Kamille (Matricaria chamomilla), Lavendel (Lavandula angustifolia), Lindenblüten (Tilia spp.), Melisse (Melissa officinalis), Passionsblume (Passiflora incarnata), Schlafmohn (Papaver somniferum), Zitronenverbene (Aloysia citrodora) und …

Baldrian: Baldrian hat eine beruhigende und entspannende Wirkung auf das Nervensystem, die beim Einschlafen und Durchschlafen helfen kann. Die Inhaltsstoffe des Baldrians, insbesondere ätherische Öle und Valepotriate, wirken auf die Nervenzellen des Körpers und entfalten so eine entkrampfende Wirkung. Studien, wenn auch nicht immer eindeutig, belegen eine Verbesserung der Schlafqualität und Verkürzung der Einschlafzeit durch Baldrian-Präparate. Baldrian macht im Gegensatz zu verschreibungspflichtigen Schlafmitteln nicht abhängig und gilt als lange bewährtes natürliches Heilmittel in der Naturheilkunde gegen Unruhe, Nervosität.

Schwindel

Schwindel (Vertigo) ist ein Gefühl von Benommenheit oder Gleichgewichtsstörungen.

Hilfreich sind: Ehrenpreis, Gioldmelisse, Johanniskraut, Lavendel, Majoran, Mistel, Schafgarbe, Weißdorn und …

Ingwer: Ingwer wird aus mehreren Gründen als Mittel gegen Schwindel und Übelkeit geschätzt. Er regt den Blutfluss zum Gehirn an, was das Schwindelgefühl reduziert. Ingwer hilft besonders gut gegen Übelkeit, die oft mit Schwindel einhergeht, z.B. bei Reisekrankheit oder Seekrankheit. Frisch geriebener Ingwer oder Ingwertee können direkt bei Schwindelanfällen eingesetzt werden, indem man ihn kaut oder trinkt.
Ingwerwickel haben sich bei Schwindel aufgrund von Verspannungen im Nacken oder Rückenschmerzen bewährt, da die Wärme die Muskeln entspannt. Ingwer ist ein bewährtes Hausmittel, das schon früher von Seeleuten bei Schwindel und Übelkeit eingesetzt wurde. Allerdings zeigen die Quellen auch, dass Ingwer nicht bei allen Schwindelarten gleich gut wirkt. Gegen Angstschwindel oder Benommenheitsschwindel sind die Erfahrungen nicht so gut.

Übelkeit

Übelkeit ist ein Unwohlsein im Magen, das oft zum Erbrechen führt.

Hilfreich sind: Frauenmantel, Ingwer, Melisse, Schafgarbe, Salbei, Weißdorn und …

Pfefferminze: Hat beruhigende und entspannende Eigenschaften, die Übelkeit lindern können.

Verstopfung

Verstopfung ist die seltene und oft schmerzhafte Entleerung des Darms.

Hilfreich sind: Aloe Vera, Berberitze, Leinsamen, Löwenzahn, Rhabarber, Schlehdorn, Sennesblätter, Spitzwegerich, Süßholzwurzel, Wegwarte, Zichorie und …

Flohsamen: Wirken als natürliches Abführmittel und fördern die Darmbewegung. Die in den Flohsamenschalen enthaltenen Schleimstoffe zählen zu den löslichen Ballaststoffen. Diese Schleimstoffe binden Wasser im Darm und quellen dort auf. Dadurch vergrößert sich das Volumen des Darminhalts, was die Verdauung anregt und mild abführend wirkt. Gleichzeitig wird der Stuhl weicher und erhält eine bessere Konsistenz, was die Darmentleerung erleichtert. Die Schleimstoffe üben zudem einen Schmiereffekt aus, der die Darmpassage des Stuhls verbessert.

Wechselbeschwerden

Wechseljahresbeschwerden sind Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen, die mit den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren einhergehen.

Hilfreich sind: Traubensilberkerze, Frauenmantel, Johanniskraut, Kamille, Lavendel, Melisse, Mönchspfeffer, Rotklee, Schafgarbe und …

Salbei: Salbei enthält Verbindungen, die die Aktivität von Schweißdrüsen reduzieren und somit zu einer Verringerung von Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen führen können. Außerdem können die entspannenden Eigenschaften von Salbei helfen, Schlafprobleme zu mildern und die Schlafqualität während der Wechseljahre zu verbessern.

Fazit

Die Verwendung von Heilpflanzen kann eine schonende und natürliche Methode sein, um verschiedene Beschwerden zu lindern. Es ist jedoch wichtig, diese Anwendungen als Ergänzung zur konventionellen Medizin zu betrachten und bei ernsthaften oder anhaltenden Symptomen ärztlichen Rat einzuholen.

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Quellen:

¹ Knoblauch und Arteriosklerose (S. Kahl; Diplomarbeit; Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Fachbereich Ökotrophologie; 2007)
² Mönchspfeffer: Wie eine alte Heilpflanze bei Frauenleiden helfen kann (Süddeutsche Zeitung; 2024)
³ Mit Gicht ist gut Kirschen essen (aerztezeitung.de)

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Linktipps

– Gartenkalender – was ist wann zu tun?
– Vorsicht im Umgang mit Heilpflanzen
– Johanniskraut – Heilpflanze mit breitem Wirkungsspektrum
– Silberdistel | Heilpflanzenlexikon
– Bachblüten, Alternativmedizin, Naturheilkunde
– Bärlauch und seine giftigen Doppelgänger
– Haarausfall und körperliche Veränderungen während der Krebstherapie

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