Schutz vor Pilzvergiftungen

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Pilzvergiftungen

Eierschwammerln oder Herrenpilze sind wohl die bekanntesten Pilze, die in den heimischen Wäldern gesammelt werden. Von ihnen geht auch keine Gefahr aus. “Problematisch wird es dann, wenn aus Unkenntnis giftige Pilze gesammelt oder giftige mit ähnlich aussehenden Pilzen verwechselt werden”, sagt Dr. Christian Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz.


Das Paradebeispiel für Verwechslungen ist der Knollenblätterpilz. Er wird immer wieder mit Champignonsorten oder dem Parasol verwechselt. Feinböck: “Das Gift des Knollenblätterpilzes ist für den Löwenanteil der tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich.” Die Symptome können, je nach Pilz, schon wenige Stunden nach der Mahlzeit oder aber erst nach einigen Tagen auftreten. Heftiger Brechdurchfall, Fieber oder Schmerzen sind sichere Anzeichen einer Vergiftung.”

Erste Hilfe bei Pilzvergiftungen

Wer unter diesen Symptomen leidet, muss auf schnellstem Weg ins Krankenhaus. “Nehmen Sie Erbrochenes, Putzreste des Pilzes oder Reste der Mahlzeit zur Analyse ins Krankenhaus mit. Flößen sie dem Vergifteten keine Milch ein und lösen Sie kein Erbrechen aus. Beim Transport sollte wegen der Erstickungsgefahr durch Erbrochenes auf freie Atemwege und stabile Seitenlage geachtet werden”, so Feinböck. Doch nicht nur die Giftstoffe können gefährlich werden. Zu alte, verdorbene, stark durchwässerte oder gefrorene Pilze sind nicht bekömmlich.

Um Vergiftungen auszuschließen, sollten nur bekannte Pilze gesammelt werden. Feinböck: “Machen Sie sich mit den Merkmalen giftiger Pilze und jener, die Sie sammeln wollen, vertraut. Nicht jeder Giftpilz ist so leicht erkennbar wie ein Fliegenpilz. Lassen Sie im Zweifelsfall unbekannte Pilze stehen. Die andere Möglichkeit ist, die Pilze von Experten, zum Beispiel beim Marktamt, ansehen zu lassen.” Auch alte oder durchnässte Pilze sollten im Wald bleiben. Um die Pilze frisch zu halten, sollten Sie in luftdurchlässigen Gefäßen, etwa einem Korb, gesammelt werden. In Rucksäcken oder Tragtaschen werden die Pilze zerdrückt und verderben rasch. Bereiten Sie die Pilze bald zu, frisch schmecken sie ohnehin am besten.

© Rotes Kreuz

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