Neurodermitis im Sommer

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Neurodermitis im Sommer

Etwa 10 bis 15 Prozent aller Kinder in den Industrienationen sind von Neurodermitis betroffen. Bei der Hälfte aller Betroffenen bricht sie bereits in den ersten Lebensmonaten aus. Doch was löst sie aus und wie können Sie Ihrem Kind helfen?


Das Krankheitsbild gestaltet sich bei jedem Neurodermitiker individuell verschieden. Der Verlauf läßt sich daher nicht vorhersagen. Schon bei Säuglingen kann in den ersten Lebensmonaten der sogenannte Milchschorf auftreten, mit stark nässender und krustiger Haut vor allem im Kopfbereich. Meist klingen die Erscheinungen bis zum fünften Lebensjahr ab. Die Krankheit kann aber auch erst im Jugend- oder Erwachsenenalter zum Ausbruch kommen. Beim Neurodermitiker ist die Hornschicht der Haut in ihrer Funktion beeinträchtigt. Durch zu starke Wasserabgabe trocknet sie aus, es bilden sich Risse und Schuppen.

Typischerweise sind die Armbeugen, Kniekehlen, Handgelenke, Hals und Nacken betroffen. Die Haut ist gerötet und wirkt oft derb oder geschwollen. Es finden sich auch Krusten oder nässende Stellen. Ein charakteristisches Merkmal ist der Juckreiz, der so stark sein kann, das manche Neurodermitiker ein Bild des ständigen Kratzens und Reibens bieten. Das Kratzen führt zu Entzündungserscheinungen, die selbst wiederum Juckreiz auslösen.

Sommerliche Hitze, erfrischendes Nass und Sand am Meer und in der Sandkiste bringen oft zusätzliche Reize für die überempfindliche Haut von Neurodermitikern. Einige einfache Tipps können helfen, ohne wesentliche Einschränkungen an Spiel- und Sportaktivitäten in der warmen Jahreszeit teilzunehmen:

  • Beim Schwimmen im Freibad oder in der Halle trocknet die Haut durch das chlorhaltige Wasser aus. Achten Sie darauf, dass das Badewasser jedesmal gut abgeduscht wird.
  • Ein Aufenthalt am Meer wirkt sich in den meisten Fällen günstig auf bestehende Hautveränderungen aus. Am Gesamtverlauf ändert sich allerdings nach der Rückkehr nach Hause nichts.
  • Bei gerade akutem Beugenekzem reizen die kleinen Sandkörner am Strand oder in der Sandkiste zusätzlich. Sie sollten abends durch kurzes, gründliches Abbrausen entfernt werden.
  • Menschen mit Neurodermitis haben sowohl in der Art der Bekleidung als auch beim Material gewisse Vorlieben. Da Neurodermitiker eine gestörte Temperaturregulation haben, tragen sie auch an heißen Tagen lieber lange Hosen, um durch das Schwitzen eine Abkühlung zu ermöglichen. Am besten vertragen wird Baumwolle in reiner Verarbeitungstechnik (z. B. Baumwolljersey, Flanell, Baumwollschnürlsamt

Behandlung

Im Vordergrund der Therapie steht zuerst die Behandlung der Entzündung sowie gegebenenfalls der bakteriellen Superinfektion. In weiterer Folge muss der Juckreiz unterdrückt bzw. geschwächt werden, damit die Haut abheilen kann und vom Kind nicht wieder aufgekratzt wird. Wichtig ist außerdem, dass weitere Hautirritationen und der Kontakt zu Allergenen vermieden und auf die psychische Stabilisierung des Kindes geachtet wird. Denn Neurodermitis kann einerseits aufgrund psychischer Stressfaktoren ausbrechen, andererseits aber auch massiv Stress bei den Betroffenen verursachen.

Zur Behandlung der Entzündung werden üblicherweise spezielle Cremen verschrieben. Dabei kommen je nach Stärke der Symptome einfache rückfettende Cremen bzw. Salben bis hin zu cortisonhaltigen Produkten zum Einsatz. Sie können auch bei schweren Schüben rasch für Linderung sorgen, wenngleich sie dennoch nur die Symptome, nicht aber die Auslöser behandeln. Deshalb gilt es die tatsächlichen Verursacher zu finden und diese anschließend auch intensiv in die Behandlung einzubinden.

Ein Beitrag von www.med.at

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Linktipps

– Neurodermitis: Ursachen, Symptome, Therapie
– Die 5 besten Tipps für Kinder mit Neurodermitis
– Heilpflanzenlexikon: Nachtkerze gegen Neurodermitis
– Die häufigsten Hauterkrankungen
– Was ist Dermatologie?

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