Was ist Dermatologie?

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Dermatologie

Dermatologie ist jenes Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der Haut und Hautanhangsorgane beschäftigt. Das Teilgebiet befasst sich des Weiteren mit Geschlechtskrankheiten (Venerologie, Syphilidologie), inklusive sexuell übertragbaren Krankheiten, sowie der männlichen Zeugungsfähigkeit (Andrologie). Das hauptsächliche Tätigkeitsfeld umfasst Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen der Haut einschließlich Haare und Nägel, der hautnahen Schleimhäute, sowie durch Allergie bedingter Hauterkrankungen.


Die Dermatologie und Venerologie zählt nebst der Inneren Medizin und der Chirurgie zu den ältesten Fachgebieten der Medizin. Heute ist die moderne Dermatologie in zahlreiche Spezialgebiete aufgeteilt und umfasst etwa die Dermatoallergologie, die Dermatochirurgie, Photodynamische Therapie und Lasertherapie, die Dermatohistologie, die Venerologie, die Psychosomatische Dermatologie und die kosmetische Dermatotherapie, um nur einige zu nennen.

Geschichte der Dermatologie

Die Geschichte der Dermatologie begann im europäischen Raum mit einem Gesinnungswandel. Galten im Mittelalter Hauterkrankungen noch als Zeichen der Aussätzigkeit und des Siechtums (die Kranken wurden außerhalb der Stadt in Siechhäusern oder Leprosorien – benannt nach der damals sehr häufigen Infektionskrankheit Lepra – untergebracht), so setzte sich im auslaufenden 18. Jahrhundert die Auffassung durch, die Haut nicht als bloße Hülle, sondern als Organ mit eigenständigen Funktionen zu verstehen.

Männer wie der Franzose Anne Charles Lorry (1726 – 1783), der Österreicher Josef Jacob Plenck (1738 – 1807) oder der Engländer Robert Willan (1757 – 1812) gelten als die Pioniere dieser medizinischen Fachrichtung. Mit der Gliederung der einzelnen Hautveränderungen als diagnostische Grundlage, wurden Bilder in der dermatologischen Lehre und Forschung
zunehmend wichtiger. Der Franzose Jean Louis Alibert (1766 – 1837) veröffentlichte um 1810 sein Werk „Arbre des Dermatoses“, in dem er die Hautkrankheiten nach ihren Ursachen und ihrer klinischen Entwicklung ordnete. Dies ist wohl als Beginn der modernen dermatologischen Forschung und Diagnostik zu werten.

Allgemeine Dermatologie – Tätigkeitsfelder von Hautärzten

Anbei eine stark reduzierte Listung der wichtigsten Tätigkeitsfelder der Dermatologie. Hautärzte (Dermatologen) behandeln Hauterkrankungen wie z.B.

– Allergien
– Neurodermitis
– Venenerkrankungen

und auch

– Krankheiten im Bereich von Haaren und Nägeln

außerdem

– Tumorerkrankungen der Haut – gutartige (z.B. Melanom), als auch bösartige (z.B. Basalzellkarzinom)

Einen weiteren Bereich stellen die

Geschlechtskrankheiten

dar.

Aufgabenbereiche

    • operative Behandlung der Haut, der Unterhaut, der Hautanhangsgebilde und hautnahen Schleimhäute
    • Vorbeugung, Erkennung, operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Tumoren des Hautorgans (Hautkrebs) und hautnaher Schleimhäute
    • Betreuung von Patienten mit psychogenen Symptomen und somatopsychischen Reaktionen
    • Erkennung und Behandlung allergischer Erkrankungen
    • Vorbeugung, Erkennung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen und deren Auswirkungen an Haut und hautnahen Schleimhäuten und Geschlechtsorganen
    • Erkennung andrologischer Störungen und Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
    • Erkennung und Behandlung der von hautnahen Gefäßerkrankungen
    • Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von Dermatosen
    • Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von Pilzerkrankungen im Bereich von Haut oder Nägeln
    • Strahlenbehandlungen und Lasertherapie

Die moderne Dermatologie – Behandlungsmethoden

Heute setzt die Dermatologie im Kampf gegen Haut-Erkrankungen vor allem auf diese Verfahren:

    • operative Eingriffe: Chirurgisches Enfernen von Tumoren, Hautdehnungsverfahren, Hauttransplantationen, ästhetisch operative Dermatologie (z.B. Narbenkorrekturen)
    • proktologische Eingriffe
    • kryotherapeutischen Verfahren
    • lasertherapeutischen Verfahren
    • Sklerosierungstherapie oberflächlich gelegener Venen
    • Sonographie der Haut und hautnahen Lymphknoten
    • phlebologische Funktionsuntersuchungen wie Verschlussplethysmographie, Lichtreflexrheographie
    • Photochemotherapie, Balneophototherapie und photodynamische Therapie
    • Punktions- und Katheterisierungstechniken
    • Lokal-, Tumeszenz- und Regionalanästhesien
    • Gestaltung von dermatologischen Rehabilitationsplänen
    • mykologische Untersuchungen einschließlich kultureller Verfahren und Erregerbestimmung

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Quellen:

¹ Österreichische Gesellschaft für Venerologie und Dermatologie
² Universitätsklinik für Dermatologie Wien

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Linktipps

– Körperatlas: Haut
– Die häufigsten Hauterkrankungen
– Peeling – die sanfte Abreibung
– Narben und Narbenbehandlung