Food Blog – was ist das?

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Food Blog - was ist das?

Wenn alles perfekt läuft, sind Food Blogs kulinarische Online-Kunstwerke: liebevoll gestaltet, bunt inszeniert und kreativ in Szene gesetzt! Food Blogs sind mehr als einfache Rezeptsammlungen im Internet, es sind Tagebücher des Genusses, betrieben von leidenschaftlichen (Hobby)Köchen. Wer bei der Rezeptsuche online noch bei traditionellen Rezeptsammlungen hängen bleibt, ist selbst schuld. Lieber wählt man einen der zahlreichen – zumeist auf bestimmte Themen spezialisierten – Food Blogger.


Die Auswahl ist mittlerweile riesig: von vegetarischen Köstlichkeiten, über Blogs nur für Süsses, bis hin zu Blogs, die ganz spezielle Diäten in den Mittelpunkt rücken – es gibt praktisch kein kulinarisches Fachgebiet, das noch nicht besetzt wäre. Doch wie funktioniert ein Food Blog eigentlich? Wovon leben erfolgreiche Blogger und kann man damit seine Lebensinhalt verdienen? Ist da noch Raum für neue Food Blogger? Nun, ein Food Blog ist ein Themen Blog wie jeder andere auch. Doch beginnen wir von vorne: was ist denn überhaupt ein Blog?

Der Blog

Wikipidia weiss es: Der oder das Blog oder auch Weblog (Wortkreuzung aus engl. Web und Log für Logbuch) ist ein auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert (also „postet“) oder Gedanken niederschreibt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als Bloggen bezeichnet.

Häufig ist ein Blog eine chronologisch abwärts sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird. Der Blogger ist Hauptverfasser des Inhalts, und häufig sind die Beiträge aus der Ich-Perspektive geschrieben. (…) Interaktion mit dem oder den Betreibern des Blogs sind – in Form von Kommentaren oder Diskussionen der Leser zu bestimmten Artikeln – meist möglich und willkommen.

Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Zugänglich-machen von Informationen, Gedanken und Erfahrungen, etwas untergeordnet auch der Kommunikation dienen, ähnlich einem Internetforum. Je mehr regelmäßige Einträge ein Blog aufweist, desto größer die Community und damit die Anzahl der wiederkehrenden User.¹

Blogs gibt es zu den verschiedensten Lebensbereichen – Politikblogs, Literaturblogs, Reiseblogs und natürlich auch Foodblogs – denn Essen geht uns schließlich alle an!

Food Blogger

Nicht weiter verwunderlich also, dass Food Blogs mit zu den beliebtesten Blogs überhaupt gehören. Ein gelungener Food Blog ist eine Projektionswand für individuelle kulinarische Abenteuer, die zum Mitmachen und Nachkochen einlädt!

Erfolgreiche Food-Blogger konzentrieren sich meist auf ein Thema und nutzen neben ihrem Blog oft auch noch andere Medien um auf sich aufmerksam zu machen: eine eigene begleitende Facebookseite kann beispielsweise helfen, mit potentiellen Interessenten und Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.

Auch Fotoportale wie Instagram oder Pinterest oder Videoportale wie Youtube helfen dabei, Reichweite zu erzielen. Bemerkenswert ist, dass viele erfolgreiche Food Blogs Wert auf Regionalität und Saisonalität legen und einen gesunden Lebensstil vermitteln. Auch bei den ‘Mehlspeis-Blogs’, oder Blogs zu ausgefallenen Cocktails wird so gut wie immer eher auf die hohe Qualität der Zutaten geachtet, denn auf deren Preis.

Hauptinhalt von Food-Blogs sind natürlich Rezepte. Es geht um klare Anweisungen in lockerer Schreibweise, und auch der Humor und die persönliche Note dürfen nicht zu kurz kommen. Das unterscheidet Food Blogs von traditionellen Online Kochbüchern! Auch ansprechende Fotos – der ursprünglichen Zutaten und/oder der Zubereitungsschritte und/oder des Ergebnisses – oder am besten alles zusammen – sind das Um und Auf eines erfolgreichen Food Blogs.

Wie verdienen (Food) Blogger Geld?

Das Thema Essen betrifft uns alle und deshalb ist das Traffic-Potential von Food-Blogs recht hoch. Food-Blogs leben sehr stark von Fotos und es ist wenig überraschend, dass viele Food-Blogs sehr viel Traffic über Foto-Portale bekommen. Im März 2014 kamen rund 40% aller Food Blog Besucher von Pinterest; die Google-Suche folgt dahinter erst mit rund 20%.

Traffic ist aber nicht alles. Dieser muss auch zu Geld zu machen sein, sonst lohnt sich ein Food-Blog zumindest aus wirtschaftlicher Sicht nicht.

Einer der erfolgreichsten internationalen Food Blogs ist pinchofyum.com mit rund 25.000 USD an Einnahmen (und 17.000 USD nach Abzug der Ausgaben), Knapp die Hälfte der Einnahmen kommt über Werbung: Hoher Traffic lockt Bannerwerbung an.

Darüber hinaus gibt es bei ausreichend hohen Besucherzahlen natürlich auch noch andere Möglichkeiten Geld zu verdienen – nämlich jene, die jeder anderen Internetseite auch zur Verfügung stehen: Affiliate-Marketing, Google AdSense, kostenpflichtige Membership-Sites, bis hin zu eigenen e-books – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Auch Kooperationen mit Produktanbietern sind eine Möglichkeit kommerziell erfolgreich zu sein – aber Achtung: sie riskieren damit ziemlich wahrscheinlich Ihre Objektivität und Unabhängigkeit – und damit ein Stück Freiheit!

Tipp: wer es genau wissen will, dem empfehlen wir das pinchofyum e-book mit dem Title “How to Monetize Your Food Blog”.

Food Blog awards

Mittlerweile gibt es auch eine Reihe von nationalen und internationalen Food Blogg awards und das Preisgeld für die Gewinner zahlt sich jedenfalls in Österreich aus: Mit 1.000 bis 3.000 EUR sind zum Beispiel die verschiedenen Kategorien beim österreichischen AMA Food Blogg Award 2015 dotiert. Die hochkarätige Jury setzt sich aus acht Vertretern der Bereiche Online- und Printmedien, Gastronomie und Wissenschaft zusammen; Preise werden in fünf Kategorien – plus Sonderpreis – vergeben:

  • „Food Blog des Jahres“ (wird international vergeben)
  • Kategorie „Hausgemacht“
  • Rezept “Vegan”
  • Rezept “Typisch Regional”
  • Rezept “Backwaren”
  • Sonderpreis „Publikumsliebling“

Beim Deutschen Food Blog Award wiederum gibt es tolle Reisen zu gewinnen und auch viele Zeitschriften und Onlineportale starten Wettbewerbe für Food Blogger. Ein weiterer Profit für Finalisten und Gewinner: Einladung in Koch- oder Talkshows und damit die Möglichkeit den eigenen Blog noch bekannter (und einträglicher) zu machen.

“Lohnt” es sich noch eine eigenen Food-Blog zu starten?

Food Bloging ist kein neuer Trend, und es existieren schon eine Reihe hervorragender Blogs in deutscher Sprache. Dennoch: wer sich eine Nische sucht, Kochtalent und Gespür fürs Fotografieren sowie ausreichend Ausdauer und Liebe zur Sache mitbringt, kann durchaus auch noch im deutschsprachigen Raum erfolgreich sein.

Food-Blogs sind jedenfalls eine wunderschöne Möglichkeit, Rezepte zu speichern und mit anderen zu teilen. Also ein wundervolles Hobby für Kochexperten mit Affinität zur Fotografie. Traffic- und damit Einnahme-Potentiale gibt es – aber man muss vor allem Durchhaltevermögen haben, wenn man sein Hobby auch als Einnahmequelle nutzen will.

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Quellen:

¹ Wikipedia – Was ist ein Blog

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Little CITY – Valerias Reise- & Foodblog
– thx4cooking – Foodblog von Parvin Razavi
– Die Glücklichmacherei – ein Foodblog von Nadin Hiebler
– Foodblog Alpenkoch
– Kochutensilien – Grundausstattung der Küche
– Geld verdienen mit einem Food Blog
– AMA Food Blog Award

Literaturtipps:
– Food Blogging For Dummies (Kelly Senyei; 320 Seiten)
– Foodblogs und ihre besten Rezepte (Ariane Bille; 160 Seiten)
– Foodfotografie (Peter Rees; 244 Seiten)

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