Teufelskralle | Heilpflanzenlexikon
Die (afrikanische) Teufelskralle ist eine krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter lange, auf dem Boden liegende Triebe entwickelt. Auffallend sind ihre großen hellrosa bis roten Blüten und ihre krallenartigen, mit Widerhaken versehenen Früchte, welche ihr auch den Namen geben. Die Widerhaken bewirken, dass die Früchte an Tieren hängenbleiben und sich die Pflanze so verbreitet.
Die Teufelskralle ist in den Savannen der Kalahari Südafrikas, Botswanas und Namibias heimisch. Eine Kultivierung außerhalb Afrikas scheint nicht möglich zu sein.
Verwendet werden von der Teufelskralle ausschließlich ihre weit verzweigten Speicherwurzeln (Sekundärwurzeln), deren heilende Wirkung in Afrika schon lange bekannt ist. Nach Europa wurde die Teufelskralle in den 50-er Jahren eingeführt und erlebte in den 70-er Jahren einen regelrechten Boom. Ihre Wurzeln finden unter anderem Anwendung bei der Behandlung von Arthrosen und anderen Gelenkskrankheiten. Auch bei Tieren wie Hunden und Pferden wird die Teufelskralle bei chronischen Arthroseerkrankungen eingesetzt.
In Europa gibt es zwei Pflanzenarten, die ebenfalls den Namen Teufelskralle tragen. Diese gehören aber zu den Glockenblumengewächsen und sind mit der zu den Sesamgewächsen gehörigen afrikanischen Teufelskralle nicht verwandt.
Kenndaten
- Wissenschaftlicher Name: Harpagophytum procumbens
- Familie: Sesamgewächse (Pedaliaceae)
- Wuchshöhe: bis zu 1,5 m
- Farbe der Blüten: Hellrosa bis Rot
- Sammelzeit: Sommer
- Vorkommen: in den Savannen der Kalahari Südafrikas, Botswanas und Namibias
- Standorte: heißes Klima, trockene und sandige Böden
- verwendete Pflanzenteile: Speicherwurzeln (Sekundärwurzeln)
Synonyme
Afrikanische Teufelskralle, Südafrikanische Teufelskrallenwurzel, Trampelklette
Wirksame Inhaltsstoffe
Glutamin-Säure, Histidin, Iridoidglykoside (Harpagosid, Harpagid und Procumbid), Phenylpropanoide wie Acteosid, Triterpene (Ursolsäure), Flavonoide (Kaempferol, Luteolin), ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure und Chlorogensäure, Phytosterine (Beta-Sitosterol), Mineralstoffe (Aluminium, Chrom, Kalzium, Magnesium, Selen, Zink, Zinn)
Heilwirkung und Anwendungsgebiete
Die Teufelskralle wirkt abschwellend, blutverdünnend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Außerdem soll sie den Eisprung fördern. Sie findet auf folgenden Gebieten Anwendung:
- Arthrose
- Ekzeme
- Erysipel (Rotlauf)
- Fieber
- Gallenbeschwerden
- Gelenksbeschwerden
- Gürtelrose
- Hexenschuss
- Ischias
- Leberschwäche
- Magen- und Darmkrankheiten
- Nierenschwäche
- Rheuma
- Rückenschmerzen
- Schuppenflechte
- Sehnenentzündungen
- Verdauungsbeschwerden
- verschlissene Gelenke
- Wechseljahrsbeschwerden
Dosierung und Anwendung
Die Wurzel der Teufelskralle kann zur Herstellung von Tees und Tinkturen genutzt werden. Nachdem die Wurzeln der Teufelskralle im europäischen Raum in freier Natur nicht zu finden und auch sonst wohl schwer erhältlich sind, ist es notwendig, auf Fertigpräparate zurückzugreifen.
Hier trotzdem ein Tipp, wie man einen Tee aus Teufelskrallenwurzeln herstellen kann:
Einen Teelöffel getrocknete Wurzeln zerkleinern oder zerreiben, mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen und bei Raumtemperatur über Nacht ziehen lassen. Anschließend abseihen.
Warnhinweise
Nicht anwenden bei Magen- und Darmgeschwüren. Nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt anwenden:
- während der Schwangerschaft und der Stillzeit
- bei Diabetes
- bei Gallensteinleiden
- bei Herz-Kreislauferkrankungen
- bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung
Selten führt die Einnahme von Teufelskrallenwurzeln zu Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel. Reaktionen wie Hautausschläge, Gesichtsschwellungen oder Nesselsucht treten äußerst selten auf.
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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