Medizinlexikon: Laparoskopie
[gr.], die Laparoskopie
Bei der Laparoskopie (Bauchspiegelung) handelt es sich um eine Besichtigung der Bauchhöhle (und der sich in der Bauchhöhle befindlichen Organe) von innen, wobei ein endoskopisches Verfahren (via Laparoskop) angewandt wird. Man unterscheidet zwischen der diagnostischen Laparoskopie und der operativen Laparoskopie. Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt.
Ablauf:
Bei beiden Varianten (Diagnostik und Operation) wird CO2-Gas via Nadel in die Bauchhöhle eingebracht. Dadurch hebt sich die Bauchhöhle dann von den Organen ab. Es erfolgt sodann ein Hautschnitt im Nabelbereich, wobei eine Führungschiene (Kanüle) eingeführt wird. Diese Führungsschiene wird dann entfernt und durch einen sogenannten Trokar (dünnes Röhrchen mit Ventilen) ersetzt.
Dieser erste Trokar wird “blind” gesetzt – das bedeutet, dass die Spitze beim Durchdringen der Bauchdecke nicht optisch kontrolliert wird. Später noch folgende Trokare können dann unter direkter Sicht gesetzt werden. Nunmehr ist es möglich, die Optik (Teleskop) einzuführen und eine diagnostische Laparoskopie vorzunehmen. Bei der operativen Laparoskopie (Laparoskopische Chriurgie) über weitere können nun über weitere kleine Hautschnitte die entsprechenden Instrumente verwendet werden.
Es gibt übrigens auch die sog. “gaslose” Laporoskopie, welche bisweilen noch nicht sehr häufig angeboten wird. Hier wird die Bauchdecke mit einem Lift-Systems mechanisch angehoben. Einige Vorteile gegenüber der gashaltigen Variante: Die Schmerzen nach einer Operation sind wesentlich geringer und die Erholung nach einer Operation verläuft rascher – die Behandlungskosten reduzieren sich also insgesamt.
Verschiedene Eingriffe (Auswahl):
- Abklären unklarer Befunde
- Untersuchung Tumorerkrankungen
- Diagnostik verschiendener Erkrankungen der Organe im Bauchraum
- Darmteilentfernung
- Verwachsungen im Bauchraum lösen
- Gallenblasenentfernung
- Milzentfernung
- Versorgung von Leistenbrüchen
- Gastric Banding (Eingriff bei schwerem Übergewicht)
- gynäkologische Eingriffe
- urologische Eingriffe
- uvm.
Vorbereitung:
Bei operativen Eingriffen ist eine gründliche Darmvorbereitung notwendig, welche unbedingt vorher abgesprochen werden sollte. Erfolgt “nur” eine Untersuchung, sollte man zumindest 6 bis 8 Stunden vor der Laparoskopie nicht essen und trinken.Da es bei der Laparoskopie sehr viele Einsatzgebiete gibt, sprechen Sie Ihre individuelle Vorbereitung unbedingt mit dem Fachpersonal ab!
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Linktipps
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Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!
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