Lungenkraut | Heilpflanzenlexikon
Das (Gefleckte oder Echte) Lungenkraut ist eine mehrjährige krautige Pflanze. Ihre Blätter sind an der Oberseite mit winzigen Stachelhöckern und wenigen Borstenhaaren versehen. Ihre Blüten ähneln von der Form denen der Schlüsselblume, sind aber rosa und werden in der Blüte violett.
In der Naturheilkunde findet das Lungenkraut erstmals im Mittelalter Erwähnung. Hildegard von Bingen nannte es Lungwurz, Paracelsus machte auf seine Heilwirkung bei Atemerkrankungen ebenso aufmerksam wie Leonhart Fuchs.
Den Namen verdankt das Lungenkraut logischerweise seiner heilende Wirkung bei Atemerkrankungen. Auch der wissenschaftliche Name „Pulmonaria officinalis“ lässt sich von „pulmo“ (lat. Lunge) ableiten.
Das Lungenkraut wächst in Laubwäldern und Gebüschen, wo es uns im Frühjahr mit seinen rotvioletten bis blauen Blüten erfreuen kann. Die Blüten erinnern an die gelbe Schlüsselblume. Doch obwohl die Pflanze zu einer ganz anderen Pflanzenfamilie gehört, ist das Wirkungsspektrum .
Durch die darin enthaltene Kieselsäure und den Schleim wirkt das Lungenkraut lindernd auf Reizhusten und Entzündungen der oberen Luftwege, was der Pflanze auch ihren Namen gegeben hat.
Obwohl das Lungenkraut ihrem wissenschaftlichen Namen zufolge “officinal” sein sollte, das heisst immer in Apotheken vorrätig, wird es von der offiziellen Phytotherapie kaum benutzt. Die Volksheilkunde schätzt es jedoch sehr.
Kenndaten
- Wissenschaftlicher Name: Pulmonaria officinalis
- Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
- Wuchshöhe: bis zu 20 cm
- Farbe der Blüten: wechselt während der Blüte von rosa auf violett
- Sammelzeit: März bis Juni
- Vorkommen: in weiten Teilen Europas
- Standorte: Halbschattige bis schattige, luftfeuchte Lage. humus- und nährstoffreiche , mäßig feuchte und durchlässige Böden
- verwendete Pflanzenteile: Kraut
Synonyme
Arzneilungenkraut, Bachkraut, Blaue Schlüsselblume, Bockkraut, Brunnenschüsseli, Brunneschüsseli,m Fleckenkraut,Frauenmilchkraut, Güggelhose, Händschechrut, Hänsel und Gretel, Himmelschlüssel, Hirschkohl, Hirschkoze, Hirschmangold, Hosenschiffern, Königsstiefel, Luchslungenkraut, Lungentee, Lungenwurz, Schlotterhose, Schwesternkraut, Ungleiche Schwestern, Unser lieben Frauen Milchkraut, Waldochsenzunge
Wirksame Inhaltsstoffe
Allantoin, Flavonoide (Anthocyane), Gerbstoff (Gerbsäure), Mineralstoffe (Kieselsäure), Saponine, Schleimstoffe
Heilwirkung und Anwendungsgebiete
Die wichtigsten Wirkstoffe des Löwenzahns sind die Bitterstoffe. Sie regen den Kreislauf an und fördern die Verdauung. Bedeutend ist auch seine harntreibende Wirkung.
Heilwirksame Fähigkeiten und Anwendungsgebiete sind
- adstringierend,
- Augenentzündung,
- Blasenentzündung,
- Blasenleiden,
- blutstillend,
- Bronchitis,
- Darmentzündung,
- Durchfall,
- Erkältung,
- erweichend,
- Halsentzündung,
- Hämorrhoiden,
- harntreibend,
- Heiserkeit,
- Husten,
- Katarrhe der oberen Luftwege,
- Lungenleiden,
- Mund- und Rachenraumentzündungen,
- Nierenbeckenentzündung,
- Pickel,
- Ruhr,
- schleimlösend,
- schweisstreibend,
- Wundheilung
Dosierung und Anwendung
Das Lungenkraut wird vor allem zur Zubereitung von Tees genutzt: Hierfür nimmt man 2 Teelöffel Kraut, übergießt dies mit ¼ Liter kaltem Wasser, kocht dies kurz auf und seiht es nach 5 Minuten ab. Davon täglich mehrere Tassen trinken.
Warnhinweise
Vor längerem Gebrauch wird abgeraten, da es noch nicht bewiesen ist, dass Lungenkraut nicht leberschädigend ist. Die Informationen über mögliche Risiken und Nebenwirkungen sind unzureichend.
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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