Huflattich | Heilpflanzenlexikon

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Huflattich, Naturheilkunde, Heilpflanzen

Der Huflattich ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 30 cm erreicht. Die Blüten des Huflattichs erscheinen zeitig im Frühjahr, seine Blätter folgen erst nach dem Verblühen. Die Blätter sind hufförmig und geben dem Huflattich seinen Namen.


Sein wissenschaftlicher Name (Tussilago) lässt sich von den lateinischen Wörtern „tussis“ (Husten) und „agere“ (vertreiben) ableiten – der Huflattich ist somit der „Husten Vertreibende“.

Seine heilende Wirkung bei Husten wurde bereits in der Antike von Dioskurides, Plinius und Galenos erkannt. Auch Hildegard von Bingen schätzte den Huflattich bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen.

Heute wird der Huflattich – neben seiner Funktion als Hustenmittel – auch bei der Behandlung von Wunden und bei Hautproblemen eingesetzt. Allerdings weisen neueste Forschungen darauf hin, dass der Huflattich leberschädigende und kanzerogene Inhaltsstoffe enthält. Die Einnahme sollte demnach nur in Form von Fertigpräparaten erfolgen (siehe Warnhinweise).

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Tussilago farfara
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 cm
  • Farbe der Blüten: Gelb
  • Sammelzeit: Blüten: März bis April, Blätter: Mai bis Juni
  • Vorkommen: in Europa, Asien und in Teilen Afrikas, in Nordamerika eingebürgert
  • Standorte: trocken und warm; durchlässige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten

Synonyme

Ackerlattich, Bachblümlein, Berglatschen, Brandlattich, Brustattig, Brustlattich, Chappeler, Eschhuflattich, Eselschrut, Feldlattich, Fohlenfuß, Heilblatt, Hitzeblätter, Hoflörrich, Hufblatt, Hustenblätter, Labassen, Ladderblätter, Lehmblätter, Lehmblümel, Loambleamel, Männerblume, Märzblume, Ohmblätter, Pferdefuß, Quirinkraut, Rosshuf, Roßlattich, Sandblume, Sandblümel, Sommertürl, Tabakkraut, Teebleaml, Teeblüml, Zeitrösele, Zytröseli

Wirksame Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Gerbsäure, Tannine), Hyperin, Inulin, Mineralstoffe (Kalium, Zink), Pyrrolizidinalkaloide, Salpetersäure, Saponine, Schleimstoffe, Taraxasterol, Violaxanthin

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Huflattich wirkt adstringierend, anregend, antibakteriell, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, schleimlösend, schweißtreibend und tonisierend. Außerdem soll er das Nervensystem stärken und den Stoffwechsel anregen. Auf folgenden Gebieten kommt der Huflattich zum Einsatz:

  • Appetitlosigkeit
  • Asthma
  • Augenentzündung
  • Bronchitis
  • Brustfellentzündung
  • Darmentzündung
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Erkältung
  • Fieber
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Furunkel
  • Gastritis
  • Gesichtsrose
  • Heiserkeit
  • Husten
  • Kehlkopfentzündung
  • leichte Brandwunden
  • Magen-Darmkatarrh
  • Mund- und Rachenraumentzündungen
  • Nervenschmerzen
  • Ohrenentzündung
  • Pickel
  • Raucherhusten
  • Reizhusten
  • schlecht heilende Wunden
  • Schleimhautentzündungen
  • Staublunge
  • Unterschenkelgeschwür
  • Venenentzündung
  • Verstopfung
  • Wundheilung


Dosierung und Anwendung

Neuste Forschungen haben ergeben, dass der Huflattich leberschädigende und kanzerogene Stoffe enthält. Es wird daher empfohlen, bei der Einnahme auf Fertigpräparate zurückzugreifen. Hier sind die Angaben des Herstellers zu beachten.

Warnhinweise

  • Wegen des Gehalts an leberschädigenden und kanzerogenen Inhaltsstoffen ist von einer Selbstbehandlung abzuraten.
  • Präparate nicht länger als 4 – 6 Wochen anwenden.
  • Nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kleinkindern anwenden.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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