Essen “light” – mit Gefühl weniger essen

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Gesunde Kost: Salate, Obst und Gemüse

Frauen, die an Esssucht und Bulimie leiden, haben das Essen oft schon in früher Kindheit als einzigen Vermittler von Glücksgefühlen wie Geborgenheit, Liebe, Trost erfahren. Dadurch wurden Ess- und Suchtprogramme installiert, so Dagmar Herzog, die Essen in Verbindung mit positiven Gefühlen im Unterbewusstsein festgeschrieben haben. Diese Muster überlagern die gesunde Selbststeuerung des Körpers, also die eigentliche Funktion von Essen – genussvoll Hunger zu stillen. Um dieses ursprüngliche Essverhalten wieder zu aktivieren und das falsche Reaktionsmuster zu löschen, hat Dagmar Herzog eine Technik entwickelt, die über ein emotionales Training zum Ziel führen soll: die Dagmar-Herzog-Methode, kurz DHM.


Programme, die über Emotionen entstanden sind, können nicht über den Verstand verändert werden, sondern nur über andere Emotionen, sagt die Trainerin.

Mittels Gefühlen versucht DHM, das im Unterbewusstsein gespeicherte Programm zu verändern. Denn jedes Gefühl ist ein komplexes Zusammenspiel biochemischer Stoffe, z.B. von Hormonen. Botenstoffe werden ausgeschüttet und die wiederum beeinflussen Programme im Gehirn. Kennen Sie das? Sie sind traurig und fühlen sich körperlich krank. Dann erhalten Sie einen lang ersehnten Anruf vom Frischverliebten – und Ihre Beschwerden sind wie weggeblasen. Glückshormone haben die Stresshormone abgebaut. Diesen Effekt versuchen Bulimikerinnen während ihrer Fressanfälle zu erreichen. Essen als Glücksersatz – darin besteht ihr Suchtprogramm. Um es zu löschen, müssen, so der Ansatz von DHM, neue Programme installiert werden, die negative Emotionen in Verbindung mit dem Essen auslösen. Diät zu halten braucht dann niemand mehr, es ist im Rahmen der Methode sogar ausdrücklich verboten. DHM arbeitet mit drei Elementen: mit Negativ- und Positivszenen sowie mit den fünf Harmonys.

Im entspannten Zustand wird zunächst, unterstützt durch Musik, eine negative Essensszene visualisiert, die unangenehme Gefühle hervorruft: Einsamkeit, Nicht- Geliebt-Werden, Verwahrlosung, Ekel. Auch diese Emotionen werden nun im Unterbewusstsein in Verbindung mit Essen gespeichert. Nach der Negativszene folgt eine Positivszene, die nichts mit Essen zu tun hat: Bewegung in der Natur zum Beispiel. Eine gute Tasse Tee trinken oder ein Glas Wasser. Auch diese Bilder lösen beim Visualisieren Gefühle aus – nur sind es jetzt angenehme. Es entstehen neue Reaktionsmuster, mit denen die alten ersetzt werden. Bei Frust oder in anderen Stresssituationen folgt nicht mehr automatisch der Griff in Kühlschrank oder Pralinenschachtel. Das Essen hat seine Glücksverheißung verloren. An seine Stelle tritt die Lust auf einen Spaziergang in Wald und Wiesen oder das Glas Wasser.

Unterstützt werden die Negativ- und Positivszenen von den fünf Entspannungsübungen, die über Emotionen ängste und Stress abbauen, den Stoffwechsel anregen, das Selbstbewusstsein stärken sollen. Ein halbes Jahr lang sollte zu Hause geübt werden, bis das neue Verhaltensmuster das alte dauerhaft ersetzt hat. Auf gutes Essen muss dabei natürlich nicht verzichtet werden, clevere Rezepte gehören einfach dazu – viele kalorienarme Rezepte gibt es übrigens unter www.gutekueche.ch.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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