Sportmedizin: Training, Diagnostik, Therapie

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Sportmedizin

In der Sportmedizin beschäftigt sich der Arzt nicht nur mit akuten und/oder chronischen Sportverletzungen. Zunehmend gilt sein Bemühen der Gesundheitsförderung. Während die professionelle medizinische Betreuung im Spitzensport selbstverständlich ist, sollten auch Hobby-Sportler das Angebot für sportmedizinische Grunduntersuchungen regelmäßig nutzen. Bei ärztlichen Beratungsgesprächen können persönlich abgestimmte Trainingspläne erarbeitet werden.


Aufgaben der Sportmedizin – Artikelübersicht:

“Sportmedizin stellt das Bemühen der theoretischen und praktischen Medizin dar, den Einfluss von Bewegung, Training und Sport sowie den von Bewegungsmangel auf den gesunden und kranken Menschen jeder Altersstufe zu analysieren, um die Befunde der Prävention, Therapie und Rehabilitation dem Sporttreibenden dienlich zu machen.”

So definierte die österreischische Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention den Begriff Sportmedizin nach Professor Wildor Hollmann, Ehren-Präsident des Weltverbandes für Sportmedizin.

Die Sportmedizin ist also ein theoretischer und praktischer Fachbereich der Medizin. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Bewegungen, gezieltem Training und sportlicher Betätigung auf den menschlichen Körper. Da jedoch übermäßige Belastung mehr Schaden als Nutzen bringen kann, ist es sinnvoll im Rahmen sportmedizinischer Untersuchungen die eigene Fitness testen zu lassen. Hierbei kommen die Erkenntnisse der Sportwissenschaften und Sportmedizin zur Anwendung. Während die professionelle medizinische Betreuung im Spitzensport selbstverständlich ist, sollten auch Hobby-Sportler das Angebot für sportmedizinische Grunduntersuchungen regelmäßig nutzen.

Bei ärztlichen Beratungsgesprächen können persönlich abgestimmte Trainingspläne erarbeitet werden. Dies stellt sicher, dass sich die gewünschte Fitnesssteigerung ohne gesundheitsgefährdender Überanstrengung einstellt. Es ist vor allem wichtig mögliche Risikofaktoren für Verletzungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Sport schon im Vorfeld aufzudecken und den Sportler darauf aufmerksam zu machen.

Sportmedizinisch interessierte Ärzte können in Österreich ein zusätzliches Diplom, das ÖÄK-Spezialdiplom Sportmedizin (österreichische Ärztekammer) erwerben.

Sportmedizin Ausbildung

Die Ausbildung zum Sportmediziner ist in Europa nicht einheitlich geregelt. In Österreich gibt es keine spezifische Ausbildung zum Sportmediziner. Ärzte können Zusatzqualifikationen erwerben und dadurch spezifische sportmedizinische Untersuchungen anbieten.

Sportmedizin ist aber auch Teilgebiet anderer Ausbildungen, z.B. im Universitätsstudium Sportwissenschaften oder in der Ausbildung zum Physiotherapeuten. Letztere ist in Österreich an Akademien oder an Fachhochschulen möglich.

Was machen Sportmediziner?

Zum Aufgabengebiet der Sportmediziner zählen vor allem die Diagnose, Vorbeugung und Behandlung von Sporterkrankungen und die Betreuung von Patienten, die sich nach einer ausgeheilten Sportverletzung in der Rehabilitationsphase befinden. Im Unterschied zu den meisten anderen medizinischen Fachgebieten, ist Sportmedizin nicht diagnose- oder organbezogen, sondern untersucht die Bedeutung und Auswirkung körperlicher Aktivität in Bezug auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Eine ganz wichtiger Aufgabenbereich der sportmedizinischen Untersuchungsmethoden ist daher auch der Ausschluss von Kontraindikationen gegenüber sportlichen Belastungen.

Sportmedizinische Untersuchung

Sportmediziner empfehlen zumindest ein Mal jährlich eine Sportmedizinische Grunduntersuchung durchführen zu lassen. Dabei können übermäßige oder einseitige Belastungen durch Sport entdeckt und die daraus eventuell erwachsenden Risikofaktoren schon rechtzeitig erkannt werden. Ein gründlicher Gesundheits-Check für den angehenden Hobby-Sportler umfasst hierbei drei Hauptgebiete. Erstens die Abklärung des orthopädische und internistischen Status, zweitens die Untersuchung von Blut und Harn und drittens eine Belastungsuntersuchung Ergometrie.

Zur Untersuchung der Belastung- oder Leistungsfähigkeit können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden, z.B. ein Belastungs-EKG oder eine Laktattest.

Für letzteren werden die Laktatkonzentrationen (Milchsäure) im Blut im Ruhezustand, sowie in verschiedenen Belastungszuständen gemessen. Der Laktatwert im Blut ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit des Körpers. Um Energie zu erzeugen verbrennt der Körper Nährstoffe (z.B. Kohlenhydrate) unter Verwendung von Sauerstoff (aerob). Laktat entsteht bei der anaeroben Verbrennung der Nährstoffe, wenn der Körper mehr Energie braucht, als durch die aerobe Verbrennung bereitgestellt werden kann. Je höher die Belastung ist, bei der der Laktatanteil im Blut einen gewissen Grenzwert überschreitet (anaerobe Schwelle) desto fitter ist der Sportler. Vereinfacht gesprochen: Wird bei der Analyse ein hoher Wert ermittelt, so deutet das auf einen verbesserungswürdigen Zustand des Sportlers hin.

Werden jedoch Mängel bei der Fitness festgestellt oder erholt sich der Sportler gerade von einer Verletzung kann ein Physiotherapeut zu Rate gezogen werden. In größeren sportmedizinischen Instituten arbeiten Sportmediziner, Physiotherapeuten, Heilmasseure und Ernährungsberater oft eng zusammen, um den Sportlern eine optimale Betreuung zu ermöglichen.

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Quellen:

¹ Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung
² detailreiche Übersicht verschiedenster Sportverletzungen, ihrer Symptomatik, Diagnostik und Therapie

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