Richtiges Händewaschen schützt vor Covid-19, Grippe & Co.

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Händewaschen schützt mit Flüssigseife

Regelmäßiges und richtiges Händewaschen hat eine wichtige Schutzfunktion gegen die Übertragung von Krankheiten. Wenn man seine Hände gründlich reinigt, ist das der beste Schutz vor Krankheitserregern. Gerade jetzt, in Zeiten erhöhter Aufmerksamkeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus, zeigt sich, dass einfache Maßnahmen effizient wirken. Hier unsere Anleitung inkl. Video.


Häufiges Händewaschen schützt vor Grippe – und anderen Infektionen – Artikelübersicht:

Und das gilt nicht nur in Grippezeiten, gerade während der schweren Ausbreitung von Covid-19 zeigt sich, dass Händewaschen ist der einfachste Weg um Infektionen zu vermeiden. Krankheitserreger lauern das ganze Jahr auf ihre Verbreitung und ungewasche Hände sind perfekte Überträger! Um generell die Ausbreitung von Infektionskrankheiten der Atemwege zu vermeiden, sollte besonders in Regionen mit Fällen des neuartigen Coronavirus auf gute Händehygiene geachtet werden und die Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten eingehalten werden.

Die WHO hat diesem Faktum Rechnung getragen und nach der Initiierung des Programm „Clean Care is Safer Care“ im Jahr 2005 2009 den internationalen Tag der Händehygiene ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 5.5. begangen wird. Die ‚doppelte Fünf’ symbolisiert die zehn Finger der Hand. Die Grundlage guter Händehygiene ist zunächst jedoch richtiges Händewaschen.

Video: Richtiges Händewaschen

Richtiges Händewaschen

Händewaschen ist immer gut, aber nur wer seine Hände richtig reinigt, kann Infektionen vorbeugen. Richtiges Händewaschen bedeutet, die nassen Hände etwa 20 Sekunden einzuseifen. Handrücken, Fingerspitzen, die Zwischenräume zwischen den Fingern und vor allem die Daumen sollen gründlich eingeseift werden – vor allem in den Fingerzwischenräumen sammeln sich Keime.

Um die Zeit gut einschätzen zu können, empfiehlt die WHO, das Lied „Happy Birthday“ zweimal nacheinander – leise oder laut – zu singen – das dauert in etwa 20 Sekunden und das Lied kennt tatsächlich jeder. Nach dem Procedere ist es ebenso wichtig, die Seife wieder gründlich unter fließendem Wasser ab zu waschen und die Hände mit einem sauberen Tuch oder mittels Handtrockenautomat zu trocknen.

Doch wie oft soll man seine Hände nun waschen? Was ist eigentlich gut und normal? Hier einfach eine Zahl als Antwort zu nennen, wäre zu einfach. Klar ist, dass man nach jedem Toilettengang, vor dem Kochen und Essen, nach dem Naseputzen, Niesen und Husten ‎ seine Hände gründlich reinigen sollte.

Also bitte nicht erst zur Seife greifen, wenn die Hände sichtbar schmutzig sind. Ein weiterer Tipp von Hygienikern: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig, wenn Sie nach Hause kommen. So verhindern Sie, dass die Verbreitung der Keime, die Sie am Weg nach Hause in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Einkauf oder an der Arbeitsstätte ‚aufgesammelt‘ haben in den eigenen vier Wänden landen.

(Zu) häufiges Händewaschen?

Wenn man all die Gelegenheiten addiert, zu denen man seine Hände waschen sollte, wird klar – da kommt man täglich schon locker auf rund 20 mal. Klar ist auch, dass bei so häufigem Händewaschen die Haut leicht austrocknen kann. Und trockene Haut verliert ihre natürliche Schutzbarriere.

Besonders problematisch ist es, wenn die zarte Haut der Haut ohnehin schon vorbelastet ist. Vor allem in pflegenden Berufen, oder bei solchen, bei denen mit Wasser und oder sogar scharfen Reinigungsmitteln gearbeitet wird, riskieren Menschen die natürliche Schutzbarriere der Haut zu gefährden. Eine gute Handcreme kann hier vorbeugend und pflegend wirken, eine andere hautschonende Alternative wären gute Handdesinfektionsmittel. Auch diese vermeiden, dass die Hände austrocknen.

Wer pro Tag etwa eine Stunde ‎oder mehr damit verbringt, seine Hände zu waschen, übertreibt allerdings. Menschen deren Leben von der Frage dominiert wird, wann und wo es die nächste Gelegenheit zum Händewaschen gibt, leiden unter einem pathologischen Waschzwang.

Das ist angesichts des meist hohen Seifenverbrauchs nicht nur teuer und schädlich für die zarte Haut der Hände, sondern in vielen Fällen stark lebensqualitätseinschränkend, wenn Betroffene das Haus nicht mehr verlassen, aus Unsicherheit, wo die nächste Waschgelegenheit sein könnte.

Wer unter einem solchem Waschzwang leidet, vollzieht keine vernünftige Hygienemaßnahme, sondern versucht mit seinem Verhalten Ängste – z.B. aber nicht nur vor Krankheiten – zu kontrollieren. Hier kann eine Gesprächstherapie helfen, das an sich gute und vernünftige Händewaschen wieder auf ein gesundes Maß zu reduzieren.

Warum Händewaschen

Hände wäscht man, um sie sauber zu machen. Doch zwischen sauber und hygienisch sauber ist ein Unterschied. Die meisten von uns haben noch gelernt, dass man sich beim Niesen oder Husten die Hand vor den Mund halten soll. Nun, dass ist ohne Zweifel besser, als in den Raum oder ins Gesicht des Gegenüber zu prusten, doch mittlerweile wird empfohlen in die Armbeuge, statt in die Hand zu niesen oder zu husten.

Klar – denn wer seine Keime in die Hand hustet und sie dann z.B. über das Angreifen einer Türklinke oder eines Aufzugsknopfs, eines Einkaufswagerls oder des Handlaufs einer Rolltreppe, verbreitet, trägt zur Verbreitung von Bakterien und Viren bei.

Doch nicht nur in Grippezeiten und wenn die Erkältungen umgehen, ist gründliches Händewaschen ‎notwendig. Viele Krankheitserreger verbreiten sich über ungewaschene Hände, und regelmäßiges und richtiges Säubern der exponierten Extremitäten ist wichtig, um die Infektionskette zu unterbrechen.

Auch ‎Magen-Darm-Infekte werden in den meisten Fällen über nicht ausreichend gereinigte Hände übertragen – und wie die Keime diesfalls auf die Hände gelangt sind, kann sich jeder selbst ausmalen – ob er das nun mag, oder nicht…

Aktuell: Wie kann man sich vor Coronavirus schützen?

Hygienemaßnahmen sind auch im Falle des 2020 aktuellen Coronavirus die wirksamsten Schutzmaßnahmen. Wie bei Grippeinfektionen auch, wird die Lungenkrankheit durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten, Sprechen, verschmutzte Hände) übertragen, daher gelten die selben Regeln:

● Hände gründlich (über 20 Sekunden) mit Wasser und Seife waschen, dann sorgfältig mit einem sauberen Tuch abtrocknen
● Die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase so wenig wie möglich mit den Händen berühren
● Händeschütteln möglichst vermeiden und Abstand zu niesenden oder hustenden Personen halten (Husten- und Nies-Etikette)
● Wenn kein Taschentuch griffbereit, beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich dabei von anderen Personen abwenden
● Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen – siehe oben
● Bei Krankheitssymptomen unbedingt zu Hause bleiben
● Mundschutzmasken verringern bis zu einem gewissen Grad das Risiko vor Weiterverbreitung, weil große Tröpfchen nicht übertragen werden können.

Seifenstück oder Seifenpender?

Auch auf einem Seifenstück können sich Keime sammeln. Hygienischer ist daher in jedem Fall ein Seifenspender. Denn rein technisch betrachtet kann bei einem Seifenspender die herausgepumpte Flüssigseife nur raus ‎ – und nicht – um Keime angereichert – wieder rein in die Flasche. Nicht so bei der Seife. Da können Keime auch am Seifenstück haften bleiben.

Bei an sich gesunden Menschen und für den Hausgebrauch reicht übrigens ganz normale Seife – achten Sie aber darauf, dass diese hautschonend ist. Antibakterielle Zusätze braucht ‎man hingegen in ‎Krankenhäusern, da handhygienische Maßnahmen für Ärzte und pflegende Berufe viel häufiger nötig sind.

Desinfektionsmittel bieten sich hier deshalb an, weil sie schlichtweg effektiver sind: erstens lassen sich Keime schneller und effizienter ‎als mit Seife beseitigen, zweitens beanspruchten 80 bis 100 Handwäschen mit Seife täglich viel Zeit und drittens würden diese auch die Haut belasten und die natürliche Schutzbarriere zerstören.

Ob Sie Ihre Hände mit warmem oder kaltem Wasser waschen, ist übrigens relativ egal. In warmem ‎Wasser lösen sich Fett und Schmutz zwar etwas leichter, wenn man seine Hände aber richtig wäscht, ‎ist die Wassertemperatur aber egal.

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Quelle:

– Infektionsschutz

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