Glückshormone für mehr Lebensenergie und Optimismus
Leistungsfähig, entspannt und glücklich sein, das wollen wir alle. Doch all zu oft zieht uns der Stress im Alltag, der Stress im Beruf und Privatleben und hinzukommende Sorgen, Ängste und Schlafstörungen, einen Strich durch die Rechnung.
Wir fühlen uns müde, erschöpft und kraftlos. Doch das muss nicht sein! Wenn wir erstmals lernen auf unseren Körper Rücksicht zu nehmen, können wir unser Glückssystem selbst steuern.
Glück entsteht weder im Bauch noch im Herzen, sondern in unserem Kopf. Die kleinen Glücksboten werden in unseren Nerven und in unseren Gehirn gebildet, sind sogenannte Botenstoffe, die uns wach, konzentriert und euphorisch stimmen und generell für eine positive Grundeinstellung sorgen. An unserem aktiven Seelenleben sind eine Vielzahl an Hormonen, ein ganzes Hormonorchester beteiligt.
Die fröhlichen Heinzelmännchen: Wer sie sind und was sie können
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Unser Organismus produziert Tag für Tag und Nacht für Nacht viele verschiedene Hormone und hormonähnliche Substanzen, so zum Beispiel Sexualhormone, Stresshormone, Hormone die unsere Verdauung in Schwung halten und Hormone, die uns froh und glücklich stimmen.
Wenn wir einen schönen Sonnenuntergang beobachten, eine hübsche Blume betrachten, oder ein Kind streicheln, wann auch immer wir etwas Schönes sehen oder erfahren, setzen wir Dopamin frei. Glück und innerer Friede schießt durch uns hindurch.
Ähnliches geschieht, wenn wir uns für etwas begeistern oder kreativ aktiv sind. Unser Gehirn und unsere Nervenzellen wandeln dann Dopamin, in den Euphoriestoff Noradrenalin um. Es steigert die Motivation, die Aufmerksamkeit und die geistige Leistungsbereitschaft.
Für Entspannung und innere Ausgeglichenheit sorgt das eigentliche Chefhormon Serotonin. Es ist auch guter Freund des “Schlafmännchens”, da unsere Zirbeldrüse die winzigen Serotonin- Moleküle auffischt, speichert und über Nacht daraus das Schlafhormon Melatonin bildet.
Das sogenannte (Beta-) Endorphin wird unter anderem in Notfallsituationen aktiviert. Wie Drogen setzen sie sich auf besondere Rezeptoren fest, welche die Übertragung von Schmerzsignalen blockieren und sorgen in unserem Körper für sofortige Schmerzstillung und Glück.
So kann es sein, dass schwer verletzte Menschen zunächst keine Schmerzen verspüren und erklärt auch das Phänomen der Geburt. Deswegen wird Endorphin auch als körpereigenes Opiat bezeichnet, da es der Wirkungsweise von Opium und Morphin, sehr nahekommt.
“Jeder ist seines Glückes Schmied”
UV- Licht und der Konsum bestimmter Gewürze, so zum Beispiel Chili , trägt ebenfalls zu einer hohen Endorphinausschüttung bei. Sportler berichten nach lang anhaltenden Training von rauschähnlichen Zuständen, auch Jogger – high genannt.
Grund dafür ist, dass uns unser Gehirn, nach einer Zeit großer körperlicher Aktivität, mit Glückshormonen belohnt und wir uns wohl und ausgeglichen fühlen. Sport kostet zwar viel Energie doch bringt auch wieder welche ein! Weiters ist wissenschaftlich belegt, dass auch beim Lachen Glückshormone freigesetzt werden.
Gelotologen (=Lachforscher) sprechen daher auch von einem “inneren Jogging”. Auch jede Art von sinnlichen Genüssen kurbelt unsere Produktion von Glückshormonen an. Beim Musik hören, beim Singen, beim Meditieren, beim Küssen oder Sex produziert unser Gehirn Glückshormone und versetzt uns in rauschähnliche Zustände.
Glück und Laune sind ein Eiweißprodukt
Damit unser Glückssystem auch funktionieren kann, benötigt unser Gehirn und unsere Nervenzellen ausreichend Rohstoffe. Daher sind Eiweißbausteine, auch Aminosäuren genannt, die eigentlichen Glücksboten. Aus ihnen werden nicht nur Knochen, Blut und das Immunsystem aufgebaut, sondern vor allem unsere Glückshormone.
Stress ist jedoch ein wahrer Eiweißkiller. Es entzieht uns wichtige Nährstoffe aus Blut und Zellen. Sobald es unseren kleinen Stimmungsaufheller an Rohstoffen fehlt, fühlen wir uns innerlich leer, kraftlos, unwohl oder depressiv verstimmt. Schuld für hormonelle Engpässe ist daher ein Eiweißmangel.
“Der Mensch ist, was er isst!” dies sagte bereits der bekannte Arzt und Philosoph Feuerbach
Um den entgegen zusteuern ist eine gesunde, eiweißreiche Ernährung so wichtig. Erst durch bewußte Ernährung, werden unsere Nerven und Gehirnzellen wieder ausreichen mit Eiweiß, Vitaminen, Spurenelementen und anderen Biostoffen ausgestattet, die sie zur Herstellung der Hormonbalance und somit der Synthese von Glückshormonen brauchen.
Zum klassischen Glücksfutter zählen:
- Vollkornprodukte
- Getreidegerichte (Hafer, Hirse, Dinkel und Reis)
- Eier
- Käse
- Sauermilch
- magerer Fisch und Fleisch
- Kartoffel
- Nüsse
- Feigen
- Ananas
- Bananen
Wichtig vor allem, viel frisches Gemüse und Obst essen.
Es ist reich an Vitamin C und somit ein wichtiger Biokatalysator, die die wichtigen Stoffwechselreaktionen erst in Gang setzen Glück ist somit ein Gemeinschaftsprodukt. Wenn wir lernen für unser Glückssystem selbst Verantwortung zu übernehmen, werden wir mit Energie und Lebensmut belohnt und akute Krisensymptome verschwinden oder haben erst gar keine Chance.
= [nipete 2008 – Update: 2022] =
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