Gefahrenzone Haushalt
In den eigenen vier Wänden fühlen sich die meisten Menschen sicher. Statistisch gesehen verunglücken jedoch mehr Menschen bei Haushaltsarbeiten als bei Verkehrsunfällen. Rund 280.000 Menschen jährlich werden Tätigkeiten wie Fensterputzen oder Gemüseschneiden zum Verhängnis. Mit der Befolgung einiger Tipps kann dieses Risiko gesenkt werden.
Gefahrenzone Haushalt – Artikelübersicht:
Vor allem im Frühjahr greift die Bevölkerung vermehrt zum Putzzeug. Die Folgen sind nicht nur saubere Wohnungen und Häuser, sondern auch Knochenbrüche, Prellungen oder Schlimmeres. Unachtsam abgestellte Reinigungsutensilien werden schnell zur Stolperfalle und unsachgemäß aufgestellte Leitern oder ungeeignete Steighilfen wie Drehstühle mit Rollen können schwere Stürze zur Folge haben. Kein Wunder, dass der Haushalt mittlerweile zur „Gefahrenzone“ erklärt wurde.
Statistisch gesehen geschieht alle zwei Minuten ein Haushaltsunfall, der eine ärztliche Unterstützung nach sich zieht. Und jeder achte Unfall führt sogar zu einem längeren Krankenhausaufenthalt. „Das Interesse an privaten Unfallversicherungen ist in den den letzten Jahren massiv gestiegen“, bestätigt Versicherungsexperte Hans-Ulrich Brockhaus von ERGO Direkt. „Gesetzliche Unfallversicherungen betreffen schließlich nur den Arbeitsplatz sowie den direkten Weg zum bzw. vom Arbeitsplatz“.
Aus diesem Grund erfreuen sich Online-Versicherungsrechner immer größerer Beliebtheit. Diese schlüsseln Versicherungs-Leistungen logisch auf, berechnen individuelle Prämienhöhen und ermöglichen einen sofortigen Versicherungsabschluss.
Unfallort Nummer eins: die Küche
Der gefährlichste Ort jedes Haushalts ist die Küche mit rund 32 Prozent aller Unfälle. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Schnittverletzungen. Immer wieder kommt es aber auch dazu, dass Herdplatten nach dem Kochen nicht abgeschaltet werden.
Befindet sich auf diesen noch eine Pfanne mit Öl, kann dieses bei Überhitzung schnell Feuer fangen. Dieser Brand darf dabei unter keinen Umständen mit Wasser gelöscht werden! Stattdessen muss die Pfanne mit einem passenden Deckel abgedeckt werden, um dem Feuer den benötigten Sauerstoff zu nehmen.
Kindersicherer Haushalt
Die größte Risikogruppe bilden Senioren und Kinder. Senioren sind durch körperliche Beeinträchtigungen oft bei Haushaltsbelangen eingeschränkt und verletzen sich daher leichter. Kinder sind zumeist nicht in der Lage, Gefahren richtig einzuschätzen und benötigen dementsprechend besonderen Schutz.
In der Küche sollten aus diesem Grund stets Herdgitter verwendet sowie nur die hinteren Kochfelder benutzt werden. Außerdem sollten Chemikalien wie Reinigungsmittel, aber auch Alkohol und Medikamente stets in abschließbaren Schränken aufbewahrt werden. Auch scharfe Gegenstände oder elektrische Kleingeräte sollten an für Kinder nicht erreichbaren Orten verwahrt werden.
Schimmel: unsichtbares Gesundheitsrisiko
Nicht jede potenzielle Gefahr ist für uns sofort ersichtlich. Schimmelbefall wird oft erst durch aufkommende Beschwerden erkannt. An Innenwänden, Decken, Möbeln und Kleidung kann sich dieser festsetzen. Für ein intaktes Immunsystem ist eine kurzzeitige Aussetzung mit Schimmelsporen kein Problem, doch eine dauerhafte hohe Konzentration wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.
Allergien, Infektionen, oder Atemwegserkrankungen können die Folgen sein. Schimmel entsteht durch ein zu hohes Maß an Feuchtigkeit im Wohnbereich. Grund hierfür können defekte Dächer, rissiges Mauerwerk, unregelmäßiges Heizen und zu wenig Lüften sein. Um Schimmelbefall zu vermeiden, muss mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten gelüftet werden – vor allem in der Küche und im Bad. Außerdem sollten in den Wintermonaten sämtliche Heizkörper auf einer niedrigen Temperatur eingeschalten sein.
Den zweiten Platz als gefährlichster Ort erhält der Garten. Hier finden sich oft giftige Pflanzen, die besonders für Kinder eine Gefahr darstellen. Und auch bei Zierteichen und Pools sollte besonders auf die Sicherheit von Kindern geachtet werden. Schon zehn Zentimeter Wassertiefe reichen für ein Kind aus, um zu ertrinken – eine Absperrung oder ein Pool-Alarm können dies verhindern.
Grillgenuss ohne Risiken
Mit Beginn der Grillsaison steigt zugleich die Zahl an Brandverletzungen. Hauptgründe sind, wie bei den meisten Haushaltsunfällen, Stress und Unwissenheit. Will die Kohle nicht brennen, wird zu Brandbeschleunigern gegriffen. Mit der Folge, dass es oft zu Stichflammen kommt, da sich die brennbaren Flüssigkeiten explosionsartig entzünden.
Um das Grillen ohne Gefahr genießen zu können, sollten spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden: den Grill auf einem festen, ebenen Untergrund stellen, einen Sicherheitsabstand von drei Metern zu anderen Personen einhalten, den Grill nie unbeaufsichtigt lassen, auf Brandbeschleuniger verzichten und stets einen Kübel mit Sand, einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke bereithalten.
Außerdem muss darauf geachtet werden, dass sich keine brennbaren Materialien in der Nähe befinden und die Glut darf in keine brennbaren Behälter gefüllt werden. Werden all diese Tipps berücksichtigt, steht einem entspannten und unfallfreien Grillvergnügen nichts mehr im Weg.
[dosco]
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