Zitrone | Heilpflanzenlexikon

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Zitrone, Limone, Naturheilkunde

Die Zitrone ist eine Kreuzung aus der Zitronatzitrone und der Bitterorange, ihren Ursprung hat sie vermutlich in Indien. In Europa wurden Zitronen im 13. Jahrhundert erstmals in Spanien und Süditalien kultiviert. Ab dem 16. Jahrhundert wurden sie auch in Gärten Mitteleuropas gepflanzt. Um den Pflanzen das Überwintern zu ermöglichen, bedurfte es Wintergärten. Diese Gebäude werden im heutigen Sprachgebrauch „Orangerien“ genannt. Ursprünglich wurde aber nur der Bestand, der in diesen Wintergärten untergebrachten Bäume Orangerie genannt.


Die Zitrone ist eine gelbe, faustgroße Frucht mit einem aromatisch sauren, erfrischenden Aroma. Sie wächst auf kleinen, immergrünen Bäumen. Die Zweige der Bäume tragen Stacheln, die Blüten erscheinen das ganze Jahr über gleichzeitig mit den Früchten. Sie besteht im Inneren aus 8 – 10 Segmenten (Spalten), umgeben von einer relativ dicken Schale, die innen weißlich und außen gelb ist. Zahlreiche in der Schale sitzende Drüsen geben einen aromatischen Duft ab.

Sowohl Schale als auch Frucht sind eine beliebte Zutat in der Küche. Häufig werden Zitronen jedoch mit einer wachsartigen Schicht überzogen und mit Konservierungsmitteln besprüht. Die Schale von solchen „behandelten“ Zitronen ist nicht zum Verzehr geeignet. „Unbehandelte“ Zitronen sind als solche gekennzeichnet. Zitronenöl wird aus den Schalen von unbehandelten Zitronen hergestellt.

In der Naturheilkunde wird die Zitrone vor allem aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts geschätzt.

Die Zitrone ist mittlerweile eine der bedeutendsten Früchte im Welthandel. Die weltweit wichtigsten Produzenten sind die USA und Mexiko, in Europa sind dies Italien und Spanien.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Citrus limon
  • Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 5 m
  • Farbe der Blüten: Weiß
  • Sammelzeit: Frühjahr
  • Vorkommen: ursprünglich vermutlich aus Indien, heute in zahlreichen tropischen und subtropischen Gebieten
  • Standorte: sonnig, warm; neutrale Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Frucht mit Schale

Synonyme

Citrone, Limone

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Citral, Citronellal, Geranylacetat, Limonen, Linalylacetat, α‑Terpineol), Beta-Sitosterol (Stigmasterol), Flavonoide (Rutin), Mineralstoffe (Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor), Pektin, Vitamin C, Zitronensäure

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Zitrone wirkt adstringierend, antibakteriell, belebend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutzuckersenkend, cholesterinsenkend, entzündungshemmend, harntreibend, hautreizend, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend und stärkend. Auf folgenden Gebieten findet sie Anwendung:

  • Abwehrschwäche
  • Akne
  • Angina
  • Appetitlosigkeit
  • Arteriosklerose
  • Arthritis
  • Asthma
  • Blähungen
  • Blasenschwäche
  • Blutarmut
  • Bluthochdruck
  • Cellulite
  • Depressionen
  • Diabetes
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • erhöhte Blutfettwerte
  • erhöhte Harnsäurewerte
  • Erkältung
  • Fieber
  • Frostbeulen
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Gallensteine
  • Gelenkentzündung
  • Gicht
  • Grippe
  • Grüner Star
  • Haarausfall
  • Halsentzündung
  • Herzschwäche
  • Husten
  • Kopfschuppen
  • Krampfadern
  • Mandelentzündung
  • Migräne
  • Mundschleimhautentzündung
  • Nervenschmerzen
  • nervöse Herzbeschwerden
  • Neuralgien
  • Nierenbeckenentzündung
  • Nierensteine
  • Rachenentzündung
  • Reisekrankheit
  • Rheuma
  • Schlaflosigkeit
  • Schluckauf
  • Sodbrennen
  • Übelkeit
  • Venenschwäche
  • Verdauungsschwäche
  • Verstopfung
  • Vitamin C-Mangel
  • Wunden


Dosierung und Anwendung

Am häufigsten wird ein Getränk mit dem Saft der Zitrone und heißem Wasser zubereitet, welches auch als „Heiße Zitrone“ bezeichnet wird.

Hierfür wird eine halbe oder eine ganze Zitrone ausgepresst und der dadurch gewonnene Saft in einer Tasse mit heißem Wasser übergossen.

Warnhinweise

  • Durch den hohen Säuregehalt der Zitrone kann der Zahnschmelz angegriffen werden.
  • Zitronenöl kann bei äußerlicher Anwendung, vor allem in Verbindung mit Sonnenlicht, Auslöser von Hautrötungen oder Ödemen sein.
  • Die Schale ist nur bei Zitronen mit der Kennzeichnung „unbehandelt“ zum Verzehr geeignet.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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