Walnuss | Heilpflanzenlexikon

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Walnuss | Heilpflanzenlexikon

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Die (Echte) Walnuss ist ein bis zu 30 Meter hoch wachsender Baum, der bis zu 200 Jahre alt werden kann. Seine Rinde ist in jungen Jahren glatt und hellgrau und entwickelt sich im Alter zu einer tiefrissigen dunkelgrauen Borke.


Erst im Alter von 10 bis 20 Jahren beginnt die Walnuss Früchte zu tragen, welche unter dem Namen „Walnüsse“ bekannt sind und im Herbst reifen. Sie sind geschützt von einer harten, hellbraunen Schale, die von einer fleischigen, grünen Außenschale umgeben ist. Die Früchte sind reif, wenn diese grüne Außenhaut aufplatzt.

Die in der harten Schale sitzenden Kerne sind eine beliebte Zutat bei der Herstellung von Kuchen und Kleingebäck. Halbreif geerntet dienen die Früchte zur Herstellung von Likören oder Schnäpsen.

Die grüne Außenschale findet Verwendung als Haarfärbemittel oder als Holzbeize. Hierfür verantwortlich ist der Farbstoff Juglon. Dieser hat außerdem die Eigenschaft, die Wurzelbildung anderer Pflanzen zu behindern, sodass er einem Pflanzenwachstum in unmittelbarer Nähe von Walnussbäumen entgegenwirkt.

Archäologische Funde lassen vermuten, dass die Walnuss bereits vor 9000 Jahren als Nahrungsmittel genutzt wurde. Bei Plinius oder auch bei Columella (beide 1. Jh. n. Chr.) fand die Walnuss jedenfalls Erwähnung. Im Mittelalter wurden Walnussbäume oft in Obstgärten angepflanzt. Um 1770 wurde die Walnuss durch die Spanier auch in Amerika eingeführt. Heute ist Kalifornien der größte Walnussexporteur der Welt.

In der Naturheilkunde wird die Walnuss unter anderem aufgrund ihres hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren geschätzt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Juglans regia
  • Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 m
  • Farbe der Blüten: grünlich
  • Sammelzeit: halbreife Nüsse: Juni, reife Nüsse: Herbst, Blätter: Juni
  • Vorkommen: ursprüngliche Heimat vermutlich Südosteuropa oder Mittel-, bzw. Ostasien, heute nahezu weltweit kultiviert
  • Standorte: sonnig bis schattig; nahrhafte, durchlässige, nicht zu trockene Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Früchte, grüne Schale der Früchte, Blätter, Holz für die Holzindustrie

Synonyme

Baumnuss, Christnuss, Persische Walnuss, Steinnuss, Walchbaum, Welsche Nuss, Welschnuss

Wirksame Inhaltsstoffe

Askorbinsäure, ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Gerbsäure, Tannine), Juglon, Kohlenhydrate, Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Zink,), Omega-3-Fettsäuren, Pantothensäure (Vitamin B5), Phenolkarbonsäure, Proteine, Tocopherolen (eine Gruppe von vier verschiedenen Vitamin-E-Formen,), Vitamine A, B1, B2, B3, C

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Walnuss wirkt adstringierend, anregend, antiseptisch, appetitanregend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend und schmerzstillend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Afterjucken
  • Akne
  • Arteriosklerose
  • Darmentzündungen
  • Darmschleimhautreizung
  • Diabetes
  • Ekzeme
  • Entzündungen im Mund -und Rachenraum
  • Fußpilz
  • Fußschweiß
  • Gallenschwäche
  • Gelenkentzündungen
  • Gicht
  • Gürtelrose
  • Haarausfall
  • Hämorrhoiden
  • Hauterkrankungen
  • Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Hühneraugen
  • infektiöse Ausschläge
  • Lidrandentzündungen
  • Magen-Darm-Katarrh
  • Menstruationsbeschwerden
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Rheuma
  • Schuppenflechte
  • übermäßige Schweißbildung
  • Verstopfung
  • Warzen
  • Zahnfleischentzündung


Bei Versuchen mit Labormäusen wurden auch erste Erfolge erzielt, das Voranschreiten von Prostatakrebs zu verlangsamen. Inwieweit diese Erfolge auf den Menschen übertragbar sind, ist allerdings noch nicht geklärt.

Dosierung und Anwendung

In der Naturheilkunde nutzt man vorwiegend die Blätter der Walnuss. Aber auch die Kämben (Trennwände zwischen den Kernen) können genutzt werden. Die Kerne und das aus ihnen gewonnene Öl sind aufgrund des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren wertvolle Nahrungsmittel.

Tee aus Blättern:
4 TL Blätter mit ¼ Liter kaltem Wasser übergießen, kurz aufkochen lassen und nach 5 Minuten abseihen. Davon täglich 3 Tassen trinken.

Tee aus Kämben:
Die Kämben von ca. 8 – 10 Nüssen in ¼ Liter Wasser aufkochen, einige Minuten ziehen lassen und abseihen.

Ansatz mit Wein:
30 g Blätter mit 1 Liter Rotwein ansetzen und nach einer Woche abseihen.

Umschlag:
5 g Blätter mit ¼ Liter kaltem Wasser übergießen, 15 Minuten lang köcheln lassen und abseihen. Damit ein Tuch tränken und auf die zu behandelnde Stelle legen.

Warnhinweise

  • In Tierversuchen wurde festgestellt, dass das Juglon, das vor allem in älteren Blättern und Schalen enthalten ist, das Erbgut verändern kann. Die Anwendung sollte daher nicht zu häufig erfolgen.
  • Die Walnuss kann allergische Reaktionen auslösen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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