Was tun bei einer erektilen Dysfunktion?

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (18 Bewertungen, Durchschnitt: 3,83 Sterne von 5)
Was tun bei einer erektilen Dysfunktion?

Fotocredit: michaeljung & dash | Fotolia

Von Zeit zu Zeit Erektionsprobleme zu haben, ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge.


Wenn die erektile Dysfunktion jedoch ein andauerndes Problem ist, kann sie Stress verursachen, das Selbstvertrauen der Betroffenen beeinträchtigen und zu Beziehungsproblemen beitragen.

Erektile Dysfunktion – Artikelübersicht:

Ursachen

Die sexuelle Erregung eines Mannes, die zu einer Erektion führt, ist ein komplexer Prozess, an dem das Gehirn, Hormone, Emotionen, Nerven, Muskeln und Blutgefäße beteiligt sind. Eine erektile Dysfunktion kann aus einem Problem mit jedem dieser Faktoren resultieren. Ebenso können Stress und psychische Probleme eine erektile Dysfunktion verursachen.

Manchmal führt eine Kombination aus körperlichen und psychischen Problemen zu einer erektilen Dysfunktion.

Häufige organische Ursachen einer erektilen Dysfunktion sind:

• Herzkrankheiten
• Verstopfte Blutgefäße (Arteriosklerose)
• Hoher Cholesterinspiegel
• Hoher Blutdruck
• Diabetes
• Fettleibigkeit
• Nebenwirkungen von Medikamenten
• Rauchen
• Alkoholismus
• Schlafstörungen
• Testosteronmangel

Ebenso häufig sind psychische Ursachen. Das Gehirn spielt eine Schlüsselrolle bei der Auslösung der Reihe von körperlichen Ereignissen, die eine Erektion auslösen. Hemmende Faktoren sind dabei Depressionen, Angstzustände und Probleme in der Beziehung.

Symptom und Diagnose

Das Symptom bei einer erektilen Dysfunktion ist eindeutig: Unter einer erektilen Dysfunktion versteht man die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten, die den Geschlechtsverkehr ermöglicht. Um die Gründe dafür herauszufinden, ist oft eine umfassende Anamnese nötig.

Dazu gehören Untersuchungen von Penis und Hoden, Bluttests, Urintests und Ultraschalluntersuchungen, um Durchblutungsstörungen festzustellen. Falls organisch alles in Ordnung ist, kann der Arzt Fragen stellen, um Hinweise auf Depressionen und andere psychische Ursachen zu finden.

Therapieformen

Abhängig von der Ursache und dem Schweregrad der erektilen Dysfunktion gibt es heute viele Möglichkeiten der Behandlung.

Medikamente

Die wichtigste Therapie sind oral eingenommene Tabletten wie die berühmte blaue Pille Viagra, oder – als Ersatz für Viagra – Präparate wie Cialis, Levitra und Stendra. Alle diese Medikamente verstärken die Wirkung von Stickstoffmonoxid, das zu einer Entspannung der Muskeln im Penis führt. Das erhöht die Durchblutung und ermöglicht es den meisten Männern, als Reaktion auf sexuelle Stimulation wieder eine Erektion zu bekommen.

Die Einnahme solcher Tabletten führt nicht automatisch zu einer Erektion. Sexuelle Stimulation ist ebenfalls notwendig. Orale Medikamente gegen erektile Dysfunktion sind keine Aphrodisiaka!

Andere Medikamente gegen erektile Dysfunktion sind Alprostadil zur Selbstinjektion, das in die Basis oder in die Seite des Penis gespritzt wird und Alprostadil Zäpfchen zur Einführung in die Harnröhre.

Bei manchen Männern ist ein niedriger Testosteronspiegel die Ursache für Potenzprobleme. In diesen Fällen hilft eine Testosteronersatztherapie.

Mechanische Hilfsmittel und chirurgische Eingriffe

Falls die gebräuchlichen Medikamente nicht wirken, können Ärzte andere Behandlungen verschreiben. Dazu gehört die Penispumpe: Sie besteht aus einem Hohlrohr mit einer handbetriebenen oder batteriebetriebenen Pumpe. Der Schlauch wird über den Penis gelegt und dann wird die Pumpe verwendet, um die Luft im Schlauch abzusaugen. Dadurch entsteht ein Vakuum, das Blut in Ihren Penis zieht.

Eine sehr drastische Methode zur Heilung einer erektilen Dysfunktion sind Penisimplantate. Diese Behandlung beinhaltet das chirurgische Einsetzen von Geräten in beide Seiten des Penis. Diese Implantate bestehen entweder aus aufblasbaren oder formbaren Stäben. Mit aufblasbaren Geräten kann man steuern, wann und wie lange man eine Erektion haben möchte.

Penisimplantate werden normalerweise erst empfohlen, wenn andere Methoden ohne Wirkung waren. Implantate führen zu einem hohen Maß an Zufriedenheit bei denjenigen, die konservativere Therapien ohne Erfolg ausprobiert haben.

Sport und Psychotherapien

Sehr viel weniger invasiv sind regelmäßiges körperliches Training (wobei moderate bis starke aerobe Aktivitäten empfohlen werden) und Psychotherapien, falls die erektile Dysfunktion vor allem psychisch bedingt ist.

Fazit: Viele möglichen Ursachen und wirksame Behandlungen

Wer heute unter einer erektilen Dysfunktion leidet, hat also viele Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen und gute Erfolgsaussichten. Wichtig ist es, den ersten Schritt zu machen und Hilfe bei einem Arzt zu suchen.

————–

Quellen:

¹ Die berühmte blaue Pille Viagra
² Men’s Health: Male Sexual Dysfunction (Karl T. Rew in FP Essent; 2021 Apr; 503:28-33.) PMID: 33856181
³ Alprostadil (Flexicon)

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

--------------------------

Linktipps

Erektile Dysfunktion (ED): immer häufigeres Problem im Alter
Viagra – Packungsbeilage lesen!
Prostatabeschwerden – Immer noch ein Tabuthema
Erektionsstörungen durch Rauchen
Raucherentwöhnung – Informationen und jede Menge Top-Links
Vorsorgeuntersuchung beim Mann

Das könnte Sie auch interessieren …