Pollensaison – wann die Belastung am höchsten ist

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Pollensaison – wann die Belastung am höchsten ist

Fotocredit: Foto von Alex Jones auf Unsplash.com

Für manche Pollen-Allergiker ist fast das ganze Jahr Saison. Sie leiden oft monatelang an tränenden Augen, verschnupfter Nase und gereizten Bronchien.


Andere haben nur ein paar Wochen Beschwerden und fühlen sich den Rest des Jahres topfit. Das liegt daran, dass je nach Jahreszeit verschiedene Pollenarten unterwegs sind.

Pollensaison – Artikelübersicht:

Für Pollenallergiker ist es daher ganz entscheidend zu wissen, wann welche Baumpollen, Gräser und Kräuter oder auch Frühblüher ihr Unwesen treiben.

Wann ist Pollensaison?

Zahlreiche Österreicher leiden an einer Pollenallergie. Bei einigen ist sie so stark, dass die Betroffenen in ihrem Alltag eingeschränkt sind. Wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt jedoch nicht nur von der Empfindlichkeit des eigenen Immunsystems, sondern auch von der Jahreszeit ab.

Mittlerweile herrscht in Österreich fast das ganze Jahr lang Pollensaison. Nur zwischen Mitte Oktober und Anfang Dezember gibt es eine kurze Verschnaufpause. Natürlich fliegen nicht das ganze Jahr lang die gleichen Pollen. Vielmehr gibt es vier kleine Saisons, in denen Frühblüher, Baumpollen, Gräser und Kräuter ihr Unwesen treiben.

Währenddessen kann die Intensität der Pollen schwanken. Sie hängt unter anderem von den Wetterbedingungen ab. Bei starkem Wind verbreiten sie sich rasend schnell, während nach einem heftigem Regen Linderung auftreten kann.

Die Frühblüher – Dezember bis April

Wann die Pollensaison beginnt, kann von Jahr zu Jahr variieren. Nicht immer geht es schon im Dezember los. Manchmal ist es auch erst im Januar so weit.

Das hängt von den Witterungsbedingungen ab. Üblicherweise ist die Belastung aber von Februar bis März am höchsten.

Typische Frühblüher sind bei uns Erle und Hasel.

Die Baumpollen – März bis Anfang Juni

Wer sich gerade erst von den Frühblühern erholt hat, muss sich direkt auf die nächste Pollen-Welle einstellen.

Im März beginnen Esche, Pappel, Weide, Ulme, Birke und Buche zu blühen. Nur einen Monat später folgen Eiche und Ampfer.

Die Gräserpollen – April bis September

Im Frühsommer melden sich Pollen von Roggen, Weizen und vielen anderen Arten von Gräsern. Manche von ihnen beginnen bereits im April zu fliegen.

Besonders hoch die Belastung im Juni und Juli. Einige Gräser sind aber auch noch im Spätsommer unterwegs, sodass bis zum September mit leichtem Pollenflug zu rechnen ist.

Die Kräuterpollen – Juni bis Oktober

Im Sommer beginnt die Kräuterpollen-Saison. Dazu gehören Beifuß, Wegerich und Ambrosia. Besondere Vorsicht ist beim Flug der Ambrosia angesagt.

Bereits kleine Mengen können heftige Allergiereaktionen auslösen. Die Pflanze stammt eigentlich aus Nordamerika, breitet sich hierzulande aber mittlerweile rasant aus.

Vor allem im Burgenland und in der Steiermark ist das Kraut oft anzutreffen. Es wird erwartet, dass sich ihr Bestand aufgrund der wärmeren Temperaturen in den nächsten Jahrzehnten noch deutlich vergrößern wird.

Pollensaison wird immer länger und intensiver

Bereits in den letzten Jahren konnte festgestellt werden, dass die Pollensaison früher beginnt und länger andauert, als das früher der Fall war.

Zugleich steigt die Menge der Pollen, sodass Allergiker noch stärker zu kämpfen haben. Die Ursachen dafür hängen höchstwahrscheinlich mit dem Klimawandel zusammen. Durch die kürzeren und milderen Winter beginnen viele Pflanze früher zu blühen.

Gleichzeitig herrscht eine höhere CO²-Konzentration in der Luft, sodass viele Pflanzen schneller wachsen.

Wie äußert sich eine Pollenallergie?

Eine Pollenallergie kann verschiedene Symptome hervorrufen und auch spontan bei Menschen auftreten, die bisher keine Probleme hatten. Erste Anzeichen sind diese:

• laufende Nase mit klarem Ausfluss
• verstopfte Nase
• drückende Nebenhöhlen
• heftiges Niesen
• Jucken im Rachen und in der Nase
• Juckende und tränende Augen
• Probleme beim Atmen
• pfeifende Atmung

Viele dieser Symptome ähneln denen einer Erkältung. Sofern sie aber anhalten und nicht wieder verschwinden, sollten sie ärztlich abgeklärt werden, da es sich um eine Pollenallergie handeln kann.

Diese sollte dann nach medizinischem Rat behandelt werden. Sie kann nämlich Nasennebenhöhlenentzündungen sowie eine Reizung und Überempfindlichkeit der Atemwege nach sich ziehen.

Außerdem besteht das Risiko eines sogenannten Etagenwechsels. Damit ist gemeint, dass die Allergie von den oberen Atemwegen nach unten wandert und letztendlich zu allergischem Asthma führt.

Das können Allergiker tun

Wer an einer Pollenallergie leidet, muss sich nicht seinem Schicksal ergeben. In Begleitung des Hausarztes kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Dabei werden Allergiker nach und nach immer größeren Dosen des Allergens ausgesetzt und so daran gewöhnt. Schlussendlich soll es zu keiner Immunsystemreaktion mehr kommen, sodass die Betroffenen beschwerdefrei werden.

Täglich den Pollenflug überprüfen

Da eine Hyposensibilisierung drei bis fünf Jahre dauern kann, sollten in der Zwischenzeit andere Maßnahmen ergriffen werden. Die Vermeidungsstrategie ist bei besonders hoher Pollenbelastung zu empfehlen.

Online können Allergiker die Pollenvorhersage in ihrer Region überprüfen und ihren Tag bestmöglich daran anpassen. Bei starkem Pollenflug sollten lange Unternehmungen im Freien besser abgesagt werden.

Pollen gar nicht erst in die Wohnung lassen

Es ist leider nicht so einfach, Pollen aus den eigenen vier Wänden fernzuhalten. Sie setzen sich auf Kleidung und Haare und gelangen durch jede Ritze nach drinnen. Die Menge lässt sich mit den richtigen Schutzmaßnahmen aber durchaus reduzieren.

Zum Beispiel sollte nur stoßgelüftet werden. Ansonsten bleiben die Fenster geschlossen. Spezielle Pollenschutzgitter können ebenfalls hilfreich sein. Für manche Allergiker lohnt sich auch die Anschaffung eines Luftreinigers mit Pollenfilter.

Symptome mit Medikamenten lindern

Es gibt eine Reihe von Arzneimitteln, mit denen die Allergiezeit erträglicher wird. Augentropfen mit Antihistaminika helfen eventuell bei brennenden Augen, während Nasensprays die oberen Atemwege freier machen. Zusätzlich können täglich Tabletten eingenommen werden.

Viele dieser Medikamente sind in der Apotheke frei verkäuflich. Sollten sie nicht ausreichen, um die Symptome zu lindern, kann der Hausarzt stärkere Mittel verschreiben. Bei allergischem Asthma ist gegebenenfalls auch ein Spray zur Weitung der unteren Atemwege notwendig.

Vorsicht Verwechslungsgefahr!

Wer das ganze Jahr über unter typischen Allergiesymptomen leidet, muss nicht unbedingt gegen zahlreiche Pollenarten allergisch sein. Gegebenenfalls liegt auch eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Schimmelpilze vor.

Betroffene sollten sich deswegen nicht selbst diagnostizieren, sondern immer einen Allergietest beim Hausarzt durchführen lassen. Der gibt Klarheit und kann dabei helfen, die passenden Schritte zu ergreifen.

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¹ Kräuterpollenallergie: Ursachen, Symptome, Tests & Behandlung
² AGES: Amrosia
³ Birch pollen allergy in Europe (Biedermann T. et al. in Allergy. 2019 Jul;74(7):1237-1248.) doi: 10.1111/all.13758

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Allergie-Corner
– Polleninformation: aktuelle Belastungen nach Region
– Hyposensibilisierung im Kampf gegen Allergien
– Allergien: Entgleisung des Immunsystems
– So schützen Sie Ihre Augen vor Allergenen
– Interaktive Luftgüteinformation

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