Pflanzenmedizin: Seminar an der Donau-Universität Krems
Pflanzenmedizin, also der therapeutische Einsatz von Arzneien auf pflanzlicher Basis, hat eine lange Tradition: bereits 6.000 v. Chr. sollen Heilpflanzen – sogenannte Phytopharmaka – gegen Krankheiten verwendet worden sein. Ob in Persien, Ägypten oder China, bei den Inkas, Griechen oder Römern – alle großen Weltreiche kultivierten Heilpflanzen für medizinische Zwecke. Seit einigen Jahren erlebt die Pflanzenmedizin eine Renaissance, denn immer mehr Menschen wollen Beschwerden auf natürliche und sanfte Weise therapieren. Nun veranstaltet die Donau-Uni Krems ein Seminar zum Thema.
Wo kann man die entsprechenden Heilpflanzen sammeln, wie erkennt man sie zweifelsfrei und wie kann man sie verwerten und anwenden? Experte Hans Schön gibt vom 30. September bis 2. Oktober 2011 in einem Seminar an der Donau-Universität Krems Auskunft und praktische Anleitung.
Themenschwerpunkte des Seminars „Herbalmedizin“ sind die Systematik und das Erkennen der heimischen Wild- und Heilpflanzen einschließlich ihrer giftigen Doppelgänger, Kenntnisse über pflanzliche Inhaltsstoffe wie Mikronährstoffe, Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle, die Behandlung der häufigsten Alltagsbeschwerden und Erkrankungen mit ausgewählten heimischen Heilpflanzen sowie bewährte Rezepte für Tees, Tinkturen, Salben, Inhalationen und Umschläge.
Der Arzt, Biologe und zertifizierte Kräuterpädagoge Univ.-Doz. DDr. Hans Schön zeigt, wie essbare Wildpilze, Keimlinge und Sprossen in der heimischen Küche verwendet werden können, wie man ätherische Öle aus pflanzlichen Rohstoffen wie Minze, Orange oder Rosmarin herstellt und wie sie zum Aromatisieren von Speisen und Getränken sowie zum Herstellen von Seifen, Salben, Körperölen oder Kompressen verwendet werden.
Nach einem lebendigen theoretischen Unterrichtsteil werden sich die Teilnehmer mit der regionalen Exkursionsflora beschäftigen, mit einem Destilliergerät nach den Bauplänen von Leonardo da Vinci selbst naturreine ätherische Öle destillieren und diese für unterschiedliche Anwendungen verarbeiten. Aber auch auf die Gefahren falscher Anwendung wird hingewiesen und auch die Grenzen der Selbstmedikation mit Heilkräutern werden aufgezeigt.
Jeder Teilnehmer erhält am Ende des Seminars ein Zertifikat der Donau-Universität Krems.
Nähere Informationen und Anmeldung zum Seminar „Herbalmedizin“ unter www.donau-uni.ac.at/de/department/kmbt/veranstaltungen/id/16850/index.php
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Linktipps
– Heilpflanzenlexikon
– Phytopharmazie – von der Heilkraft der Pflanzen
– Vorsicht im Umgang mit Heilpflanzen
– Alternative Krebstherapie: Aprikosenkerne – gesund oder gefährlich?
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