Persönlichkeitstest – Wer bin ich?

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Persönlichkeitstest

Mental-Coaching Module online oder im echten Leben (irl), Lebensberater, Ratgeberliteratur zu den Themen Selbstliebe und Persönlichkeitsentwicklung, Psychoretreats, Yogaseminare, Heilfasten – offenbar wollen immer mehr Menschen mehr über sich erfahren und die Wege dazu sind vielfältig.


Wer wissen will, wer man ist und wie man tickt, kann vieles tun, um mehr über sich zu erfahren. Ein relativ einfacher Weg um sich selbst besser kennen zu lernen ist aber mit Sicherheit ein Persönlichkeitstest.

Persönlichkeitstest – Artikelübersicht:

Nicht umsonst findet man in jeder Illustrierten, die etwas auf sich hält, zumindest einen Persönlichkeitstest. Wir haben scheinbar Interesse daran, Fragen über uns zu beantworten um dann im besten Fall widergespiegelt zu bekommen, was wir ohnedies schon wissen.

Denn Tests, wie ‚Bin ich ein Mauerblümchen oder ein Partytiger’ werden wohl für kaum Überraschungen im Ergebnis bringen. Es gibt jedoch auch Tests, die uns tatsächlich etwas über uns erfahren lassen, was wir bisher noch nicht wissen.

Definition – Was ist ein Persönlichkeitstest?

Ein Persönlichkeitstest ist ein psychologisches Instrument, das dazu dient, die Persönlichkeit eines Individuums zu messen und zu bewerten. Es gibt verschiedene Arten von Persönlichkeitstests, die auf unterschiedlichen Theorien und Methoden basieren.

Einige der bekanntesten Persönlichkeitstests sind der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI), der Big Five Personality Test und der Rorschach-Test.

Persönlichkeitstests werden häufig in der Psychologie, aber auch in anderen Bereichen wie der Personalentwicklung und der Karriereberatung eingesetzt. Sie können dazu beitragen, die Stärken und Schwächen einer Person zu identifizieren und ihr dabei zu helfen, ihre Fähigkeiten und Interessen besser zu verstehen.

Persönlichkeitstest “Wer bin ich?”

Bücher, wie der Besteller von Richard David Precht ‚Wer bin ich und wenn ja viele‘ sind nur ein Indiz. Tatsache ist, dass eine gewisse spirituelle Sehnsucht nach den Antworten auf die großen Fragen des Lebens allgegenwärtig scheint. Literatur ist ein Weg, sich Gedanken zu machen – ein anderer ist die Auseinandersetzung mit Persönlichkeitstest.

Diese Tests zwingen einen dazu, sich abseits der täglichen Routine Fragen zu stellen…. Fragen zu Themen, die unser Handeln beeinflussen, Fragen zu unseren Werten und dazu, was uns – eigentlich – wichtig ist im Leben.

Man kann das nun mögen oder nicht – Tatsache ist, dass Persönlichkeitstests nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Umfeld breite Anwendung finden. Es gibt kaum mehr Einstellungsverfahren ohne Test. Waren es vor einigen Jahren noch Intelligenz- oder Eignungstests, die vorgelegt wurden, so sind es heute umfassende Tests mit denen Bewerber ihre berufsrelevanten Persönlichkeitsmerkmale offenbaren sollen.

Kritikern dieser Tests, die u.a. mit der allumfassenden Überwachung und dem Datenschutz und Persönlichkeitsrechten argumentieren, kann man entgegenhalten, dass diese Tests Arbeitgebern und Stellenbewerbern gleichsam zugute kommen.

Denn ein nicht optimal eingesetzter Mitarbeiter ist nicht nur selbst unglücklich – er ist auch wenig motiviert und sein Leistungspotential ist nicht ausgeschöpft. Das macht unzufrieden und verhindert Erfolgserlebnisse, die doch für unsere Psyche so wichtig sind.

Berufsbezogene Psychotests

Es gibt mittlerweile unzählige berufsbezogenen Persönlichkeitstests, einige davon zählt man zu den ‚Standardwerken’:

BIP: das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP) wurde gemeinsam mit Firmen und Personalabteilungen/Head Huntern entwickelt. Wichtige Anforderungen für den jeweiligen Beruf wurden zunächst definiert und dann verklausuliert abgefragt, also ohne dass Teilnehmer die Antworten manipulieren konnten.

Psychische und soziale Komponenten werden beim BIP nur dann erfasst, wenn sie in direktem Zusammenhang zur beruflichen Tätigkeit stehen. Ein Beispiel könnten Fragen zur Genauigkeit oder Belastbarkeit des Bewerbers darstellen.

MBTI: Der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) geht von 16 Persönlichkeitstypen aus. Handelt es sich bei dem Probanden eher um einen intuitiven Menschen oder folgt er seinem analytischen Verstand? Handelt es sich um eine eher extrovertierte oder eine introvertierte Persönlichkeit und in welchen Bereichen haben diese Eigenschaften stärkere oder schwächere Ausprägungen?

Laut MBTI lässt sich das Verhalten von Menschen anhand dieser 16 Ausprägungen klassifizieren. Entsprechend lässt sich dann vorhersagen, wie sich diese klassifizierten Typen in verschiedenen Situationen verhalten werden und wo und wie sie ihre Stärken optimal einsetzen können.

DiSG Test: Die Buchstaben stehen für: dominant, initiativ, stetig, gewissenhaft. Der DiSG wird häufig bei Einstellungsverfahren gewählt, aber auch wenn es um Teambildungsprozesse wie zum Beispiel die Verbesserung von Kommunikationsstrukturen geht.

Big Five Test (B5T): Das ‚Big Five‘ bezieht sich auf fünf Dimensionen der Persönlichkeit und analysiert unsere Gefühlswelt. Auf der Grundlage der fünf Dimensionen „Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit“ werden Ängste, Einstellungen, Neugier, Beharrlichkeit und der Arbeitsstil analysiert.

Big Five

Der Big Five Test wird seit den siebziger Jahren in der Psychologie angewandt, um die fünf wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale bei einem Menschen festzustellen und deren Ausprägung zu klassifizieren.

Diese fünf Persönlichkeitsdimensionen wurden im Lauf des 20. Jahrhunderts von mehreren Wissenschaftlern parallel identifiziert und haben kulturübergreifend Bedeutung. Die Faktoren des B5T, der auch unter dem Namen Fünf-Faktoren-Modell (FFM) bekannt ist, sind:

  • Neurotizismus (änstliche, zweifelnde, unruhige oder nervöse Persönlichkeit)
  • Extraversion (gesellige, kontraktfreudige, extrovertierte Persönlichkeit)
  • Offenheit (neugierige, aufgeschlossene, forschende Persönlichkeit)
  • Verträglichkeit (soziale, mitfühlende, helfende, empathische Persönlichkeit)
  • Gewissenhaftigkeit (ordentliche, pflichtbewusste Persönlichkeit)

Good to know: Im Englischen lassen sich aus den Anfangsbuchstaben der Faktoren auch die Worte Canoe und Ocean formen, so dass das Verfahren auch als OCEAN- oder CANOE Test bekannt ist. Verwendet wird der Test speziell bei Assessment Centern und in klassischen Bewerbungsverfahren.

Wie funktioniert’s?

Der B5T lässt sich in die oben beschriebenen fünf Themenbereiche gliedern, wobei dem Testteilnehmer nicht klar ist, welche Fragen welchen Teil (Emotionalität, Extroversion, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit) abdecken.

Es werden Behauptungen aufgestellt, wie z.B. „Ich komme immer gut mit anderen aus, auch wenn sie nicht meiner Meinung sind“ und die Antwortmöglichkeiten sind abgestuft – von ‚stimme gar nicht zu‘ bis ‚stimme vollinhaltlich überein‘.

Zu jedem Persönlichkeitsmerkmal gibt es zwölf Fragen – das ergibt beim standardisierten Big Five Test 72 Fragen, die in 10 – 15 Minuten beantwortet werden können. Am besten geht das online und auch die Auswertung ist auf Knopfdruck verfügbar. Wichtiger Hinweis: Der B5T ist kostenlos verwendbar und auf vielen einschlägigen Seiten via Link aufrufbar.

Obwohl der Test vor allem im beruflichen Kontext genutzt wird ist er durch seine freie Verfügbarkeit sehr gut für Selbsttestzwecke geeignet. Manche Menschen finden sich in der Auswertung durchaus wieder, manchmal kann es aber auch sein, dass Selbst – und Fremdbild nicht übereinstimmen und das Testergebnis völlig anders ausfällt als erwartet.

Aber gerade dann macht es Sinn nochmals hinzusehen, und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen um etwaige blinde Flecken zu erkennen.

Das Ergebnis kann Anregungen geben, und Konfliktpotential entschärfen. Er sagt, wo es Defizite – im Vergleich zum Durchschnitt – gibt, und was man eventuell an sich selbst verbessern sollte. Zuverlässigkeit ist z.B. ein Kriterium, das nicht nur im Berufsleben geschätzt wird.

Der B5T kann Charaktereigenschaften ‚beleuchten‘, allerdings wäre es ein Fehler, die Persönlichkeit eines Menschen auf diese fünf Eigenschaften zu reduzieren. Die kostenfrei im Internet verfügbaren Tests geben aber zunächst einmal eine erste Information.

Die in der Psychologie angewendeten Tests sind ausführlicher und daher genauer als die Schnelltests im Internet, die natürlich auch – bei fehlerhafter Programmierung – falsche Auswertungen liefern könnten. Selbsteinschätzung ist also bei allen möglichen blinden Flecken, die man haben kann, ein wichtiger Kontrollindikator.

Ich weiß jetzt im übrigen nach der Auswertung meines Testergebnisses, dass ich verträglicher, introvertierter, offener, gewissenhafter aber weniger emotional als der Durchschnitt der Teilnehmer bin – und ja – ich fühle mich ganz gut getroffen!

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Quelle:

¹ Persönlicher Entwicklungsplan (PDF)

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Was ist Persönlichkeitsentwicklung?
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