Othämatom, Otserom
Bei einem Otserom sammelt sich Blut zwischen Knorpel und Knorpelhaut der Ohrmuschel. Hämatom bedeutet nichts anderes als Bluterguss. Die Ursache eines Othämatoms ist in aller Regel eine stumpfe Gewalteinwirkung, beispielsweise ein Schlag auf das Ohr wie er unter anderem beim Boxen auftreten kann. Der Schlag kann einen Bluterguss verursachen. Der Bluterguss wiederum kann zu einer Unterbrechung der Ernährung des Knorpels durch die Knorpelhaut führen. Dadurch kann es zum Absterben des Knorpels kommen. Typisch für den elastischen Knorpel der Ohrmuschel ist es, dass er sich nicht regenerieren kann.
Was passiert hier in meinem Ohr?
Kommt es zu einem wiederholten Auftreten eines Othämatoms, so kann das eine lebenslange Entstellung der Ohrmuschel zur Folge haben. Umgangssprachlich spricht man dann von einem Blumenkohlohr. Besonders oft betroffen sind Boxer und Ringer. Ein Othämatom ist in der Regel schmerzlos.
Ein Othämatom lässt sich an der Ohrmuschelvorderseite in Form einer Wölbung ertasten und bei schwereren Fällen auch sehen. Dann ist die Schwellung oft so stark, dass die natürliche Faltung im Bereich der Ohrmuschel nicht mehr zu sehen ist. Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung erfolgt zusätzlich eine Hörprüfung mit Hilfe einer Stimmgabel oder die Aufnahme eines Audiogramms, durch das der noch wahrnehmbare Frequenzbereich ermittelt werden kann.
Bei Verdacht auf eine zusätzlichen Felsenbeinfraktur erfolgt zusätzlich die Aufnahme eines Computertomogramms, durch das mögliche Beschädigungen des Felsenbeins erkannt werden können.
Behandlung
Die Behandlung des Othämatom erfolgt durch Punktion des Blutergusses oder Anlegen eines Druckverbandes. In schweren Fällen kommt auch das operative Ausschneiden eines kleinen Fensters (Knorpelfensterung) in Frage. Durch dieses Fenster kann das angestaute Blut des Ergusses abfließen. So wird die Versorgung des Knorpels mit Nährstoffen wieder hergestellt.
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