Medizinlexikon: Hyperlipidämie
Unter dem Begiff Hyperlipidämie (oder auch häufig Hyperlipoporteinämie – HLP- genannt) versteht man eine erhöhte Konzentration des Cholesterins, der Triglyceride sowie der Lipoproteine mit Verschiebung des relativen Anteils der LDL- bzw. VLDL-Fraktion.
Es handelt sich somit um eine Fettstoffwechselstörung, welche in unseren Breiten ca. 20% der Menschen betrifft.
Ab ca. 40 Jahren stimmen die Blutfettwerte bei ca. der Hälfte der Bevölkerung nicht mehr – es handelt sich hiebei also um eine äußerst hohe Gefahr, welche häufig auch zu Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder div. Herzkrankheiten führen kann.
Generell unterscheidet man in primäre bzw. sekundäre Hyperlipidämie. Die erstere ist eine eigene (oftmalig genetisch bedingte) Erkrankung, die zweite Hyperlipidämieform ist eine Folgeerscheinung von anderen Grunderkrankungen.
Primäre Hyperlipidämie:
- Typ 1 (Hypertriglyceridämie) kommt selten vor – autosomal rezessiv vererbt
- Typ 2 (Hypercholesterinämie) häufiges Vorkommen – autosomal dominant vererbt
- Typ 3 (Remnant Hyperlipidämie) kommt sehr selten vor – autosomal dominant vererbt
- Typ 4 (Hypertriglyzeridämie) häufiges Vorkommen – autosomal dominat vererbt
- Typ 5 (Kombinierte Hyperlipidämie)
Mehr Informationen zu den Typen hier: – Hyperlipidämie Typen mit Kurzbeschreibung
Sekundäre Hyperlipidämie:
Hier können u.a. folgende Grunderkrankungen vorliegen:
- Alkoholimus
- schlechte Ernährung
- Überernährung
- Pankreatitis
- Nephrotisches Syndrom
- Diabetes Mellitus
- Cholestase
- Hyperkalzämie
- Glykogenosen
- Akromegalie
- Lebererkrankungen
- Hypothyreose
- Hyperurikämie
Die Heilung der sekundären Hyperlipidämie erfolgt demnach durch die Behandlung der Grunderkrankung.
Auch die Einnahme der Pille bzw. eine Schwangerschaft kann übrigens in eine (vorübergehende) Hyperlipidämie führen.
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Linktipps
– Wissenswertes über den Cholesterinspiegel
– Arteriosklerose
– Vorsorgecorner – die Gesundenuntersuchung
Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!
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