Medizinlexikon: Filzläuse
Filzläuse (Filzlaus, Schamlaus, phthirus pubis oder phthirus inguinalis ) sind ca. 1mm bis 1,6 mm kleine Läuse (kleiner als z.B. Kopfläuse) welche vor allem im Schambereich (nur selten in anderen Bereichen wie Achselhaaren, Brusthaaren oder in Barthaaren) ihr parasitäres Unwesen treiben. Sie ernährt sich vom Blut und benötigt zum Überleben Körperwärme – ohne diese sterben Filzläuse schon nach ca. 12-24 Stunden.
Die Läuse finden Halt auf der Körperbehaarung und befestigen dort auch ihre Nissen (Eier) ab. Täglich ca. 2-3 Eier, welche in ca. 3 Wochen zu ausgewachsenen Filzläusen werden.
Befall:
Die Filzlaus hat (nicht ganz zu Unrecht) einige mehr oder minder nette Kosenamen: “Liebeskäfer”, “Beutelhirsche” oder “Rohrbienen” sind noch aus der eher harmlosen Abteilung.
Daraus lässt sich auch ableiten, dass Filzläuse primär beim Geschlechtsverkehr übertragen werden – intensiver Körperkontakt ist jedenfalls eine wesentliche Voraussetzung für die Übertragung.
Symptome:
Das primäre Symptom einer erfolgten Infektion ist der Juckreiz, welcher nach ca. 3-6 Tagen auftritt.
Die Bissstellen auf der Haut sind oft leicht bläulich verfärbt – durch Kratzen entstehen oft zusätzliche Wunden.
Die Läuse selbst (wie auch die Nissen) sind aufgrund ihrer geringer Größe und mangelden Bewegung oft schwer zu erkennen. Manchmal kann eine Lupe Klarheit schaffen.
Oft erkennt man einen Filzlausbefall auch an rostbraunen Flecken (Kot der Filzläuse), die sich auf der Bettwäsche befinden.
Behandlung:
Mit diversen Medikamenten, welche äußerlich auf die befallene Region aufgebracht werden.
Die Nissen sollte man mit einem Läusekamm vorsichtig entfernen. Zusätzlich kann (je nach befallener Region) auch eine Rasur der betroffenen Körperstellen Sinn machen (Körperhaarentfernung hat sich auch in der Prävention als vorteilhaft erwiesen). Körperkontakt (z.B. Sex) sollte bei befallenen Personen vermieden werden – auf gute Hygiene (Bettwäsche, Handtücher, Kleidung) sollte besonders Augenmerk gelegt werden.
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Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!
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