Eisenmangel | Medizinlexikon

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Eisenmangel

Das Spurenelement Eisen ist ein wesentlichens Element im menschlichen Körper. Es ist für die die Produktion von Hämoglobin und Myoglobin (Blut- und Muskelfabrstoffe) zuständig – damit verbunden für den Sauerstofftransport im Körper. Auch bei der Immunabwehr spielt Eisen eine wichtige Rolle. Fehlt Eisen, kommt es zur Blutarmut (Anämie).


Der Eiselmangel ist eine der wesentlichen Mangelerscheinungen bei Menschen. Mangels klassischer Schmerzsymptome bleibt er lange unentdeckt. Erst bei Symptomen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit trockener Haut oder Blässe machen auf die Blutarmut aufmerksam.

Der tägliche Bedarf an Eisen beträgt bei Frauen 15mg (Schwangere Frauen: doppelte Dosis), bei Männern 12mg.

Mögliche Ursachen:

  • Zu wenig Eisen in der Nahrung
  • Blutverlust (oft durch Krankheiten wie Magen- und Darmgeschwüren, Tumoren, Dickdarmpolypen etc.)
  • Stoffwechselstörungen (kommt eher seltener vor)
  • Höherer Bedarf (z.B. Frauen in der Schwangerschaft, nach Operationen etc.)

Mögliche Symptome:

  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche
  • Appetitlosigkeit
  • Blässe
  • Gereiztheit, Nervosität
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Kälteempfindlichkeit
  • spröde Haut, brüchige Haare und Nägel
  • Mundecken (-risse)
  • uvm.

Diagnose:

Sollten mehrere o.g. Symptome zutreffen (welche aber auch auf andere Krankheitsbilder bzw. Mangelerscheinungen hinweisen können), ist es ratsam, einen Bluttest (Blutuntersuchung) durchführen zu lassen.

Behandlung:

Vielfach hat sich im Zuge der populären “Eigendiagnosen” der Trend entwickelt, bei (nicht vom Arzt bestätigten) Verdachtsmomenten einer Mangelerscheinung sofort zu Eisenpräparaten (rezeptfrei in der Apotheke) zu greifen. Lassen Sie sich vorab vom Arzt oder Ernährungsberater beraten, wieweit eine Behandlung mit Eisenpräparaten sinnvoll ist (diese kann nämlich auch für einige Ihrer Organe gefährlich sein). Oft genügt schon eine bewusste Ernährungsumstellung – einige passende Nahrungsmittel gegen Eisenmangel hier:

  • dunkles Fleisch (Schweinefleisch oder Rindfleisch)
  • Leber, Wild
  • Blattgemüse
  • Sauerkraut
  • Schnittlauch (und andere “Lauch-Produkte”)
  • Brokkoli
  • Paradeiser (=Tomaten)
  • Karfiol
  • Hülsenfrüchte
  • Vollkornprodukte
  • etc.

Aufgrund der Häufigkeit von Eisenmangel hat Ihr Arzt vielleicht auch entsprechende Lektüre aufliegen. Bitte beachten: Es gibt auch Nahrungsmittel, welche die Eisenaufnahme behindern (z.B. Kaffee, schwarzer Tee, Reis, Mais, Milch, Cola, Wein). Solche Nahrungsmittel sollte man vor dem Genuss “eisenhältiger” Lebensmittel vermeiden!

Ein rechtzeitig festgestellter Eisenmangel aufgrund schlechter/falscher Ernährungsgewohnheiten sollte jedenfalls mit ein wenig Disziplin und Wissen bald kompensiert sein.

Bei Blutverlust sollte man primär die Blutungsquelle erkennen und behandeln, bei starken Regelblutungen sollte der Gynäkologe (Frauenarzt) befragt werden – wie auch bei weiteren Verursachern von Eisenmangel (schwere Krankheiten, Stoffwechselstörungen, erhöhter Bedarf in der Schwangerschaft) eine individuelle Beratung durch den Fach- oder Hausarzt zu erfolgen hat.

Bei besonders starker Blutarmut besteht noch die Möglichkeit einer Bluttransfusion.

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Linktipps

– Eisenmangel – auf welche Anzeichen ist zu achten?
– Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit
– Jodmangel
– Mineralstoffe und Spurenelemente
– Ernährung für Kinder und Jugendliche

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Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!

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