Birke | Heilpflanzenlexikon

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Birke, Besenbaum, Naturheilmittel

Die Birke galt schon zu Urzeiten als heiliger Baum und war ein Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit.


Charakteristisch für die Birke ist ihre weiße, weiche und glatte Rinde, mit – vor allem bei älteren Bäumen – dunklen, rauen Stellen. Im Frühjahr beginnt die Birke zu blühen, wobei sie gelbliche männliche und grüne weibliche Blüten trägt.

Birkenholz lässt sich gut bearbeiten, jedoch schwer spalten. Für den Außenbereich ist die Beständigkeit zu gering. Es wird für den Möbel- und Innenausbau und zur Herstellung von Spanplatten und Furnieren verwendet. Außerdem ist es ein hervorragendes Brennholz.

In der Heilkunde findet die Birke vor allem im Nieren-Blasen-Bereich, bei Hautkrankheiten und als Haarwasser Verwendung.

Die Birke wurde vom österreichischen Lebensministerium zum „Baum des Jahres 2009“ sowie in Deutschland durch das „Kuratorium Baum des Jahres“ zum „Baum des Jahres 2000“ gewählt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Betula pendula
  • Familie: Birkengewächse = Betulaceae
  • Wuchshöhe: bis zu 30 m
  • Farbe der Blüten: gelblich (männlich), Grün (weiblich)
  • Sammelzeit: Blattknospen: März, Saft: März – Mai, Blätter: Mai – Juni
  • Vorkommen: in gemäßigten Gebieten Europas, Nordamerikas und Asiens
  • Standorte: sonnige Plätze, keine hohe Anforderungen an den Boden, gedeiht auf nährstoffarmen und trockenen Sandböden sowie in Mooren
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Knospen, Rinde, Saft der Stämme

Synonyme

Bark, Besenbaum, Besenbirke, Bork, Frühlingsbaum, Hängebirke, Harzbirke, Hexenbesen, Maibaum, Moorbirke, Rauhbirke, Rutenbaum, Sandbirke, Warzenbirke, Weißbirke

Botanische Synonyme: Betula verrucosa, Betula alba

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide (Flavone), Harz, Saponine, Terpene (Betulin, Betulinsäure und Lupeol), Vitamin C

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Blätter der Birke werden vor allem bei Nieren- und Blasenerkrankungen eingesetzt.

Durch Anbohren des Stammes wird ein Blutungssaft gewonnen, aus welchem Haarwasser erzeugt wird.

Aus der Rinde der Birke lässt sich Birkenteer zur Behandlung von Hautkrankheiten herstellen.

Die Birke gilt als abführend, blutreinigend, entwässernd, harntreibend, entzündungshemmend und schmerzlindernd und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Abszesse
  • Allergien
  • Blasenentzündung
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Gicht
  • Haarausfall
  • Hautprobleme
  • Husten
  • Nierenschwäche
  • Nierensteine
  • Ödeme
  • Rheuma
  • Schuppen
  • Schuppenflechte


Darüber hinaus fördert die Birke die Schweißbildung.

Dosierung und Anwendung

Die Birke findet am häufigsten als Tee ihre Anwendung, aber auch als Badezusatz, Birkenteer oder als Saft wird sie eingesetzt.

Tee:

2 EL zerkleinerte Blätter mit ¼ Liter Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Der Tee wirkt u. a. harntreibend.

Badezusatz aus Birkenblättern:

Aufguss von 250 g bis 500 g auf 2 Liter Wasser als Zusatz für ein Vollbad.

Badezusatz aus Birkenrinde:

250 g in 1 Liter Wasser abgekocht auf ein Vollbad.

Bei Schuppenflechte und Ekzemen Birkenteer äußerlich auftragen.

Warnhinweise

Nicht anwenden:

  • bei Birkenpollenallergie
  • während der Schwangerschaft und der Stillzeit
  • bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit

Aufgrund der wassertreibenden Wirkung ist darauf zu achten, dass während der Behandlung genügend Flüssigkeit zugeführt wird.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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