Zypresse | Heilpflanzenlexikon

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Zypresse, Säulenzypresse, Naturheilkunde

Die Zypresse wurde bereits in der Antike als Heilpflanze genutzt. Schon Hippokrates, der berühmte griechische Arzt der Antike (um 400 v.Chr.), setzte sie bei der Behandlung von Schwindsucht ein. Kranke wurden in Zypressen-Wälder geschickt, um den intensiven und balsamischen Duft der Zypressen einzuatmen. Auch ein anderer griechischer Arzt, Galenos (um 200 n.Chr.), schwor auf die Heilkraft der Zypresse bei der Behandlung von Darmentzündungen.


Außerdem wurde das Holz der Zypresse für die Anfertigung von Schiffen, Götterstatuen und Sarkophagen verwendet. Zypressenholz ist sehr dauerhaft, weitgehend resistent gegen Pilze und Insekten und wird daher aufgrund seiner Haltbarkeit auch heute als Bauholz für den Außenbereich verwendet.

Das ätherische Öl kann aus den Blättern, Zweigen und Zapfen der Zypresse gewonnen werden. Es wirkt unter anderem desinfizierend, fiebersenkend, harntreibend, schweißtreibend, beruhigend und wundheilend. Auch für Tees, Tinkturen oder Bäder können nahezu alle Pflanzenteile der Zypresse genutzt und für heilende Zwecke eingesetzt werden.

In der Homöopathie finden die Wirkstoffe von Zapfen und Blättern der Zypresse Verwendung bei der Behandlung von Gelenks- und Kopfschmerzen.

Die (Echte) Zypresse ist ein immergrüner Nadelbaum mit einem schmalen, säulenartigen Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 35 Metern und kann vermutlich bis zu 3000 Jahre alt werden.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Cupressus sempervirens
  • Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 m
  • Farbe der Blütenzapfen: männlich: Gelb bis Braun, weiblich: grünlich
  • Sammelzeit: Holz: ganzjährig, Zweige: Spätwinter bis Frühjahr, Zapfen: Mai bis Juni
  • Vorkommen: Mittelmeerraum
  • Standorte: sonnige, trockene Plätze
  • verwendete Pflanzenteile: Holz, Zweige, Zapfen

Synonyme

Italienische Zypresse, Mittelmeer-Zypresse, Säulenzypresse, Totenbaum, Trauerzypresse

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle und deren Bestandteile (Camphen, Cedrol, Furfural, Pinen, Sempervirol, Sylvestren,Terpineol)

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Pflanzenteile der Zypresse wirken antibakteriell, antiseptisch, beruhigend, gefäßverengend, harntreibend, insektenvertreibend, krampflösend, schleimlösend und schweißtreibend. Auf folgenden Gebieten findet die Zypresse daher Anwendung:

  • Afterjucken
  • Asthma
  • Bronchitis
  • Darmentzündungen
  • Durchfall
  • Erkältungen
  • Fieber
  • Gicht
  • grippaler Infekt
  • Hämorrhoiden
  • Husten
  • Keuchhusten
  • Krampfadern
  • Menstruationsbeschwerden
  • Rheuma
  • schlecht heilende Wunden
  • Wechseljahrsbeschwerden


Dosierung und Anwendung

Aus der Zypresse kann man für die innerliche Anwendung Tees oder Tinkturen zur Behandlung von Darmentzündungen, Erkältungen oder Frauenbeschwerden herstellen. Für die äußerliche Behandlung kann man den Tee oder die Tinktur in Form von Umschlägen bei Krampfadern oder zur Wundheilung nutzen. Bäder helfen bei Unruhe und wirken krampflösend.

Tee aus Zapfen:
2 TL zerkleinerte unreife Zapfen mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten lang ziehen lassen und abseihen.

Tee aus Zweigen:
2 TL zerkleinerte Zweige mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten lang ziehen lassen und abseihen. Diesen Tee trinkt man in kleinen Schlucken speziell bei Atemwegserkrankungen.

Tinktur:
Ein paar Stück zerkleinerte Zweige und Zapfen in ein Schraubdeckel-Glas geben und mit Doppelkorn übergießen, bis sie komplett bedeckt sind. Im verschlossenen Glas vier Wochen lang ziehen lassen. Danach abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. 10 bis 50 Tropfen täglich verdünnt oder unverdünnt einnehmen.

Umschläge:
Ein Tuch mit Tee aus Zweigen oder Zapfen tränken und auf die zu behandelnde Stelle legen.

Badezusatz:
Eine Hand voll Zweige in 2 Liter Wasser auskochen, abseihen und den Sud ins Badewasser geben. Badezeit: ca. 20 Minuten.

Warnhinweise

Das ätherische Öl der Zypresse soll nicht angewandt werden

  • während der Schwangerschaft und der Stillzeit
  • bei Kindern
  • bei Menschen, die an Brustkrebs erkrankt sind
  • bei Menschen, die unter Epilepsie leiden
  • bei Menschen mit Bluthochdruck.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

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