Ozonloch vergrößert – Warnung vor intensiverer UV-Strahlung

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Vergrößertes Ozonloch führt zu erhöhter UV-Strahlung

Beunruhigende Nachrichten bringen Vertreter der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU) in Wien: Laut aktuellen Messergebnissen hat das Ozonloch neue Rekordwerte erreicht und driftet von Skandinavien Richtung Mitteleuropa. Allein seit Frühlingsbeginn ist die Ozonschicht, die vor schädlicher UV-Strahlung schützt, um 41 Prozent zurückgegangen – der bisher höchste gemessene Wert lag bei 30 Prozent. Somit könnte auch in Österreich bald zum Alltag gehören, was bisher nur in Australien galt: Wer sich längere Zeit im Freien aufhält, sollte unbedingt Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutzfaktor (30+) verwenden.


Obwohl seit Jahrzehnten ozonzerstörende Gase, allen voran FCKW, durch strenge internationale Vorgaben drastisch reduziert werden konnten, erreicht das Ozonloch heuer eine neue Rekordgröße. Auch wenn es keinen Grund zur Panik gibt, so kommen die neuesten Messwerte doch sehr überraschend und geben durchaus Anlass für Besorgnis.

Die Ozonkonzentration war laut EGU im März des heurigen Jahres so niedrig wie nie zuvor. Schuld daran dürfte der kalte Arktis-Winter mit ungewöhnlich lang anhaltenden tiefen Temperaturen in der Stratosphäre sein. Kälte in Kombination mit Chlorverbindungen ist nämlich hauptverantwortlich für den Ozon-Abbau. Durch die derart beschädigte Ozonschicht wird die Erde nur mehr mangelhaft vor ultravioletten Strahlen abgeschirmt, die Sonnenstrahlen erreichen fast ungefiltert die Oberfläche und können beim Menschen Sonnenbrand und Hautkrebs hervorrufen.

UV-Werte wie im Hochsommer

Dies bedeutet, dass die Sonnenbrandgefahr im Frühjahr nun deutlich höher sein kann als in früheren Jahren. Deshalb sind auch jetzt schon Regeln zu beachten, die in unseren Breiten üblicherweise nur im Hochsommer gelten: Wer sich längere Zeit im Freien aufhält, sollte schon jetzt ein Sonnenschutzmittel mit hohem Schutzfaktor verwenden, da sich unsere Haut noch nicht an die Strahlung gewöhnt hat und keinen effizienten Eigenschutz ausgebildet hat. In der Zeit der stärksten Sonneneinstrahlung zwischen 12 und 14 Uhr ist die Belastung ganz besonders hoch, weshalb man sich vor einem Aufenthalt in der prallen Sonne hüten, jedenfalls aber die richtigen Accessoires dabei haben sollte. Dazu zählen der richtige Kopfschutz ebenso wie qualitativ hochwertige Sonnenbrillen, die dicht am Auge liegen und einen guten UV-Schutz bieten.

Klima- und Wetterexperten beruhigen allerdings insofern, als betont wird, dass die derzeit beobachtete Situation ausschließlich auf die ungewöhnlich niedrigen Temperaturen in etwa 20 km Höhe zurückzuführen und daher untypisch sei. Tatsächlich gebe es ansonsten keine Hinweise auf eine allgemeine Verschlechterung der Ozonwerte. Ganz im Gegenteil, verweisen Forscher weltweit auf die messbaren Erfolge bei der Bekämpfung des Ozonlochs, seitdem 1987 durch die Verabschiedung des Montrealer Protokolls – einem internationalen Abkommen zum Schutz der Ozonschicht – die Produktion von FCKW praktisch gänzlich verboten ist.

Wer sich über die aktuelle UV-Strahlung informieren möchte, findet viertelstündlich aktualisierte UV-Indexkarten auf der Seite der UV-Forschungsgruppe der Medizinischen Universität Innsbruck.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU)
– Ozonabbau über der Arktis erreicht Rekordwerte
– OZON SMS-Infoservice zur Ozonbelastung
– Gesundheit & Klimawandel
– interaktive Luftgüteinformation

Dieser Beitrag ist älter als vier Jahre, möglicherweise hat sich die Informationslage inzwischen geändert.
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