Teebaumöl – das natürliche Hausmittel

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Teebaumöl - das natürliche Hausmittel

Teebaumöl mit den natürlichen Wirkstoffen der Pflanze Melaleuca alternifolia gehört zu jenen Naturprodukten, die immer stärkere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Wirksamkeit bei diversen Beschwerdebildern verblüfft und die Handhabung ist denkbar einfach.


Nur weil es sich dabei um einen Wirkstoffen aus der Natur handelt, dürfen beim Gebrauch von Teebaumöl Risiken und Nebenwirkungen nicht unterschätzt werden. Bereits der intensive Geruch ist ein Hinweis für die hohe Wirksamkeit der Inhaltsstoffe.

Teebaumöl – Artikelübersicht:

Schon lange überzeugt das kleine Allroundtalent die Menschen, wenn auch nicht unbedingt in Form eines ätherischen Öls. Die Ureinwohner Australiens etwa nutzten die Blätter des zur Gattung der Myrtenheiden gehörenden australischen Teebaums, um damit eine Stärkung des Immunsystems zu erzielen. Sie zerrieben das Blattwerk, kochten daraus einen Sud oder verbrannten Zweigspitzen und Blätter, um die daraus entstehenden Dämpfe zu inhalieren. Blätter und Zweige wurden von den Aborigines auch bei der Wundheilung eingesetzt.

Die Europäer erkannten die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe und experimentierten mit den Blättern des Teebaumes herum, bis das heute bekannte Teebaumöl in Form eines ätherischen Öls entstand.

Teebaumöl in der Hausapotheke

Wer das ätherische Öl in seiner Hausapotheke parat stehen hat, ist gut aufgestellt. Nicht umsonst wird das ätherische Öl gerne als „kleinste Apotheke“ der Welt und als “natürliches Antibiotikum” bezeichnet. Die Inhaltsstoffe decken einen großen Bereich derjenigen äußerlichen Erkrankungen ab, die durch Bakterien, Pilzen oder Viren verursacht wurden. Teebaumöl verfügt über eine starke Wirkweise, die in verschiedenen Studien hinreichend belegt wurde.

Allerdings kann die Anwendung bei sensibler Haut zu Irritationen oder sogar zu Kontaktallergien führen. Meist ist es daher angebracht, Teebaumöl verdünnt anzuwenden, dabei reicht oft schon ein Tropfen aus, um effektiv und gezielt gegen die krankmachenden Keime, Viren oder Pilze vorzugehen.

Die wirksamsten Inhaltsstoffe

Teebaumöl beinhaltet über 100 unterschiedliche Substanzen aus der Natur, von denen rund 60 Prozent klassifiziert sind.

  • Die hauptsächliche Wirkungsweise des ätherischen Öl basiert auf dem Gehalt von Terpinen-4-ol. Der sekundäre Pflanzenstoff ist gemeinhin als „natürliches Antibiotika“ bekannt, da es Bakterien, Viren und Pilzsporen effektiv bekämpft. Ein Blick auf das Etikett des Teebaumöls sollte einen Mindestgehalt von 30 Prozent des Terpinen-4-ol offerieren, das entspricht dem australischen Mindestanteil des hochwirksamen Stoffes.
  • Terpinen wird eine entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. Teebaumöl beinhaltet neben dem Terpinen-4-ol (30 – 40%) etwa 24% Terpinen, die sich bei einer genaueren Betrachtung in a-Terpinen, Monotrpenen, Terpinolen und Terpineol aufspalten.
  • Pinen ist ein häufiger Bestandteil ätherischer Öle. Die Substanz ebnet den Weg für die Heilstoffe, da die Durchblutung gesteigert wird und sich so die Poren der Haut öffnen. Die Hautschicht wird durchlässiger und Pinen zeigen sich dafür verantwortlich, dass die Wirkstoffe tief in das erkrankte Gewebe eindringen können.
  • Cineol wirkt schleimlösend und antibakteriell, das erklärt die herausragende Wirksamkeit von Teebaumöl bei grippalen Infekten. Allerdings sollte der Anteil von Cineol nicht höher als 4% liegen, eher noch darunter. Auf den ersten Blick ist das ungewöhnlich, da normalerweise das Prinzip „so viel wie möglich“ greift, aber Cineol ist eine hochwirksame Substanz, die keinesfalls überdosiert werden darf.

Die Anwendung von Teebaumöl

Der Spruch „viel hilft viel“ mag auf etliche Substanzen zutreffen, bei Teebaumöl stimmt dieses Zitat nicht. Bereits ein bis drei Tropfen Teebaumöl können sich als äußerst wirksam erweisen, wenn es als Zusatz in einer Creme oder Lotion eingesetzt wird.

Zu Beginn einer Behandlung mit Teebaumöl sollte lieber zu wenig als zu viel des ätherischen Öls eingesetzt werden, gesteigert werden kann dann immer noch. Das hochwirksame ätherische Öl führt bei einer Überdosierung leicht zu Hautreizungen und kann dann eher allergische Reaktionen – bis hin zum allergischen Kontaktekzem – auslösen.

Teebaumöl darf nur dann pur verwendet werden, wenn keine Allergie vorliegt. Bei der erstmaligen Benutzung sollte also das ätherische Öl in jedem Fall verdünnt angewandt werden. Nur so kann die Verträglichkeit fundiert getestet werden.

So können beispielsweise einzelne Pickel mit einem Wattebausch betupft werden, der vorher in einem Reinigungsgesichtswasser-Teebaumöl-Gemisch getränkt wurde. Zeigen sich keinerlei negativen Reaktionen, können einzelne Pickel mit einem Wattestäbchen, präpariert mit einem Tropfen Teebaumöl, betupft werden.

Für ein besseres Verständnis der Dosierung: es reichen bereits 7 Tropfen Teebaumöl in einer ganzen Flasche Shampoo aus, um effektiv gegen Schuppenbildung anzugehen. Ein bis drei Tropfen im Mundwasser genügen, um einer Zahnfleischentzündung zu begegnen.

Anwendungsgebiete von Teebaumöl im Überblick

Bei folgenden Beschwerden kann Teebaumöl eingesetzt werden:

– kleine Entzündungen in Mund und Rachen
– Desinfektion von kleinen Wunden / Abschürfungen
– Parasitenbefall (Läuse, Flöhe, Zecken,…)
– Hautentzündungen
– Pilzinfektionen
– Insektenstiche
– Unreine Haut

bei folgenden Erkrankungen wurde ebenfalls eine Linderung bzw. eine positive Auswirkung auf den Krankheitsverlauf beobachtet:

– Herpes simplex
– Akne
– Neurodermitis
– Psoriasis vulgaris

Allergie & Co. – mögliche Nebenwirkungen von Teebaumöl

Auch wenn es sich bei reinem Teebaumöl um ein Naturprodukt handelt, so kann es dennoch Hautirritationen und allergische Reaktionen (Hautausschlag, Jucken, Brennen, Rötung etc.) auslösen, vor allem, wenn es in konzentrierter Form angewandt wird.

Untersuchungen haben gezeigt, dass das vor allem dann zutrifft, wenn das verwendete Öl falsch oder zu lange gelagert wurde: Im Zusammenspiel von Sauerstoff, Licht und höheren Temperaturen altert das Öl und die dabei in Oxidationsprozessen entstehenden Verbindungen können dann allergische Reaktionen hervorrufen.

In seltenen Fällen kann es zu einer Kontaktallergie kommen, bei der die Haut mit Bläschen, Quaddeln, Rötungen und starkem Jucken reagiert. Auch deshalb sollte Teebaumöl niemals unverdünnt angewendet werden.

Um sicher zu gehen, dass es bei der Anwendung zu keinen Problemen kommt, sollten Sie daher das ätherische Öl vorher auf Hautverträglichkeit testen. Dies geschieht am besten, indem Sie einen Tropfen in Ihre Armbeuge träufeln. Sollte die Haut daraufhin innerhalb von wenigen Minuten röten, zu jucken oder brennen beginnen, ist auf eine Anwendung zu verzichten.

Wann darf Teebaumöl nicht benutzt werden?

Teebaumöl dient ausschließlich der äußerlichen Behandlung. Nur, wenn es vom behandelnden Arzt ausdrücklich erlaubt wurde, kann Teebaumöl beispielsweise Feigwarzen bekämpfen, die bereits nach innen wuchern. Dazu würden bei dieser speziellen Diagnose wenige Tropfen auf einen Tampon aufgebracht und über Nacht eingeführt werden. In oraler Form darf Teebaumöl nicht konsultiert werden.

Ein weiteres Tabu betrifft Katzen. Die Stubentiger können die Substanzen im Teebaumöl nicht verstoffwechseln, was zu einer toxischen Wirkung führt. Bei Hunden und Pferden sollte Teebaumöl nur in Absprache mit dem Tierarzt zum Einsatz kommen. Teebaumöl wirkt effektiv gegen Zecken, Flöhe und hält Pferdebremsen fern.

Fazit

Teebaumöl ist ein hochwirksames Mittel mit der vollen Kraft der Natur. Die Wirksamkeit ist gelegentlich so stark ausgeprägt, dass sie vom körpereigenen Immunsystem bekämpft wird, was sich als Hautreizung oder gar in Form einer Allergie zeigen kann.

Deswegen darf das ätherische Öl nur mit Bedacht und entsprechender Vorsicht benutzt werden. Die erstmalige Anwendung sollte nur verdünnt erfolgen. Es reichen bereits wenige Tropfen Teebaumöl im Shampoo, Mundwasser, Creme, Lotion oder Gesichtswasser aus, um effektiv gegen krankmachende Keime vorzugehen.

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Quellen:

¹ Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel (BfR)
² Teebaumöl: Juraj Gubi: Teebaumöl – eines der wirksamsten Mittel der Natur. (Süddeutsche Zeitung)
³ Sub-lethal concentrations of tea tree oil (Journal of Antimicrobial Chemotherapy, Bd. 59, S. 125)

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