Medizinlexikon: Abdomen

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Abdomen

[lat.], das Abdomen, Bauch, Unterleib


Ein akutes Abdomen ist das Zustandsbild bei Erkrankungen von Bauchorganen, wobei das Hauptmerkmal der (häufig) starke Schmerz im Bauchraum ist, oft begleitet von Erbrechen, Blutdruckabfall bei hoher Pulsfrequenz und kaltem Schweiß.

Medizinlexikon: Abdomen- Artikelübersicht:

Beschreibung

Plötzlich auftretende starke Bauchschmerzen unterschiedlichster Ursache. Die verschiedenen Symptome und der Allgemeinzustand der Patienten weisen insgesamt auf eine Notfallsituation hin, in der gehandelt werden muss. Eine Diagnose kann aufgrund der Zeitnot oft nur provisorisch gestellt werden. Ein akutes Abdomen muss möglichst früh erkannt werden, da es rasch zu einer lebensbedrohlichen Verschlechterung kommen kann. Bei der Krankengeschichte und körperlichen Untersuchung steht meist der Schmerz im Vordergrund: Dieser kann diffus den ganzen Bauch erfassen, aber auch eindeutig lokalisiert sein. Das lässt dann Rückschlüsse auf das betroffene Organ zu: Schmerzen im rechten Oberbauch beispielsweise würden der Galle entsprechen.

Ursachen

Viele Krankheiten können die Ursache eines akuten Abdomens sein:

  • Entzündungen verschiedener Organe: Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Gallenblase (Cholezystitis), Blinddarm ( Appendizitis), Dickdarm (Divertikulitis) und Magen ( Gastritis)
  • Durchbruch (Perforation) von Geschwüren (Magen, Darm) oder von entzündeten Organen wie Galle oder Blinddarm ( Blinddarmentzündung)
  • Vergiftung
  • Unfallfolgen (stupfes Bauchtrauma)
  • Stich-, bzw. Schussverletzungen
  • Verschluss von Hohlorganen
  • Darmverklemmungen, Mesenterialarterienverschluss
  • gynäkologische Ursachen (Gebärmutterentzündung usw.)
  • urologische Ursachen (z.B. Nierensteine) usw.

Symptome

— Abwehrspannung
— Druckschmerzhaftigkeit
— Peristaltikveränderung
— blutiger Stuhl
— Erbrechen

Diagnose

Die Untersuchungsmöglichkeiten der Bauchorgane sind mittlerweile sehr gut geworden. Trotzdem kann die Diagnostik versagen bei sehr schnell entstehenden Krankheiten, bei seltenen Krankheitsbildern und bei schlecht untersuchbaren Patienten. Für den Untersucher von grosser Bedeutung ist die bei Abtasten des Bauches entstehende Abwehrspannung. Sie kann nur sehr diskret sein, aber auch als brettharter Bauch erscheinen (dies würde etwa auf eine Entzündung des Bauchfells, eine sog. Peritonitis hindeuten).

  • Tastbefund
  • Beschwerden erfragen
  • Ultraschall (Sonografie) des Abdomens
  • Röntgen Abdomen und Kontrastmitteluntersuchungen (z.B. Irrigoskopie)
  • CT des Abdomens
  • Endoskopie des Magendarmtraktes
  • Laparaskopie (Spiegelung der Bauchhöhle).

Therapie

Die Behandlung erfolgt in Abhängigkeit vom Schweregrad des Krankheitsbildes. Besteht eine Peritonitis mit schlechtem Allgemeinzustand mit oder ohne Zeichen des instabilen Kreislaufs (absinkender Blutdruck, schneller Puls), so muss innerhalb kürzester Zeit der Bauchraum geöffnet und die Ursache gesucht und entsprechend versorgt werden.

Ist der Kreislauf stabil, die Schmerzen wechselnd und die Beteiligung des Bauchfells gering, so kann zunächst eine genauere Abklärung der Ursache der Symptome erfolgen. Bei einzelnen Diagnosen ist auch eine konservative Behandlung möglich, zum Beispiel Pankreatitis, Divertikulitis, Cholezystitis. Die PatientIn bleibt bis zum Ausschluss der Operations-Indikation nüchtern. Er/sie erhält einen venösen Zugang über den Flüssigkeit ersetzt und Medikamente gespritzt werden können.


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Linktipps

– Leitsymptome in der Urologie: Akutes Abdomen
– Blinddarmentzündung (Appendicitis)
– Bariatrische Chirurgie bei Adipositas

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Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!

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