Kornblume | Heilpflanzenlexikon

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Kornblume, Blaue Kornblume, Heilkraut

Die Kornblume wurde schon im Altertum von dem berühmten griechischen Arzt Hippokrates entdeckt. Er gab ihr den wissenschaftlichen Name Centaurea. Der Sage nach leitete er diesen Namen von dem Zentauren Chiron ab, welcher Wunderheilungen, u. a. bei Achilles, vollbracht haben soll.


Im Mittelalter glaubte man sogar, die Kornblume als Mittel gegen Pest einsetzen zu können. Ansonsten wurde sie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Augenerkrankungen genutzt.

In der modernen Landwirtschaft gilt die Kornblume als Ackerunkraut und ist durch den Einsatz von Unkrautbekämpfungsmittel beinahe ausgestorben. Heutzutage trifft man sie daher nahezu nur mehr in Gärten und nur noch selten auf Kornfeldern an.

Auch in der Heilkunde hat die Kornblume kaum noch Bedeutung; sie gilt eher als sogenannte Schmuckdroge, z. B. zur optischen Aufwertung von Tees.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Centaurea cyanus
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 100 cm
  • Farbe der Blüten: Blau
  • Sammelzeit: Juni – Oktober
  • Vorkommen: ursprünglich im Mittelmeerraum, heute weltweit
  • Standorte: sonnige Plätze und Halbschatten; nährstoffreiche, trockene Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blüten

Synonyme

Blauchrut, Blaue Cyane, Blaue Kornblume, Blaue Kronblume, Blaumütze, Blaumützen, Cyane, Hunger, Hungerblume, Kaiserblume, Keiserblume, Kornbeißer, Kornblume, Kornflockenblume, Kornfresser, Kornmutter, Kornnägeli, Kornnelke, Kreuzblume, Kronnelke, Rockenblume, Roggenblume, Schanelke, Sichelblume, Sträpsen, Trämpsen, Tremisse, Zachariasblume, Ziegenbein, Ziegenbock, Zyane

Wirksame Inhaltsstoffe

Anthocyane (Centaurocyanin), Bitterstoffe, Blauer Farbstoff, Flavone, Gerbstoffe, Glykoside, Harz, Salizylsäure, Salze, Schleimstoffe, Wachs

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Kornblume wirkt adstringierend, blutreinigend, entwässernd, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend und tonisierend. Außerdem fördert sie die Harnsäureausscheidung. Die Kornblume wird als Bittermittel und Stärkungsmittel verwendet und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Akne
  • Appetitlosigkeit
  • Augenkrankheiten
  • Bindehautentzündung
  • Darmbeschwerden
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Fieber
  • Galle
  • Gelbsucht
  • Genitalfluor
  • Gicht
  • Hautprobleme
  • Hornhautgeschwüre
  • Husten
  • Insektenstiche
  • Juckreiz
  • Kopfschmerzen
  • Kopfschuppen
  • Leberschwäche
  • Magenbeschwerden
  • Menstruationsbeschwerden
  • Mundschleimhautentzündung
  • Nierenschwäche
  • Ödeme
  • Quetschung
  • Rheuma
  • schlecht heilende Wunden
  • Spinnenbisse
  • Verdauungsstörungen
  • Verstopfung


Dosierung und Anwendung

Auch wenn die Kornblume in der Naturheilkunde an Bedeutung verloren hat, so ist sie doch vielseitig anwendbar:

Tee:
3 g Blüten mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen. Davon täglich 3 Tassen trinken, oder als Gesichtswasser bei unreiner Haut verwenden.

Zum Gurgeln:
5 g Blüten mit 100 ml kochendem Wasser übergießen. Damit mehrmals täglich lauwarm spülen.

Weinansatz für die Verdauung:
60 g Blüten in 1 Liter Rotwein ansetzen, gut verschlossen 10 Tage stehen lassen (gelegentlich aufrütteln), danach abseihen.

Brei bei Wunden und Geschwüren:
Frische Blüten zu einem Brei zerquetschen und auf die zu behandelnde Stelle auftragen.

Warnhinweise

  • Während Schwangerschaft und Stillzeit nur nach ärztlicher Beratung anwenden.
  • Die Kornblume kann allergische Reaktionen auslösen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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