Können Kopfläuse über Mützen übertragen werden? – Australische Studie sagt nein

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Kopfläuse, Nissen, Übertragungswege

Kopfläuse sind eine lästige Begleiterscheinung der Kinder- und Jugendjahre. Überall, wo Kinder die Köpfe zusammenstecken, gelingt es den winzigen, flügellosen Insekten, sich von Kopf zu Kopf zu weiter zu hanteln – im Kindergarten, in der Schule, auf Ferienlagern und am Spielplatz.


Lange Zeit glaubte man, die Übertragung durch Mützen oder Kissen spiele eine Rolle. Dies, so Studien, sei jedoch unzutreffend.

Die neueste Untersuchung, eine Metastudie, bezieht sich auf bereits bekannte Arbeiten mit gleichlautenden Schlussfolgerungen. So nahmen sich Forscher 1.000 Kopfbedeckungen von Kindern vor, fanden darin jedoch nicht eine einzige Kopflaus.

Dem gegenüber befanden sich auf den Köpfen jener Kinder, denen diese Mützen gehörten, mehr als 5.000 Kopfläuse. Die Parasiten hatten also offenbar gar kein Interesse, sich auf den Kopfbedeckungen festzusetzen. Dies, so die Forscher, lasse den Schluss zu, dass Mützen als Übertragungsweg nahezu auszuschließen seien.

Ähnliche Untersuchungen liegen für Kopfkissen als mögliche Übertragungsmittel von Kopfläusen vor. Hier fanden Forscher auf Kissen, die von lausbefallenen Kindern benutzt worden waren, so gut wie keine Läuse.

Die Summe all dieser Studien legt den Schluss nahe, dass die häufig empfohlene Desinfektion von Kopfbedeckungen, Kissen und Gebrauchsgegenständen aller Art übers Ziel schießen könnte. „Der einzige Ort, wo sich Läuse wohl fühlen, ist der Kopf“, so der führende Kopflausexperte, der Australier Rick Speare.

Übertragungsweg Nr. 1: Von Kopf zu Kopf

Klar ist, dass der Hauptübertragungsweg der Kopflaus (Pediculus humanus capitis) der direkte Kontakt von Köpfen ist. Da es sich beim Kopfkontakt – zumindest in den Industriestaaten – in erster Kopflaus - Pediculus humanus capitisLinie um altersspezifisches Verhalten handelt, werden hauptsächlich Kinder von Kopfläusen befallen. In Entwicklungsländern, wo oft Dutzende Menschen auf engstem Raum zusammenleben, sind auch Erwachsene betroffen, wodurch die Häufigkeit in bestimmten Regionen – etwa in Slums – auf weit über 50 % ansteigen kann.

In Österreich wird pro Jahr etwa eines von 100 Kindern erstmals von Kopfläusen befallen. Treten die Parasiten epidemisch auf, etwa in einer Schulklasse, können oft bis zu 50 % der Kinder betroffen sein.

Die Häufigkeit in Bezug auf die Jahreszeit zeigt in der ersten Jahreshälfte einen relativ konstanten Befall, in der zweiten Jahreshälfte steigt die Rate zum September hin stark an und nähert sich danach wieder konstant dem Ausgangswert des Frühjahrs.

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten

Selten werden heute, wie es in früherer Zeit in Lagern und Massenquartieren üblich war, die Haare zur Gänze abrasiert, um dem Problem beizukommen. An erster Stelle bei den Behandlungsmöglichkeiten steht hingegen das Auskämmen der an den Haaren haftenden Eier, den sogenannten Nissen, mit einem Läusekamm.

Dieses mechanische Verfahren wird jedoch meist nur als Ergänzung zu anderen Methoden eingesetzt. Bei diesen handelt es sich entweder um chemische oder um physikalische Verfahren.

Bei chemischen Verfahren werden Insekten mittels Insektiziden getötet. Einigen Studien zufolge werden Kopfläuse gegen das aus der Chrysantheme gewonnene Pyrethrum und ähnliche Ersatzstoffe zunehmend resistent. Alternativ dazu werden daher immer mehr physikalische Methoden eingesetzt, die die Kopfläuse in erster Linie durch Silikonöl und andere Substanzen zu ersticken versuchen. Über manche dieser Produkte liegen zuverlässige Daten vor, die deren Wirkung bestätigen.

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Linktipps

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