Eiche | Heilpflanzenlexikon

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Eiche, Deutsche Eiche, Heilkraut

Bei den Germanen war die Eiche ein heiliger Baum, ihre Rinde wurde schon in der Antike als Heilmittel gegen Darm-, Haut- und Rachenerkrankungen genutzt. In der heutigen Zeit wird die Blüte der Eiche als Bachblüte „Oak“ eingesetzt.


Die Eiche, in Deutschland der König der Bäume, zeichnet sich durch ihr langlebiges stabiles Holz aus. Eichenholz hat eine hohe Verrottungsbeständigkeit und wird selten von Wurmfraß befallen. Eichenholz eignet sich daher sehr gut als Bauholz, wird für Treppen, Parkettfußböden, als Holzfachwerk und im Wasserbau verwendet.

Die Gattung Eiche enthält in etwa 400 Arten. Die in Mitteleuropa meist verbreitete Art ist die „Deutsche Eiche“ oder auch „Stieleiche“ genannt.

Die Eiche wird bis zu 50 m hoch und ihr Stamm kann einen Durchmesser von drei Metern erreichen. Ihre Blüten sitzen auf langen Stielen, aus welchen sich bis zum Herbst ihre Früchte, die Eicheln, entwickeln.

In Deutschland wurde die Eiche durch das „Kuratorium Baum des Jahres“ zum „Baum des Jahres 1989“ gewählt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name der Gattung: Quercus
  • Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 40 m
  • Farbe der Blüten: Gelbgrün
  • Sammelzeit: Rinde: März bis Mai, Frucht (Eichel): Oktober
  • Vorkommen: Europa, Nordamerika, Mexiko, Karibische Inseln, Kolumbien, Nordafrika
  • Standorte: hoher Lichtbedarf, der Boden sollte nährstoffreich, frisch und tiefgründig sein (Lehm-, Braunerde- und Tonböden)
  • verwendete Pflanzenteile: Rinde, Frucht (Eichel)

Synonyme

Deutsche Eiche, Eckboom, Eichbaum, Eichenlohe, Eik, Eike, Eke, Ferkeleiche, Fraueneiche, Heister, Masteiche, Oachen, Sommereiche, Stieleiche, Traubeneiche, Wintereiche

Aufgrund ihrer großen Artenvielfalt hat die Gattung Eiche dementsprechend unzählige, den einzelnen Arten teilweise nicht zuzuordnende, Synonyme.

Wirksame Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Eiweiß, Gallussäure, Gerbstoffe (Gerbsäure, Tannine), Flavonoide (Quercetin), Pektine, Stärke, Zucker

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Eiche ist seit der Antike als Heilpflanze zur Behandlung von Darm-, Haut- und Rachenerkrankungen bekannt. Sie wirkt antibakteriell, blutstillend, blutzuckersenkend und entzündungshemmend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Afterjucken
  • Augenlidentzündungen
  • Blasenentzündungen
  • leichte Brandwunden
  • Darmschleimhautentzündungen
  • Druckgeschwüre (Dekubitus)
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Frostbeulen
  • Furunkel
  • Fußschweiß
  • Fußpilz
  • Halsschmerzen
  • Hämorrhoiden
  • Krampfadern
  • leichter Diabetes
  • Magengeschwüre
  • Magenschleimhautentzündungen
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Schnittwunden
  • Wunden
  • Vaginalinfektionen
  • Zahnfleischbluten
  • Zahnfleischentzündungen


Dosierung und Anwendung

Speziell die Eichenrinde findet Verwendung zur Herstellung von Tees, Gurgelwasser und Sitzbädern.

Tee:

1 TL Rinde mit ¼ Liter kaltem Wasser übergießen, kurz aufkochen, nach einigen Minuten abseihen. 1 – 2 Tassen warmen Tee täglich trinken (z. B. bei Durchfall).

Gurgelwasser:

3 EL Rinde mit ½ Liter Wasser 15 Minuten kochen, danach abseihen. Täglich 3 – 4 mal gurgeln.

Sitzbad:

1 Handvoll Rinde mit 1 Liter Wasser aufkochen, 15 Minuten köcheln lassen, abseihen. Darin 2 x täglich, temperiert auf Körperwärme, ein 10-minütiges Sitzbad nehmen. Danach nicht mit Seife waschen!

Warnhinweise

  • Während der Schwangerschaft oder Stillzeit Eichenrindezubereitungen nicht ohne ärztlichen Rat innerlich anwenden.
  • Durchfälle bei Säuglingen oder Kleinkindern prinzipiell nicht ohne ärztliche Hilfe behandeln.
  • Vorsicht bei der Anwendung von Bädern im Falle von größeren Hautverletzungen oder bei akuten Hauterkrankungen, bei Fieber, bei Infekten, bei Herzinsuffizienz oder bei Bluthochdruck!
  • Die Dauer der Einnahme von Eichenrindepräparaten sollte bei innerlicher Anwendung 4 Tage, bei äußerlicher Anwendung 3 Wochen nicht überschreiten. Die Einnahme über längere Zeit und in höheren Dosen kann zu Schädigungen der Nieren und der Leber führen.
  • Die Resorption und somit die Wirksamkeit anderer Arzneimittel kann bei gleichzeitiger Einnahme von Eichenrindentees vermindert werden. Andere Medikamente 2 Stunden vor dem Trinken von Eichenrindentee einnehmen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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